ich denke der bergiff "Polyamorie"
passt am besten zu den eurigen einstellungen. in der wikipedia wird diese form der beziehung wie folgt beschrieben:
Polyamorie – von griech. πολύς, polýs, „viel“ und lat. amor, „Liebe“ mit griechischer Endung – ist ein Oberbegriff für die Praxis, Liebesbeziehungen zu mehr als einem Menschen zur gleichen Zeit zu haben, mit vollem Wissen und Einverständnis aller beteiligten Partner [1].
Die angestrebten Beziehungen sind langfristig und vertrauensvoll angelegt und schließen normalerweise (aber nicht unbedingt) Verliebtheit und Teilen von Zärtlichkeit und Sexualität mit ein. Der Begriff der Liebe wird also weiter gefasst als bei der romantischen Zweierbeziehung. Menschen, die solche Beziehungen bevorzugen oder führen, werden als „polyamor“ oder „polyamorös“ bezeichnet. Die seit den 1960er Jahren entstandene polyamore Subkultur bezeichnet weiterhin auch ein Erfahrungs- und Kommunikationsnetz von Menschen, die die Idee von nicht-ausschließlichen Beziehungen fördern wollen, bereit sind, in solchen Beziehungen zu leben, und sich hierin gegenseitig unterstützen.
Politisch stellt die polyamore Subkultur die Vorstellung in Frage, dass Zweierbeziehungen die einzig erstrebenswerte oder mögliche Form des Zusammenlebens darstellen (Mono-Normativität), und bejaht, dass ein Mensch mit mehreren anderen Personen zur gleichen Zeit Liebesbeziehungen haben kann.
alles weitere zu diesem thema ist unter dem link:
http://de.wikipedia.org/wiki/Polyamorie zu finden.
denn ich meine wenn ein paar mit mindestens einer weiteren person eine feste beziehung führen möchte, so steht dort auch mehr im vordergrund, als die reine lust, seine sexualität mit anderen zu teilen.
vielleicht stört sich der eine oder andere bei dieser beschreibung an dem wort der liebesbeziehung zu den jeweils anderen, aber ich persönlich kann mir nur schwerlich vorstellen, wie eine 4er beziehung ohne tiefergehende gefühle auf dauer geführt werden kann/soll.
denn wenn ich den wunsch nach dauerfreundschaft zu viert richtig verstehe, so sind grundlage hierfür vertauen & gefühle. oder sehe ich das so falsch?
ansonsten sind hier noch mal die werte von polyamorie gelistet:
Werte in der Polyamorie
Die hier aufgelisteten Werte sind Ideale. Wie bei allen Idealen werden sie von ihren Anhängern manchmal nicht erreicht – aber ein schwerwiegendes Verfehlen der vereinbarten Ideale einer polyamorösen Beziehung wird wahrscheinlich als ebenso ernst gesehen wie in jeder anderen Beziehung, und kann oft deren Ende bedeuten. Werte, die polyamore Beziehungen fördern, sind auch ausschließlichen Beziehungen zuträglich und werden auch dort geschätzt, nehmen aber unter Umständen einen anderen Stellenwert ein, oder haben andere Ausprägungen. Die aufgeführten Werte beschreiben zwar teilweise auch identitätsstiftende Elemente der polyamoren Subkultur, haben sich jeodch vor allem deswegen als wichtig herausgebildet, weil sie konsequent angewandt, zu praktischen Handlungsweisen führen, die authentische und dauerhafte Beziehungen fördern.
Ehrlichkeit und Respekt
Menschen, die Polyamorie praktizieren, betonen die Wichtigkeit von Ehrlichkeit und Selbst-Offenbarung gegenüber allen Partnern, die als eines der wesentlichen Prinzipien gilt. Von einem Verschweigen von Tatsachen – selbst eine „schweigende Vereinbarung“ der Form „Mach, was Du möchtest, solange ich nichts erfahre“ – wird nachdrücklich abgeraten[15][16]. Diesem liege meistens die Vorstellung zugrunde, dass Partner die Wahrheit nicht ertragen können oder ihren Geliebten nicht zutrauen, Abmachungen einzuhalten. Der oder die Geliebte eines Partners sollte als Bestandteil des Lebens dieses Partners akzeptiert werden, nicht bloß toleriert.
