ob die Wiederbelebung einer gescheiterten Beziehung gut gehen kann?
Wann immer ich an dem Bach sitze, der sich aus dem Wald heraus durch die Wiesen schlängelt, wenige hundert Meter neben meinem Haus, fühle ich die schiere Kraft dieses Wasserlaufs.
Als ob es ein Nichts wäre, was er da transportiert und dennoch ist es Wasser. Tropfen für Tropfen. Manchmal tanzt ein Blatt eines Baumes aus dem Wald auf der Oberfläche und manchmal ist es ein Grashalm vom Ufer.
Nie ist es das gleiche Blatt und nie der gleiche Grashalm.
Wenn das Blatt oder der Grashalm aus Sichtfeld verschwindet, ist der Moment für mich beendet. Dieses eine Blatt kam nur einmal vorbei. Gleich wie lange ich davor sitzen bleibe, gleich wie sehr ich es mir doch wünsche, es ist vorbei.
Beim nächsten Blatt nehme ich mir vor, all meine Wahrnehmung und meinen Fokus auf dieses Erlebnis zu richten, gleich wie schnell oder langsam es passieren wird, ganz gleich wie lange oder wie kurz es dauert.
Es ist der Moment, der nie wieder kommt.
Und weil es diese Momente sind, nehme ich mir vor, im jeweiligen IST, sie alle in ihrer Intensität wahrzunehmen, mich daran zu erfreuen, daraus zu lernen, mich dadurch zu entwickeln.
Es ist der Moment, der nie wieder kommt.
Früher wäre ich davor gesessen und hätte mir überlegt, was wäre wenn und hätte und könnte und wenn doch nur. Vielleicht hätte ich früher versucht dieses Blatt aus dem Bach zu fischen, um dann zu erkennen, dass ich in den wundervollen Vorgang des vorbei fließens eingegriffen hätte.
Heute fühle ich und weiß daher, nichts wird jemals wieder so wie es war und das ist gut so. Ganz egal wie fokussiert ich früher war. Es war und ist vorbei. Bevor ich nun dem alten nachweine und trauere, richte ich lieber mein Denken nach dem jetzt, nach dem IST aus, denn diese Chance, diese Gelegenheit, dieses Geschenk bekomme ich jede Sekunde aufs Neue.
Der Blick zurück lässt mich erkennen was ich lernen sollte und durfte.
Der Blick nach vorne lässt mich erfüllt sein in dem Wissen, dass ab jetzt und gleich, immer wieder aufs neue, Momente kommen werden, die ich mit jeder Faser meines Seins genießen darf.
Es ist der Moment, der nie wieder kommt.
Es ist der Moment, der wiederholt nicht mehr dem ersten gleicht.
Es ist dieser Moment.
hg
D.