@*******y_86
Ich empfinde es als falsch einen Menschen Schlagartig aufzugeben, einen Schlussstrich zu ziehen , weil Gefühle nun mal nicht abschaltbar sind. Auch wenn s mal nicht so gut läuft, heisst das nicht automatisch das die Beziehung "gescheitert" ist. Man kann erst mal neue Wege gehen , Erfahrungen sammeln, andere Partner haben , aber trotzdem den alten Partner nicht aus den Augen verlieren.
Wenn sich ein Paar entscheidet monogam zu leben und nach einiger Zeit, will ein Teil des Paares Erweiterung, aber der andere Teil eben nicht, dann ist das aber eine solche Abwandlung von dem Lebensmodell, daß man nicht erwarten kann, daß der andere dies mittragen oder nur dulden möchte, wenn es eben seinen Erwartungen nicht entspricht.
Man kann erst mal neue Wege gehen , Erfahrungen sammeln, andere Partner haben , aber trotzdem den alten Partner nicht aus den Augen verlieren.
Sicher kann man das und das werden auch Menschen tuen, die sich getrennt haben, solange dies in einer freundschaftlichen Form gemacht wird. Man wird sich dann auch für den Partner Gutes wünschen und sehen das er/sie glücklich wird, aber eben nicht mehr mit einem selbst.
Für mein Verständniss sollten Beziehungen nicht so rational angegangen werden , denn es geht ja um Gefühle. Und die wollen (zumindest bei mir) in sämtlich Richtungen "fließen" und scheren sich einen Dreck um monogame Beziehungskonstrukte.
Sie werden aber im Alltag gelebt und wenn dann die Vorstellungen auseinander gehen und nicht mehr gemeinsam getragen werden können, weil sie zu unterschiedlich sind, dann wird man sich trennen.
Und da wird es auch viele Gründe geben, die mit Sex gar nichts zu tun hat.
Aber weil man zusammen leben möchte, müssen die wichtigen Punkte eben auch übereinstimmen.
Die wenigsten Menschen die angeben polyamorös zu leben, leben meist doch gar nicht in einem festen Lebensverbund. Sie treffen die zusätzlichen Partner zu bestimmen Zeiten und Gelegenheiten.
Aber es macht in meinen Augen einen großen Unterschied, ob man eben zusammen lebt und damit auch den Alltag zusammen meistern muß oder nicht. Da pickst man sich schon die Rosinen aus dem Kuchen.
Und ich glaube auch, daß dieses Zusammenleben die Gefühle mit entwickelt und eben auch für das Scheitern sorgt, wenn dieser Verbund aufgekündigt wird, selbst wenn es "nur" einseitig ist.
Man kann eben dann auch einen geliebten Menschen nicht mehr in Gänze annehmen, man liebt ihn sicher immer noch. Aber dann wird man sich auch entlieben, wie man sich vorher verliebt hatte.
Etwas anderes ist es wohl, wenn beide die Lebensform im Einverständnis ändern wollen und damit beide die Erwartungen sich geändert haben, aber dann haben auch beide die Möglichkeit ihre Vorstellungen zu leben.
Hier wird ja auch nicht bedacht, daß auch aus einer Mehrpersonenbeziehung Menschen wieder aussteigen. Da werden auch Gefühle eine Rolle spielen und trotzdem wird jemand nicht dennoch da bleiben, wenn er etwas anderes leben will. In dem Fall hält das alte Konstrukt vielleicht, aber in den wenigen Beispielen, die ich kenne, hat es dann auch nicht mehr geklappt und man trennte sich, manchmal sogar auch nicht mehr freundschaftlich.
WiB