Es muss aber betont werden, dass diese Ehrlichkeit im Detail, welche eine Ehrlichkeit über die polyamore Beziehungsorientierung voraussetzt, vielen polyamoren Menschen nicht gleichsam "in die Wiege gelegt wurde", sondern oft Produkt eines mühsamen Entfaltungs- Entwicklungs- und Lernprozesses ist, der zu dem Schluss führt, dass nichtmonogame Beziehungen anders nicht funktionieren[17] Dieser ist nicht unähnlich dem Coming Out von bisexuellen Menschen, und beinhaltet unter anderem, das Selbstvertrauen zu gewinnen, mit der offen gelebten eigenen Orientierung - ob mit oder ohne passende Partner- glücklich werden zu können (siehe das Beispiel von Edna St. Vincent Millay im Abschnitt zu "In einvernehmlichen mehrfachen Beziehungen lebenden Personen".)
Respekt vor dem anderem schließt Respekt vor dessen Leben und Gesundheit ein. Ein liebevoller Umgang mit sich selbst und anderen setzt bei mehreren sexuellen Beziehungen voraus, dass die Partner Safer Sex praktizieren, über sexuell übertragbare Krankheiten wie AIDS und Hepatitis B sprechen, verbindliche Entscheidungen treffen, welche Risiken sie eingehen wollen, vorhandene Impfungen in Anspruch nehmen, und sich darüber kontinuierlich austauschen. Ausführliche Informationen hierzu in Bezug auf Polyamorie sind in The Ethical Slut von Easton und Liszt zu finden, auch die örtlichen Gesundheitsämter und AIDS Hilfen bieten oft vertrauliche, respektvolle und kompetente Information.
Treue
In Eins-zu-eins (oder „monogamen“) Beziehungen wird Treue oft verstanden als Eingehen einer Verbindlichkeit zu nur einem Partner und Ausübung von Sexualität nur mit dieser Person (in kirchlichen Zusammenhängen oft lebenslänglich "bis dass der Tod euch scheidet"). Ein Verstoß gegen diese Regel wird als Untreue angesehen. In polyamoren oder polyamorösen Beziehungen wird unter Treue hingegen Ehrlichkeit, Verbindlichkeit, Verlässlichkeit und Wohlwollen in Bezug auf die Beziehung verstanden sowie die Einhaltung von Absprachen innerhalb dieser Beziehung. Generell werden dauerhafte Beziehungen angestrebt, was bei Schwierigkeiten wie Konflikten oder Aufkommen von Eifersucht oft ein sehr hohes Engagement verlangt. Allerdings werden auch promiske Verhaltensweisen und Swingen im Allgemeinen toleriert, solange dies in ehrlicher Weise geschieht.
Kommunikation und Verhandlung
Weil es keine „Standardausführung“ von polyamorösen Beziehungen gibt, können die Beteiligten einer Beziehung unterschiedliche Vorstellungen haben, wie diese Beziehung aussehen soll. Wenn solche unterschiedlichen Erwartungen nicht angesprochen werden, kann dies der Beziehung schweren Schaden zufügen. Deswegen befürworten viele Menschen, die Polyamorie praktizieren, die Regeln der Beziehung mit allen Beteiligten gemeinsam festzulegen, ein Prozess, welcher ein hohes Maß an engagierter Kommunikation verlangt. Im Unterschied zu manchen anderen Formen ausgehandelter Beziehungen (wie Eheverträge), sehen Personen, die Polyamorie praktizieren, diese Verhandlung als Prozess, der die gesamte Lebensdauer einer Beziehung andauert.
