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Was Paare trennt und zusammenhält

*****tic Paar
68 Beiträge
@Mutabor
warum sollte man seine emotionen unterdrücken, verheimlichen.


daher ist es mehr als legetim, seine lust, seinen trieb, seine bestätigung auszuleben, und den nächsten, der einen über den weg läuft, zu erschlagen...

Was war zuerst da , das Huhn oder das Ei?
*****tic Paar
68 Beiträge
@Kamelienschenke
und was das Werden anbelangt, so glaube ich nicht, jemand zu sein, sondern ich weiß, wer ich bin.

Und bist du zufrieden, mit dem der du bist ?Oder denkst du da gibt es noch Optimierungspotential ?
china_4_all
****in Mann
8.433 Beiträge
ich wiederhole mich ...
wir menschen sind also triebtäter. wir agieren aus dem trieb, dem sexualtrieb heraus...

wenn ich auf Leute wie Nelly Stockburger oder die DGSS und das Hirschfeld Archiv der Humbold Uni Berlin hinweise, dass das "Sexual-Triebmodell" nicht unbedingt den Stand der Sexual-Forschung widerspiegelt, selbst wenn es populär-"wissenschaftlich" noch in aller Munde ist ...


Dabei war schon zum Ausgang des 19. Jahrhundert sichtbar geworden, was seither zahlreiche Forschungen zur Gewißheit werden ließen: die Sexualität des Menschen ist mit rein biologisch-medizinischen Kategorien nicht angemessen zu erfassen. Der entscheidende Anstoß zur Ausweitung des wissenschaftlichen Fächerkanons für die Erforschung unserer "Sexualitäten" - denn sie sind tatsächlich so bunt und vielfältig - kam mit einer allmählichen Erkenntnis: unsere sexuellen Verhaltensweisen sind an sozialen Normen ausgerichtet - also an gesellschaftlich vermittelten Regeln über das, was als richtig und schicklich gilt. Damit wurde Sexualverhalten zum Sozialverhalten; Sexualität wurde entscheidend "Sozio-Sexualität".

http://www2.hu-berlin.de/sex … DE/Startseite/startseite.htm

http://www.rolf-gindorf.de/dgss/dgss.htm
wenn es eine sozio-sexualität gibt...

dann frage ich mich, warum soziologische bindungen, ergo zwischenmenschliche bindungen, die sich aus ansprüchen, wünschen und sehnsüchten bilden, so vehement negiert werden...

*gruebel*

in vielen anderen sozialen bereichen schätzen wir diese wesenzüge des sozialverhaltens doch auch.

wir menschen würden niemals es akzeptieren, das mit der argumentationskette, die ich hier angewendet habe, sich jemand damit rechtfertigt, so mit anderen menschen zu agieren. indem er seinen trieb als grund und ursache seiner handlung gebraucht.

wir würden diesen menschen, einiges absprechen.
was fehlt diesem menschen.
menschlichkeit. die sich aus sozialverhalten nährt.




um meine argumentationskette auszulösen...

es fällt öfters das argument, das monogamie keine natürliche eigenschaft wäre. polyamorie aber auch nicht. dies sind sozialverhalten, die sich in der entwicklung, der jeweiligen gruppen entwickeln.


faszinierend ist daher, mit welcher vehemenz, jenes monogame verhalten, in verschiedener art, als unnatürlich dargestellt wird.
dies trifft ebenso auf die polyamorie zu, das menschen, diese form als unnatürlich ansehen.

man mag mir jetzt zu recht unterstellen, das ich die polyamorie kritisch sehe. warum, erklär ich vllt mal, wenn ich gut gelaunt bin *zwinker*

und der joke bei dem thema hier dabei ist, für eine paarbindung, was ein paar zusammenhält, ist es völlig unrelevant, in welcher konstellation sich das paar befindet.

relevant ist, in welchen moralischen (ethischen) sozialen gefüge, die menschen, die sich der paarbindung zusammenfinden, sehen und leben wollen.

und hier fängt der "wille" eine entscheidene rolle zu spielen, wobei man berücksichtigen sollte, das der "wille" widerum eine arguemtationsfalle darstellt.

wann ist der "wille" ein "wille".



sprich, wir tapsen von der eine falle in die nächste...

denn das leben ist komplex. es gibt nicht A, nicht B. nicht triebgesteuert, nicht sozialgesteuert.

