Fremdgehen ohne Wissen des Partners (II)

Ich habe gerade die Statistik etwas näher betrachtet.

Frauen: nie ( 132 Stimmen)
Männer: nie ( 206 Stimmen)

Das macht zusammen 338 Stimmen von insgesamt 967 derzeit abgegebenen - etwa 35% .

Demnach haben rund 65% mindestens einmal betrogen. Aber das spiegelt sich in den hier geäußerten Meinungen so nicht wieder. Jetzt mag jeder für sich geeignete Schlussfolgerungen daraus ziehen.

Das diese Umftrage in einem Sex & damit Seitensprungportal genauso viel Aussagekraft hat wie die im junge Christen Forum vllt. ?! ^^

Die Christen sind auch nicht besser als andere Leute, ich kenne da Katholiken....joi!!!

Der Mensch ist eben nicht zur Monogamie geschaffen, Affären gabs immer - und jede Affäre hinterläßt zerbrochene Herzen

Ketzer

Da bin ich der selben Meinung. Monogamie ist nichts für Menschen, was aber nicht heißt, dass ein Mensch keinen Verbundenen braucht. Ich denke aufjedenfall, dass man jemanden braucht der einen Halt gibt, nur was hat das mit Sex zu tun?! Sex ist ein Trieb, der mit einer großen Verbundeheit super geil ist, doch Sex kann auch toll sein, wenn die Person keine große Liebe ist. Aber das ist ja in allem eine Empfindungssache.

Ich bin ja der Meinung das der Mensch eben viel zu individuell ist um ihn in monogam & nicht monogam zu unterteilen. Das wäre ja sowas von SCHWARZ/WEISS gedacht ^^
Das mag bei den meisten Tierarten gut funktionieren (auch hier gibts Ausnahmen), aber der Mensch hebt sich auch durch diesen Punkt von den meisten anderen "Mitbewohnern" ab.

Beide arten zu leben lassen sich aber prinzipiell ganz ohne Lügen leben.
Könnte man meinen ...

Ach du Schreck, hätte ich das gewusst, wäre ich nie hier gelandet ;-)))

..zu leben ist bis jetzt noch niemandem gelungen..in einem einzigen 10 Minutengespräch lügen wir durchschnittlich 2 bis 3 mal..

Das is sicher nicht von der Hand zu weisen. Aber es gibt ja bekanntlich Lügen und es gibt Lügen

Allerdings. White Lies eben .. Ich wünsche mir von der nackten Wahrheit in Schutz genommen zu werden

Wer den Besitzanspruch hoch hängt, wird sich kaum mit einer Fremdgeherei ohne Wissen des Partners anfreunden können, geschweige denn wollen.

Wer den/die Partnerin als etwas "Eigenes" ansieht, wir sich ebenfalls kaum mit der Fremdgeherei ohne Wissen des Partners anfreunden können, geschweige denn dieses wollen.

Wer für sich selber und für seine/n Partner/in die monogame Lebensweise deklariert, wird sich ebenfalls kaum mit der Fremdgeherei ohne Wissen des Partners anfreunden können, geschweige denn dieses wollen.

Aber muss man sich überhaupt mit Fremdgeherei ohne das Wissen darum anfreunden oder gar arrangieren können oder wollen? Ich denke nicht. Wer glücklich und zufrieden mit einer monogame Lebensweise lebt, sollte diese auch weiterhin für sich in Anspruch nehmen. Nicht muss fremdgehen, swingen oder gar polyamor leben.

Es muss ja auch mit dem Wunsch nach fremder Haut, nach Sex mit anderen, zwingend das Fremdgehen verbunden sein. Es gibt so viele Lebensarten und Lebensformen, die diese Wünsche ermöglichen ohne fremd zu gehen.

Eben so wie jeder es für sich als zufriedenstellend erachtet.