In konventionelleren Beziehungen können sich die Beteiligten zu einem gemeinsamen Paket von Erwartungen einigen, ohne diese bewusst zu verhandeln, einfach indem gesellschaftliche Normen befolgt werden: zum Beispiel, dass der Ehemann die finanzielle Verantwortung für die Familie übernimmt, sobald das Paar Kinder hat, und die Frau dann nicht mehr zu arbeiten braucht; oder, dass die Frau alleine für Empfängnisverhütung zuständig ist, und die Entscheidung zu einer Schwangerschaft unter Umständen einseitig trifft. Da polyamoröse Beziehungen nicht von solchen „vordefinierten“ Normen ausgehen können, muss innerhalb der Beziehung sehr viel mehr bewusst verhandelt und gewählt werden, auf dem Weg von miteinander Reden und gegenseitigem Respekt und Verständnis, anstelle von angenommenen Erwartungen. Nicht zuletzt deswegen lautet die als Poly Mantra bekannte gängige Empfehlung beim Neuentstehen von Beziehungen – oder Veränderungen in bestehenden: „Kommuniziere! Kommuniziere! Kommuniziere!“. Eines der Kommunikationsmodelle, die sich in der Praxis polyamoröser Beziehungen bewährt haben, ist die Gewaltfreie Kommunikation nach Marshal Rosenberg.
Polyamouröse Menschen haben gewöhnlich eine pragmatische Haltung zu ihren Beziehungen. Sie akzeptieren, dass sie und ihre Partner manchmal Fehler machen werden und es nicht immer schaffen, ihre eigenen Ideale zu erfüllen. Wenn das passiert, ist Kommunikation ein wichtiger Weg, um einen entstandenen Schaden zu heilen und das Vertrauen langfristig zu erhalten. Als Originalquelle zur hohen Einstufung der Wichtigkeit von Ehrlichkeit und Kommunikation siehe zum Beispiel den Weblink Poly for Dummies (dt. „Poly für Dummies“).
Nicht besitzergreifendes Verhalten
Menschen in konventionellen Beziehungen vereinbaren oft, unter keinen Umständen andere Beziehungen einzugehen, da diese ihre bestehende Beziehung bedrohen, verwässern oder ersetzen würden. Polyamoröse Menschen glauben, dass solche Beschränkungen unter Umständen schädlich für eine Beziehung sein können, da sie die Tendenz haben, Vertrauen durch besitzergreifende Verbote zu ersetzen und Beziehungen in einen Rahmen aus Besitz und Kontrolle bringen: „Du bist mein“. Dies spiegelt kulturelle Annahmen wider, dass Beschränkungen nötig seien, um Partner daran zu hindern, sich aus der Beziehung zu entfernen, und dass zusätzliche nahe Beziehungen die Bindung gefährden würden. Zum Teil liegt der Sinn dieser Beschränkungen auch darin, das als gefährlich oder nicht erträglich empfundene Gefühl von Eifersucht zu vermeiden.
Polyamoröse Menschen neigen dazu, die Liebesbeziehungen ihrer Partner eher als Bereicherung des Lebens ihrer Partner zu sehen denn als Bedrohung ihres eigenen. Das geflügelte Wort „Wenn du etwas liebst, lass es frei. Kommt es zu dir zurück hast du es nicht verloren. Kehrt es nicht zu dir zurück so hast du es nie besessen“ beschreibt eine ähnliche Haltung. Aus diesem Grund sehen viele Menschen, die Polyamorie praktizieren, eine besitzergreifende Einstellung zu Beziehungen als etwas, das vermieden werden sollte. Dies verlangt ein hohes Maß an Vertrauen und Selbstvertrauen. Auch wenn vielen Menschen dies unmöglich erscheint, gibt es Personen, die im Geliebtwerden des anderen Glück und Erweiterung finden und ein Gefühl empfinden, das mit Compersion ("Resonanzfreude") das „Gegenteil von Eifersucht“ bezeichnet. Interessanterweise kann gerade das Nicht-Vermeiden von Eifersucht den Weg zu solchem Selbstvertrauen aufzeigen, wie in den Werken von Easton und Liszt (1997), Wendy-O Matik (2002), Celeste West (1996), und Anapol (1997) (siehe Abschnitt Literatur) ausführlicher beschrieben ist.
Obwohl eine nicht-besitzergreifende Haltung ein wichtiger Bestandteil vieler polyamoröser Beziehungen ist, ist er nicht so universell wie die anderen oben diskutierten Werte. Beziehungen können beispielsweise in ihrer Priorität abgestuft sein, mit Vetorechten des Lebenspartners, oder auch in Bezug auf Ausschließlichkeit und „Besitz“ am anderen asymmetrisch sein.
