Also bei mir war die Monogamie definitiv Gesellschaftlich bedingt, ich war treu, weil man es so macht, aber nicht aus Ueberzeugung. Deshalb konnte ich auch die Situation akzeptieren, als meine Frau nicht mehr monogam leben wollte.
Ich glaube, das ein grosses Problem in der Begrifflichkeit liegt, wir können vieles nicht genau benennen und kommen deshalb durcheinander.
Monogamie, bedeutet eigentlich nur, dass man mit einem Menschen verheiratet ist, sexuelle Exklusivität ist damit erst einmal nicht gemeint, wird aber in den Begriff hineininterpretiert. Menschen und Tiere leben (seriell) monogam, um die Aufzucht des Nachwuchses besser zu organisieren. Einer kümmert ich um das essen wärend der andere auf die Kinder aufpasst.
Da bei uns Menschen die Aufzucht des Nachwuchses eine aufwendige Angelegenheit ist, will normalerweise niemand für fremde Kinder sorgen - siehe auch all die Märchen über böse Stiefeltern.
Ich glaube auch bei noch so aufgeklärten offene bzw. Polybeziehungen hört der Spass auf, wenn ein Kuckuckskind unterwegs ist.
Durch die immer erfolgreichere Trennung von Sexualität und Zeugung sowie der immer grösseren finanziellen und sozialen Unabhängigkeit (Frauen arbeite, Kinderkrippen übernehmen den Nachwuchs) werden sich neue Lebenskonzepte etablieren.
Falls ich ein wenig OT geworden bin, bitte ich das zu entschuldigen.
Ist vielleicht eine recht simple These, aber - reflektierte polyamore Beziehungen sind mitunter extrem kompliziert
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So blöd sich das jetzt anhört, aber ich glaube: Monogamie ist schlichtweg - einfacher.
Genau, aber nicht wegen der Eifersucht. Eine Zweierbeziehung lässt sich nun einmal viel einfacher organisieren als jedes Polybeziehung, ich spreche hier aus Erfahrung.