Business Er

also ich treib mich gern hier rum, zeige mich auch ab und an vor der Cam, aber real ohne meine Frau... ich glaub ich würds nicht tun.
Aber man soll nie nie sagen. Wenn die Situation passt...
Schwer zu sagen....

nur dann ist es richtiges Fremdgehen, nach unserer Definition, alles andere findet dann ja mit Zustimmung statt, wäre dann Wifesharing, Cuckholding oder so.

dass, was lovingcoupledo schreibt ist es, was die Sache emotional auf den Punkt bringt.
Jeder der seinen Partner liebt und sich auch sexuell zu ihm hingezogen fühlt, empfindet ein "Fremdgehen" des anderen als ein Versagen seiner eigenen Sexualität und Attraktivität!!!
Am Anfang und danach und immer und immer wieder sucht man/frau die Schuld bei sich selbst!!!
Lebt mit zermürbenden Selbstvorwürfen. Nicht nur die Eitelkeit geht baden, nein, auch das eigene Selbstbewusstsein und das Selbstwertgefühl kann/wird von gleich auf jetzt zerstört.
Die Zeit in der man es ahnt, es aber nicht wahr nehmen will/kann, mit der Schlaflosigkeit und Resignation, abgelehntem Bemühen, sich immer zusammenreißend, das Spielen, der ach so heilen Welt vor Freunden und Verwandten, die vielleicht schon oder sowieso mehr wissen, als man selbst, - ja das ist einer der größten menschlichen Gaus!!!
Das heimliche Fremdgehen des Partners bedeutet nicht nur hintergangen zu werden, sondern es bedeutet einfach nur schlimmes Leid und ohnmächtigen Schmerz!- keine Chance mehr zu haben, nur noch Wirtschaftspartner zu sein, ja das tötet seelisch!!!
Klar, mal Bock auf jemand andren zuhaben, ist doch normal, aber dann gleichberechtigt und mit Ehrlichkeit!
Auch in sexuellen Dingen glaube ich daran "Das Freiheit immer auch nur die Freiheit des anderen ist!!!
LG aus MS

Ich als mehrfache ehemalige Fremdgängerin kann Dir sagen... Auch ich habe ein Gewissen. Und es hat auch mich aufgefressen. Ich hatte das Gefühl, schrecklich versagt zu haben. Ihn verraten zu haben. Habe mir so oft gewünscht dass er es mitbekommen hatte, es sich dachte, und es akzeptierte. All die Gefühle, die mein damaliger Partner durchlebt hatte, nachdem er es erfahren hat, hatte ich während der gesamten Zeit meiner Affäre immer und immer wieder.
Und warum habe ich es dann überhaupt erst gemacht? Weil ich unglücklich war. Unzufrieden. Nicht ausschließlich meines Partners wegen, aber auch.

Ich bin heute überzeugt. hätte ich die Affäre mit dem einen nicht angefangen, hätte ich auf den nächsten gewartet. Es gibt keine Alternative zur Realität. Und nicht jede_r will eine Beziehung sofort beenden, weil man sexuell zB noch andere Wünsche hat. Auch wenn man sich bewusst ist, dass es fies ist, dass es den/die Partner_in schwer verletzt, wenn es rauskommt.

Tja und da kommt der Charakter eines Menschen zum Vorschein.

Neben aller Rücksichtnahme auf den/die Partner/in, gibt es aber auch immer noch sich selber. Wenn der/die Partner/in trotz aller Gespräche nicht bereit ist sich an die Wünsche anzupassen, ist es m.E. mehr als legitim, sich die Wünsche anderweitig zu erfüllen.


Sicherlich ist es das, doch nicht minder fies ist es, die eigenen Wünsche unerfüllt zu haben, nur weil der/die Partner/in die eigene Egoschiene fährt. So prallt die Egoschiene vom Partn/in auf die eigene Egoschiene und schon passiert halt das, wobei beide kein gutes Gefühl haben.

Lady Business

Meinst Du damit jetzt mich oder generell den menschlichen Charakter?

Wie gesagt, ich denke nicht dass man eine Beziehung wegen "fremder Gelüste" gleich lösen muss. So hatte ich 4 Jahre eine schöne Beziehung. Auch wenn ich nicht immer fair und ehrlich war. Ich will keinen Tag mit ihm missen - und wenn er tief in sich hört, er sicher auch nicht. Die schlimme Zeit kam erst danach.

Zwei Anmerkungen:

a) Dein Einwand rechtfertigt m.E. nicht die Heimlichkeit.

b) Bei es gibt Wünsche, die kann ein Partner auch bei bestem Willen nicht erfüllen.
Willste Beispiele?

Überhaupt dürfte es so sein, dass man "Wünsche" nicht alle über einen Kamm beurteilen kann, da es dort eine große Vielfalt gibt.