aber es gibt den ansatz, einen vorsatz, ein ziel, eine wertigkeit, sich im leben zu generieren. und dies ist ein naturgesetz...
(von mir postuliert *floet*)

denn bisher kenn ich keinen menschen, der sich nicht irgendwann im leben sich diese fragen gestellt hat. und meine intuition, flüstert mir zu, das ich da mit völlig richtig liege. den beweis bleib ich mal (menschlichst) schuldig.

wenn dies so elementar ist, das wir menschen, nach einem sinn suchen, ist dies eine art von naturgesetz
(okay...*floet*, jetzt mal nicht so sehr aufmüppfle... *smile*)

also, was hält paare zusammen.
die triebe?, die empathie?, die uns sozialverträglich gestaltet. wenn dies in ausgewogenheit geschieht. könnte doch eine paarbindung bestand haben. die bindung zu eltern, zu kindern, derer wollen wir doch auch einen status quo geben. und nicht mal da gelingt dies immer.

aber man kann daran arbeiten...





und nun...
was sind die arbeitstechnischen mittel, um jene ziele, werte, zu erreichen...


NAAAAAAAAAAAAAAA!!! *fiesgrins*






*****doo Paar
136 Beiträge
zum Thema was Paare trennt und zusammenhält...
also ich kann nur aus meiner Erfahrung sprechen. Ich war 25 Jahre verheiratet und wir haben super tolle Zeiten gehabt. Aber mit den Jahren hat sich etwas verändert, wir haben uns unterschiedlich entwickelt. Erst war ich die, die alles mitgemacht hat, dann hatte ich eigene Vorstellungen. Ich hatte einfach keine Lust mehr z.B. auf Sex nur damit gute Laune herrscht. Die Trennung war für mich das Richtige und das Beste was ich für mich tun konnte, für ihn war es die Hölle und er wird es mir nie verzeihen. Aber!!
Ich habe einen super neuen Partner gefunden, wir lieben uns und wir haben ein wunderschönes Leben. Ich habe wieder Lust und Spass am Sex, probiere mich mit meinem Kuschelbär aus und paradoxerweise habe ich den Sex lieben gelernt.
Und ich bedauere meine vielen Freundinnen und Bekannten, die aus lauter Gewohnheit an ihren Ehen festhalten, keinen Spass mehr am Leben haben und leider auch oft krank sind.

Das Leben ist schön mit dem richtigen Partner.
*****tic Paar
68 Beiträge
@mutabor
...und was ist nun die Qintessenz aus dem ganzen ?Ich habs ein paar mal gelesen , aber trotzdem nicht geschnallt

*gruebel*
*****mia Paar
1.810 Beiträge
@*****doo


genau das ist auch unser erfolgsrezept: sich gemeinsam weiter entwickeln, sobald einer auf der strecke bleibt gehen die wege entweder auseinander oder es entwickelt sich eine gähnende langeweile!

lg, die feylamia...seit 25 jahren mit ein und dem selben mann liiert und immer noch sehr glücklich *smile*
china_4_all
****in Mann
8.433 Beiträge
@mutabor ...
dann frage ich mich, warum soziologische bindungen, ergo zwischenmenschliche bindungen, die sich aus ansprüchen, wünschen und sehnsüchten bilden, so vehement negiert werden...

vielleicht findet die ach "so vehemente Negation" auch erst hauptsächlich in deiner Interpretation statt ... *floet* *idee*
****on Mann
16.227 Beiträge
wir menschen sind also triebtäter. wir agieren aus dem trieb, dem sexualtrieb heraus...
wenn ich auf Leute wie Nelly Stockburger oder die DGSS und das Hirschfeld Archiv der Humbold Uni Berlin hinweise, dass das "Sexual-Triebmodell" nicht unbedingt den Stand der Sexual-Forschung widerspiegelt, selbst wenn es populär-"wissenschaftlich" noch in aller Munde ist ...

Ja, ich finde es auch bedauerlich, dass alte Irrtümer sich für Äonen in den Köpfen festfressen. Auch die nachgewiesene Multitasking-Fähigkeit der Frauen und deren Ursache, ihre breitere Verbindung zwischen den Gehirnhälften, wurden vom Entdeckerteam als Messfehler längst zurückgenommen. Hat das irgendwer registriert?


Mutabor, du sprichst echt mit Leuten, die dich "mein junger Freund" nennen?

