Wir haben selbst in unserem Bekanntenkreis mindestens zwei Frauen, bei denen es so gelaufen ist, dass sie für frühes Kinderkriegen ihr Studium abgebrochen haben (gegen den Willen des Mannes!) und sich seither "nur" noch um Hauhalt und Kinder kümmern. Es entstand in beiden Fällen eine Art "Übermutter", die sich voll über ihre Aufgabe definiert und (offenbar auch irgendwo als Selbstbetrug bzw. Selbstbestätigung) auch immer neue Beschäftigungsfelder bei den Kindern und im Haushalt findet...
Dabei wird leider nur etwas übersehen, was hier allenfalls am Rande zur Sprache kam:
DIE ZEIT DER KINDERERZIEHUNG IST KÜRZER ALS DAS ARBEITSLEBEN!
Kinder sind in der Regel nach spätestens 20 Jahren aus dem Haus oder zumindest so selbstständig, dass bis aus etwas mehr Kochen und Wäschewaschen kein Vollzeitjob mehr dabei herauskommt.
UND DANN???
Nicht selten fallen gerade dies "Übermütter" in den Zeiten der Pubertät und Abnabelung ihrer Kinder in ein tiefes Loch, weil ein Teil ihrer selbstdefinierten Daseinsberechtigung wegfällt (und die Blagen dann noch nicht einmal dankbar sind, dass man ihnen sein Leben geopfert hat.... ts ts..)
So, und dann haben wir eine ungelernte Frau in einem Top-gepflegten Haushalt (ist ja jetzt NOCH mehr Zeit dafür da...), die mit vielleicht Mitte bis Ende Vierzig nach einem Lebenssinn sucht...
Wie konnte das denn passieren?
Sind es nicht möglicherweise fehlende Absprachen mit dem Partner (die Frau ist tatsächlich der einzige Entscheider über das Kinderkriegen mit Vetorecht!)? Da reicht es doch nicht, sich mit Mitte 20 ohne Berufsausbildung zu verabreden "ich kümmere mich um die Kinder und Du verdienst Geld" ohne mal einen Kalender herausgeholt zu haben, bis wann denn bei normaler Lebenserwartung diese Regelung überhaupt greift?? Und was ist bei Trennung? Unfall mit Todesfolge?
Lange Rede kurzer Sinn: meines Erachtens sind viele Probleme dieser Art hausgemacht durch kurzsichtige Planung, verklärtes Mutterbild und die Vorstellung, dass sich schon alles finden wird, wenn die Kinder erst mal da sind...
tut es nicht...
Und damit das hier jetzt nicht völlig missverstanden wird:
ich halte es für notwendig, dass Männern und Frauen im Leben die gleichen Chancen gesetzlich eingeräumt werden. Da ist viel passiert, aber hier und da auch noch Nachholbedarf. Aber was Männer und Frauen aus diesen Chancen machen, ist deren Sache, da hat der Gesetzgeber nichts mehr mit zu tun. Wer sich als Frau also bei bestehendem Ausbildungsverhältnis und bestehenden Möglichkeiten der Kinderbetreuung trotzdem für ein reines Leben als Hausfrau und Mutter entscheidet, sollte nicht jammern, wenn die Kids aus dem Haus sind und man plötzlich allein zuhause ist...
btw. in den alten Ostblockländern war doch die Quote der arbeitenden Frauen sehr viel höher, weil die Kindebetreuung geregelt war. Sind die armen "mutterlos aufgewachsenen Kinder" jetzt alle beziehungsgeschädigt?