Lg
Freimut

Eine höfliche und aufrichtige Frage dazu:

Ich kann das gut verstehen und nachempfinden - doch dann kann man mit dem Partner reden, um die Unzufriedenheit zu ändern. Und wenn es aus irgendwelchen Gründen nicht zu ändern ist, weil er Partner nicht will oder nicht kann - dann kann man doch die Beziehung öffnen und frei, ehrlich und offen Sex mit anderen haben. Oder nicht?

Muss man deshalb wirklich heimlich fremdgehen und das Vertrauen des Partners gefährden oder gar zerstören? Beziehungweise: warum hast Du diesen Weg gewählt, wenn ich das fragen darf?

(Der Antaghar)

Ohne jetzt zu sehr auf meine Krankheitsgeschichte einzugehen, die ganze Sache hing auch sehr mit meiner psychischen Konstitution zusammen. Mit der ich die 4 Jahre unserer Beziehung ziemlich alleingelassen war.

Er war auch nicht offen für 3er oder ähnliches, zwar hatten wir die Vereinbarung, gleichgeschlechtliche Sexkontakte zu akzeptieren, wovon er auch Gebrauch machte, aber bei mir ergab sich da irgendwie nichts... An Männer bin ich irgendwie immer leichter geraten.
Ich weiß nicht ob ich es schon erwähnt habe, aber ich habe mir immer gewünscht, dass er es insgeheim bemerkt hat und es akzeptierte.... War natürlich nur Wunschdenken.

Ich gab ihm immer wieder Hinweise auf meine Wünsche, aber dadurch war er nur verletzt (was ich ja auch nachvollziehen kann). Insgesamt war es für die 4 Jahre die wir hatten gut, ich kann heute für mich sagen, so wie es gelaufen ist war es richtig. Inklusive meiner Seitensprünge bzw. Affäre.

Damit meine ich die allgemeine Feigheit vieler mal den Mund aufzumachen.
Ich habs schonmal geschrieben: Wenn der Partner die Wünsche nicht teilt, nicht willens ist sich damit auseinanderzusetzen und ignorant bleibt, dann wäre das ein Grund die Beziehung zu beenden.
Aber wenn ich meinem Partner nicht sage was mir fehlt, wenn ich statt die Fakten auf den Tisch zu legen nur kleine Hinweise oder Bröckchen hinwerfe und erwarte das der andere das "riecht", dann sollte ich mich mal hinterfragen ob ich in einer monogamen Beziehung grundsätzlich nicht vollkommen verkehrt bin.


Na dann ...

ich kann wirklich nur hoffen das ich von solchen Menschen an meiner Seite verschont werde. Das ist das was ich oben mit Charakter gemeint habe.
Das is für mich charakterlos. So leids mir tut

Vielen herzlichen Dank für Deine Antwort!

Darf ich noch einmal nachhaken (nicht aus böser Absicht, sondern nur zum besseren Verständnis)?

Nehmen wir einmal an, meine Partnerin würde mir "gestehen", dass ich für ihren Geschmack nicht lange genug kann (was ich aber von heute auf morgen nicht ändern könnte) oder aber sie das Bedürfnis hat, auch mal im BDSM-Bereich etwas zu erleben (was ich ihr aber nicht geben will, weil ich damit Schwierigkeiten hätte) - was ist daran verletzend?

Ich fände es wesentlich verletzender und kränkender, würde sie dann heimlich hinter meinem Rücken fremdgehen.

Ich kann niemals in allem für meine Partnerin der Beste und der Einzige sein, weder bei ihren Hobbys noch beim Sex. Das zu erwarten, wäre doch vermessen und ziemlich eingebildet, oder nicht? Keiner kann auf allen Bereichen des Beste und der Größte sein! Also wäre es dann doch für mich auch möglich, dann einfach zu sagen: "Okay, solange du mich trotzdem liebst und ich der wichtigste Mensch für dich bleibe - hol dir woanders all das, was ich dir nicht geben kann oder mag!"

Denn ich liebe sie von Herzen und will, dass es ihr gut geht und es ihr an nichts mangelt. Und nur weil ich etwas nicht kann oder will, muss sie doch nicht darauf verzichten.

Was glaubst Du, warum Dein Partner (oder auch Du) zu dieser Einstellung nicht in der Lage war? Hat er Dich nicht tief genug geliebt? War er zu egoistisch? Hast du nicht offen und ehrlich genug mit ihm geredet?

(Der Antaghar)