@****on

menschen, die fast doppelt so alt (80 - 100) sind wie ich, die dürfen mit mir so reden, denen stehe ich das unumwunden zu...

und von den alten leuten, könnte man was lernen. zuhören wäre angesagt

Hatte ich mir schon gedacht, dass du ein Verehrer weise klingender älterer Herren bist. Ich selbst wende mich auch gegen die heute oft zu hörende Verachtung gegenüber Menschen im Seniorenalter. Doch hieße es, weit über das Ziel hinauszuschießen, sie prinzipiell für weiser zu halten. Ich kenne Teenager, die mit ihren jungen Jahren über ein größeres Maß an Weisheit verfügen, als so mancher grantiger Rentner.
china_4_all
****in Mann
8.433 Beiträge
wobei jetzt die Frage ist ...
Ja, ich finde es auch bedauerlich, dass alte Irrtümer sich für Äonen in den Köpfen festfressen.

inwieweit darob "Bedauern" angebracht ist *gruebel*

imho "funktionieren" eben "komplexe Systeme" so, dass sich irgendwelche "Glaubensüberzeugungen" innerhalb des Systems ihre eigene Wirklichkeit schaffen - ganz einfach indem sie wirken.

Inwieweit man nun eher versucht sich innerhalb dieser "Wirk"_lichkeit optimal zu bewegen oder eher nach "alternativen" Systemen sucht, in denen mitunter andere "Wirk"_lichkeiten gelten, bleibt doch jedem selbst überlassen.

Wofür ich allerdings plädiere, wäre ein etwas globaleres Bewußtsein dafür, dass die (persönliche) "Wirk"_lichkeit eben eine höchst kontext-sensitive Sache der eigenen "Wahr"_Nehmung ist.
*********nd_69 Frau
7.517 Beiträge
Das...
... nennt man auch "subjektive Theorie", wenn ein Individuum seine Sichtweise auf eine persönliche Theorie stützt, dazu Hypothesen entwickelt und an ihnen dann durch Wahr_nehmung die subjektive Wirk_lichkeit überprüft.

Insofern... *nixweiss*

...werden wir hier nie auf einen gemeinsamen Nenner kommen, weil jeder hier bis jetzt seine eigene subjektive Theorie, was Paare trennt und zusammenhält, eingebracht hat.

Find ich aber gut. Wäre es anders, marschierten wir ja alle im Gleischschritt voran. Was für eine gruselige Vorstellung.
****on Mann
16.227 Beiträge
wobei jetzt die Frage ist ... inwieweit darob "Bedauern" angebracht ist

imho "funktionieren" eben "komplexe Systeme" so, dass sich irgendwelche "Glaubensüberzeugungen" innerhalb des Systems ihre eigene Wirklichkeit schaffen

So gesehen gehört das Bedauern zu meiner eigenen Wirklichkeit. Erklären kann ich es damit, dass mir persönlich "irgendwelche" Glaubensüberzeugungen nicht genügen. Es sollen schon solche sein, die mich mit Schlüssigkeit und unter Einbeziehung aktueller Erkenntnisse der Natur- und Geisteswissenschaften überzeugen.

Aber letztlich hast du Recht - was immer wir glauben - mehr als glauben bleibt uns letztlich nie. Selbst der Glaube an Logik, an Kausalität, an Schlüssigkeit oder Beweisbarkeit ist auch nur eine Wirklichkeit, die außerhalb ihres Systems nicht bewiesen werden kann - und innerhalb erst recht nicht.
**********henke Mann
9.667 Beiträge
Aber in dem Moment...
... wo wir feststellen, dass unsere Erfahrungen nicht singulär sind werden diese intersubjektiv und erlangen damit eine größere Reichweite.
****on Mann
16.227 Beiträge
intersubjektiv
intersubjektiv

Heißt auch nicht mehr, als dass sich mehrere (scheinbar) einig über eine Wahrnehmung sind. Und diese Einigkeit... an die glaube ich seit den JC-Threads schon mal gar nicht mehr... *g*
*********nd_69 Frau
7.517 Beiträge
intersubjektiv vielleicht, aber am Ende doch nur subjektiv gleich wahrgenommen von mehreren...

äähh... kann mich hier noch jemand verstehen?

*rotfl*
china_4_all
****in Mann
8.433 Beiträge
zur partiellen intersubjektiven ...
Und diese Einigkeit... an die glaube ich seit den JC-Threads schon mal gar nicht mehr...

