Liebe Amarinta, dein Thema hat mich echt zum Grübeln gebracht.
Wir alle sind Menschen mit Hoffnungen, Wünschen, Träumen und Sehnsüchten.
Bedingungslose Liebe schliesst aber all das für mich aus, da man per Definition ja das Wohl des anderen über das eigene stellt.Also selbst_los, losgelöst von all dem liebt.
Wer dazu fähig ist, der möge glücklich werden mit dieser Art der vollkommenen Form der Liebe.Bei mir hat es auf lange Dauer nichts als Kälte hinterlassen.
Ich bin ein Mensch, den nicht allein das Streben nach dieser Art mehr aufrecht hält.Ich bin unvollkommen,denn ich brauche mehr.Ich brauche das Gefühl, das Berührungen auf meiner Haut auslösen, das einzigartige Momente und Blicke mir geben,Ich brauche liebevolle Umarmungen, Körperlichkeit.Ich brauche Leidenschaft.Also bin ich nicht selbstlos.
Ich bin ein Mensch, kein höheres Wesen, das nur durch diese spirituelle Art der Liebe existieren will.
Ich habe irgendwann einmal von diesem sehr grausamen Experiment gelesen:
Ein Experiment aus dem 13.Jahrhundert, bei dem der Stauffenkaiser Friedrich 2. die Ursprache der Menschheit herausfinden wollte, zeigte deutlich, dass zärtliche Berührung und ein gewisses Maß an Zuwendung und Körperkontakt für Babys sogar überlebenswichtig ist: eine bestimmte Anzahl Babys wurden gleich nach der Geburt von ihren Müttern getrennt und zur Versorgung an Ammen übergeben. Diese wurden angehalten, die Babys lediglich zu füttern und zu säubern. Jeder weitere Kontakt, jede Zärtlichkeit oder auch nur ein liebevolles Wort war den Ammen strengsten verboten.
Das Experiment schlug gründlich fehl, da sämtliche Kinder nach kurzer Zeit starben. Der Stauffenkaiser hatte übersehen, dass nicht nur ausreichende Nahrung und regelmäßiges, frisches Wickel zu den Grundbedürfnissen eines Säuglings gehören, sondern auch Hunger nach liebevollen Kontakt gestillt werden muss.
Auch wenn wir erwachsen sind, gelernt haben und Berührungen nicht mehr lebens_notwendig sind wie bei Säuglingen, zeigt es mir doch auf, wie wichtig im Leben eines jeden Menschen gerade auch das ist.
Das könnte diese Art der Liebe niemals bei mir abdecken.