Commitment (Hingabe und Verbindlichkeit)
Der englische Begriff Commitment ist schwer vollwertig zu übersetzen, er bedeutet soviel wie „Engagement“, „Festlegung“ oder „Hingabe“ im Sinne von innengeleitete Verbindlichkeit, ein Wert, der etwa die Stelle der traditionellen Treue einnimmt. Polyamorie umfasst den Gedanken, eine bestehende Beziehung nicht zugunsten einer gerade entstehenden zusätzlichen Beziehung aufzugeben oder ihr die Ressourcen, die sie zum Bestehen braucht (Zeit, Aufmerksamkeit, Hingabe), zu entziehen.
Auch wenn das nicht für alle Beziehungen gewährleistet werden kann (zum Beispiel werden erweiterte Freundschaften oft zurückstecken müssen, wenn eine Person mit ihrem Partner an einen weit entfernten Ort umzieht), und nicht alle Menschen, die Polyamorie praktizieren, auch eine hohe Verbindlichkeit anstreben, kann eine solche für eine Partnerschaft (Primary Relationship), die eine gewisse Tiefe und Vertrautheit erreichen soll, sehr wichtig sein. Die Aussage, dass eine Partnerschaft verbindlich ist, bedeutet den Willen sie nicht zugunsten einer anderen Beziehung aufzugeben und sich loyal in Bezug auf die Partnerschaft zu verhalten. Commitment wird oft eher als Willenserklärung statt als bindende Verpflichtung gesehen, da letztlich ohnehin die freie Entscheidung der beteiligten Personen den Ausschlag geben wird. Commitment im Sinne von Polyamorie kann wohl, muss jedoch nicht bedeuten, dass eine Beziehung auf unbestimmte Zeit eingegangen wird. Beziehungen können auch auf Zeit bestehen und ihr Ende bedeutet nach Ansicht mancher Vertreter von Polyamorie nicht notwendigerweise, dass die Beziehung gescheitert ist.
Wesentlich ist, dass Commitment nie von einem der Partner stillschweigend angenommen werden darf, sondern Ergebnis eines gegenseitigen Abstimmungs- und Klärungsprozesses sein muss, bei dem alle offenen Fragen und Konflikte, welche die Beziehung gefährden könnten, geklärt werden.
Verhältnis der Werte in den Konzepten von Polyamorie und Monogamie
Wie aus dieser Aufstellung häufiger Werte in polyamorösen Beziehungen hervorgeht, stellen diese weniger einen Gegensatz zu den Werten „monoamoröser“ Beziehungen dar, sondern eher eine veränderte Priorität von Werten, die auf den menschlichen Grundbedürfnissen von Verbundenheit und Freiheit basieren.
Wiewohl es durchaus Anhänger von Polyamorie gibt, die ihre individuellen Werte konventionelleren Wertsystemen gegenüber als überlegen ansehen, sehen viele von ihnen Polyamorie und Eins-zu-eins Beziehungen als gleichwertige Lebensweisen an, wobei die Wahl von der Einzelpersönlichkeit abhängt. Auch wenn nach ihrer Überzeugung manche monogame Beziehungen auf bloßem Konformismus oder besitzergreifendem Denken basieren, betrachten sie dies genauso wenig als ein notwendiges Merkmal von monogamen Beziehungen wie sie Bindungsunfähigkeit als ein Charakteristikum von Polyamorie anerkennen würden.
Menschen, die dem Konzept von Polyamorie folgen, lehnen demgegenüber heimliches Fremdgehen meist scharf ab, da es einen schweren Eingriff in die Freiheit des anderen darstelle, anhand der Tatsachen über seine Beziehung zu entscheiden. Eine länger bestehende heimliche Dreiecksbeziehung in eine polyamore umzuwandeln, gelingt in der Praxis nur in den seltensten Fällen, da das für die notwendige Kommunikation unabdingbare Vertrauen in der Primärbeziehung meist zu schwer beschädigt wird.
und ich meine, dass sich dort einige der "swinger" mit wunsch nach dauerbeziehung wiederfinden werden...