Wahrheits-(tm) und Einigkeits-Verstärkung wurden doch die Gruppen geschaffen ... *rotfl*
ich komme nicht umhin
an einen Spruch zu denken, den ich noch aus meiner Schulzeit kenne:

Esst mehr Mist, Milliarden von Fliegen können nicht irren!

... und es stimmt, Fliegen haben eine beachtliche Reichweite!


Wenn andere auch so denken wie ich, habe ich recht! Basta! *basta*


*gruebel*


hat uns die Geschichte nichts gelehrt?


*gruebel*

lg erwil
Erwil, es ist zwar offtopic, aber
Der Deutsche passt sich immer dem System an, welches man ihm vor die Füße wirft..

Lehrt uns die Geschichte, unsere eigene Vergangenheit wirklich so viel oder lehrt sie uns am Ende nur, wie man überlebt und irgendwo in dieser Gesellschaft einen Platz der Anerkennung zu bekommen.

Die Familie funktioniert am Ende nicht sehr viel anders. Man passt sich an (zusammenhalt) oder rebelliert (trennt sich oder "sucht sich ein neues Land zum Leben" (Nina Hagen). Mehr Auswahl besitzen wir nicht.

*floet*
oder rebelliert (trennt sich oder "sucht sich ein neues Land zum Leben"
Und dann fängt wieder alles von vorne an. *g*
jetzt wirklich offtopic
Der Deutsche passt sich immer dem System an, welches man ihn vor die Füße wirft..

Nicht nur der Deutsche!

Ersetze "der Deutsche" durch "Der Mensch", und ich bin geneigt, Dir zuzustimmen.

Die Geschichte, egal ob deutsch, amerikanisch, römisch oder sonst woher und wann lehrt uns (und zwar nicht nur uns Deutsche, sondern alle Menschen dieser Welt), daß Menschen geneigt sind, unser (Über)-leben auf Kosten anderer Menschen zu gestalten.

Ich (subjektiv natürlich *zwinker* ) nehme nur wahr, daß die Neigung des Menschen, auf Kosten anderer zu Leben, offenbar weit reicht und oftmals tief bis in unsere zwischenmenschlichen Beziehungen hinein wirkt.
Ich weiß nicht, ob es dazu keine Alternative gibt.
Ich hoffe es allerdings inständig, daß es sie gibt.
Und in vielen Einzelfällen beobachte ich auch, wie Menschen sich dieser Neigung bewußt sind, und nach ihren Kräften sich darum bemühen, sich der daraus ergebenden Verantwortung zu stellen.

In wie weit wir das gutheißen, was uns die Geschichte aufzeigt, bzw. wir bereit sind, Verantwortung für unsere Gegenwart und Zukunft zu übernehmen, hängt wiederum von der ganz persönlichen Bereitschaft und nicht zuletzt vom Mut, den Fähigkeiten und der Kraft des einzelnen ab.

Und da gibt es sicherlich auch im alltäglichen Kleinklein, angefangen beim Erhalt der eigenen Parterschaft, genug Gelegenheit, Verantwortung anzunehmen.

Und mit diesem Schluß wird mein Post dann auch wieder ganz Topic *smile*

lg erwil
*********nd_69 Frau
7.517 Beiträge
... und überhaupt...
... ist der Mensch das berühmte soziale Wesen, das allerdings auch Struktur braucht. Also schaffen wir uns Strukturen, in denen wir Gemeinsamkeiten haben / feststellen /erschaffen.

Auf Kosten anderer zu leben, ist etwas ganz Natürliches. Sei es beim Steinzeitmenschen, als die Jungs jagen gingen und die Mädels Feuer und Sippe hüteten, oder in der Familienstruktur des 19. und frühen 20. Jahrhunderts. Nur der Begriff "Auf Kosten des Anderen" hat aweng a Gschmäckle, wie wir Franken sagen - das heißt, er drückt eine Ausbeutung dessen aus, auf dessen Kosten etwas geht.

Arbeitsteilung ist nichts anderes als auf Kosten anderer zu leben. Und sich dessen bewusst zu sein, ist vielleicht auch ein Grund, warum sich Paare nicht trennen: Sie wissen, was sie am Partner haben. Dass sie in gewisser Weise auf Kosten des Anderen leben, ihm dafür aber auch etwas geben, was er nicht hat. Symbiose statt Parasitismus.

Wer glaubt, dass er weiß, dass er alleine zurecht kommt, ist eher geneigt, sich zu trennen, als jemand, der weiß, was er am Partner hat (meine subjektive Theorie ;-)).
@rückenwind
und?

