Streitkultur...
Wenn unterschiedliche Ansichten aufeinandertreffen, kann es schon mal bewegt zugehen.
Und auf Plattformen wie dieser, da bilden sich dann bei Diskussionen auch schnell verschiedene Lager.
Bei den Disputen sollte aber der Blick für Ursache und Wirkung nicht völlig abhanden kommen.
Das ich es keineswegs so sehe, dass jemand so in die Ecke gedrängt wurde, das er als einzigen Ausweg sieht, die Runde zu verlassen, sollte niemanden wundern, der sich die Mühe gemacht hat, die Debatte zu verfolgen.
Im Gegenzug verwundert es aber auch nicht, das dem, der sich da zurückzog ein gewisse Mitleid nachschwingt.
Ich zähle zu dem "Lager", dass -so meine ich- recht realistisch einschätzt, das es jedem selbst überlassen ist, wie man sich wo und in welcher Weise präsentiert, das man aber eben auch in der Lage sein muss damit umzugehen, wenn man in der Öffentlichkeit damit konfrontiert wird. Dabei besteht bei allen aus diesem "Lager" Klarheit, dass im WWW nichts verborgen beleibt und nichts wirklich versteckt werden kann. Wenn die Vertreter dieses Lager dann sagen "na und...?" dann ist das eine Meinung, deren Konsequenz wir -und eben nur wir- verantworten müssen.
Vertreter des anderen Lagers sehen für sich generell das Risiko entdeckt zu werden und fürchten Konsequenzen.
Soweit - so gut.
Nun kommt aber der Punkt, wo das immer so leicht bemühte Wort TOLERANZ ins Spiel kommt.
Soweit ich sehen kann, hat aus dem Lager der so Freizügigigen niemand versucht das andere Lager davon zu überzeugen, sich nun ebenso offenherzig zu zeigen und ihre Sorgen abzulegen.
Es wurde zwar aufgezeigt, dass man Risiken auch aufblähen kann, aber an keiner Stelle wurde erklärt, es gäbe keine Risiken.
Die Mehrheit der Diskutierenden -aus beiden Lagern- hat es dabei belassen ihre Meinung zu bekunden und hat sich gegenüber den jeweils anderen tolerant gezeigt.
Eigentlich bis auf eine Ausnahme, wenn ich das richtig sehe.
Keine Brücke war breit genug gebaut, als das man gemeinsam drüber gehen könnte. In fast missionarischer Weise kam er vom Hundersten zum Tausendsten und leider war da eben auch so einiger Unsinn dabei, von ihm selbst, aber eben auch bei anderen aufgegriffen.
Schmollend gegangen ist er dann, als er feststellte, dass seine Missionsversuche ohne Erfolg blieben und er nicht damit rechnen konnte, dass man ihm sagt "Hast recht..".
Generell tolerant gegenüber Unsinn?
War es nicht doch wohl er, dem es nicht gelungen ist zu sagen "Ich habe meine Meinung und Ihr Eure..." ?
Wollte nicht er mit aller Macht und mit immer neuen Geschichten durchsetzen, das alle seine Meinung als die einzige richtige abnicken?
OK, man hätte sagen können "Der Klügere gibt nach..." - hat letztendlich auch niemand gemacht.
Was ist nun die Quinessenz der Diskussion?
Ein vernatzter und beleidigt abgezogener User, ansonsten aber Einigkeit darüber, dass es
• Leute gibt, die zeigen gern viel
• Leute gibt, die zeigen weniger
• Leute gibt, die zeigen nichts.
Fakt ist auch
• dass jeder für die Art seiner Präsentation/Nichtpräsentation seine Gründe hat;
• dass jeder für sein Handeln verantwortlich ist;
• dass es sehr unterschiedliche Auffassungen gibt, ob und welche Konsequenzen möglich sind;
Darüber hat man sich ausgetauscht und es ist klar, dass man die unterschiedlichen Ansichten nicht unter einen Hut bekommt.
Wer hat nun recht?
Ist das wirklich wichtig?
Wichtig ist doch eigentlich nur, dass sich jeder mit seiner Meinung wohlfühlt und damit zurecht kommt.
Die einen so, die anderen so und die nächsten wieder ganz anders.
Man kann erklären, man kann hinnehmen.
Aber missonieren?
Da habe ich dann doch ein Problem...