Achja... wie schön... der Feminismus
Nein, er ist nicht tot... Er lebt und er entwickelt sich weiter, bleibt nicht stehen, jedoch ändert sich die Zielsetzung von Zeit zu Zeit um einige wenige Nuancen.
Der Feminismus der 69er Generation ist überholt. Wir brauchen unsere Push-ups nicht mehr zu verbrennen um auf die Unterdrückung aufmerksam zu machen. Wir rufen keine secuelle Revolution mehr aus, weil wir unbefriedigt sind, denn wir können das alles nun weniger kämpferisch im Einklang mit unserer Weiblichkeit kommunizieren.
Es gibt immer noch Ungerechtigkeiten und Missstände in der Gleichberechtigung an denen gearbeitet werden muss, Dinge, die sich besser entwickeln und lösen lassen, wie die Rentenfrage.
Da las ich auf der ersten Seite den Vorwurf: Ja... wenn Frau sich darauf einlässt in einer "Ein-Verdiener-Ehegemeinschaft" zu leben und sich der Kindererziehung widmet, dann kann das dem Staat nicht angelastet werden.
Jau... und meine Kinder müssen demnach auch nicht den Generationsvertrag erfüllen und für diesen Schmalspurdenkenden die Rente bezahlen, denn er, sofern Einzelverdiener und kinderlos sieht sich für mich nicht verantwortlich (2 Kinder im Moment noch Kostenfaktor aber hoffentlich, mit der Unterstützung ihrer Eltern in vielen langen Jahren - Kostenpunkt: 2 Einfamilienhäuser - zu Rentenbeitragszahlern werden)
So ganz geht diese Einstellung nicht auf, einfach zu sagen: "Selbst Schuld, Du hast Dich dafür entschieden, nun trage das Los bis ans Ende Deiner Tage!" Das wäre ja das Gleiche als wenn ich jedem Auszubildenden sage:" Du hast Deinen Beruf gelernt, verzichte also auf Karriere - Du hast schliesslich Deine Entscheidung getroffen. Das Wollen nach mehr war da nicht inbegriffen!"
Derlei Kurzsichtigkeit findet man allerorts und vergisst dabei, das wir zur selben Gattung gehören, unsere Aufgaben dabei aber verschieden sind. Evolutionsmässig lastet das Hauptrisiko auf den Schultern des sogenannten "schwachen" Geschlechts. Ein "Ätsch - Dein Pech!" anstelle von Anerkennung treibt auch mir die Zornesröte hoch und lässt mich kurzerhand zur Feministin mutieren. Dann wenn ich wieder weiss, wer ich bin, Mutter und zwar aus vollem Herzen, sowohl als auch beruflich orientiert mit schleifendem Studiengang, dann...
bin ich wieder angepasst, kann belächeln und meinen Söhnen meine Werte auf die richtige Art vermitteln.
Und genau da ist mein Feminismus verborgen: Ich bin es, die meinen Söhnen, die Werte an die Hand gibt und ich bin es, die sich feminin benimmt und sich herrichtet, weil es einfach schön ist, eine Frau zu sein. Ganz nach dem Motto: "The hand that rocks the cradle, rules the world" - ich bin sowas von mächtig
, nur eben etwas subtiler als noch vor 40 Jahrem unsere Mütter waren.
Der Feminismus lebt also, denn ich bin eine.