"Nur der Begriff "Auf Kosten des Anderen" hat aweng a Gschmäckle, wie wir Franken sagen - das heißt, er drückt eine Ausbeutung dessen aus, auf dessen Kosten etwas geht."
zieht sich das Gschmäckle nicht durch die Menschheitsgeschichte?

Und hier sprichst Du etwas ganz wesentliches an:
Arbeitsteilung ist nichts anderes als auf Kosten anderer zu leben. Und sich dessen bewusst zu sein, ist vielleicht auch ein Grund, warum sich Paare nicht trennen: Sie wissen, was sie am Partner haben.


Sich dessen bewusst zu sein - heißt das dann nicht auch:

Annehmen von Verantwortung??

lg erwil
*********nd_69 Frau
7.517 Beiträge
@ erwil
Klares JA. Sich dessen bewusst sein, daran hängt es. Nehmen, aber auch geben. Und daran kranken alle Gesellschaftssysteme. Wir können jetzt bis zu den unterschiedlichen Menschenbildern gehen. Ich persönlich glaube ja eher an "Der Mensch ist des Menschen Wolf" als Faktum, aber mein Ideal ist ein anderes.

Und ich gebe dir völlig Recht, dass es notwendig ist, an sich selbst zu arbeiten, um diesem Ideal näher zu kommen. Wie viele Gesellschaftssysteme sind schon gescheitert, weil sie mit hehren Zielen antraten und die Typen, die sie umsetzten, nur ihr eigenes Wohl im Kopf hatten...

Ändern kann man jedoch nur sich selbst, nicht den Anderen. Und wenn man sich der Welt realistisch, aber mit seinen eigenen Idealen stellt, bekommt man durchaus die Chance, durch sein eigenes Tun ein bisschen die Welt zu verändern. Zumindest die Menschen, mit denen man zu tun hat. Oder einen Teil davon. Oder nur einen... *grins*

Kaputt geht man jedoch, wenn man seine Ideale unter Verleugnung seiner eigenen Bedürfnisse und Grenzen verwirklichen will, in dem Glauben, dass alle anderen Menschen die Ideale sehen, respektieren und umsetzen. DAS geht schief - mit Sicherheit. In der Beziehung, in der Gesellschaft, im Staatswesen. Genauso wie andersrum. Nur seine eigenen Bedürfnisse durchsetzen ohne Rücksicht auf die Anderen führt ins Desaster. Die Beispiele dazu fangen in der Antike an, ziehen sich durch alle Zeiten und finden ihren aktuellen Ausdruck im Nahen Osten.

Von Beziehungen will ich hier gar nicht erst reden, da fallen bestimmt jedem Leser genügend persönlich bekannte Paare ein.
Aber du hast recht.

Wer glaubt, dass er weiß, dass er alleine zurecht kommt, ist eher geneigt, sich zu trennen, als jemand, der weiß, was er am Partner hat (meine subjektive Theorie ;-)).


Ich will hier gar nicht den technischen Fortschritt verteufeln, ich bin z.B. heilfroh, daß wir unsere Wäsche anders Waschen als es meine Mutter noch in den frühen Dreissigern als Kind miterlebt hat.
Bei dem Aufwand für Hausarbeit hatte ein einzelner Mensch einfach nicht die Zeit, alles alleine zu bewältigen: Geld verdienen, Hausarbeit mit allem was dazu gehört... .
Man war schon ganz offensichtlich aufeinander angewiesen.

Das Bewußtsein dafür, daß Menschen auch heute noch aufeinander angewiesen sind, ist in unseren Zeiten, die uns im Alltag so viel Unabhängigkeit suggerieren, wohl auf dem Rückzug.

In Zeiten, wo mein Strom aus der Steckdose kommt, die Vegetarier meinem Essen das Essen wegessen und ich meine T-Shirts billigst für 3 Euro beim Discounter kaufen kann, kann das Gefühl für Verantwortung wie auch für Abhängigkeiten schon mal flöten gehen.


lg erwil
*********nd_69 Frau
7.517 Beiträge
Man muss nur mal seinen Karren in den Dreck fahren, und schon merkt man wieder, wie wichtig es ist, jemanden zu haben, der einen da wieder rausholt und auch ne Runde Mitleid spendet, weil man sich da reinmanövriert hat.

*zwinker*
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