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Vertrauensfrage

Hat sich das Maß an Vertrauen bei euch nach einem Vertrauensbruch massiv geändert, auch in Bezug auf andere Personen?

Zum damaligen Partner radikal und massiv. Zu anderen Personen: Nein!

Es kommt wirklich darauf an womit und aus welchen Gründen das Vertrauen mißbraucht wurde. Zumindest bei mir. Sind die Gründe ausserst schwerwiegend, dann hat das auch einen großen Umbruch bei mir zur Folge.

Dann gibt es dieses Urvertrauen nicht mehr. Da ich Reaktionen und Aktionen des Gegenübers nicht mehr sicher einschätzen und abschätzen kann.

Allerdings beziehe ich das dann nicht auf andere Personen.
..
@ strawberry_71

Deine Antwort ist im Ganzen wundervoll ausformuliert aber diese beiden Absätze treffen es ganz besonders - mir aus dem Herzen sprechend.

***Misstrauen ist, die unangenehmen Erfahrungen aus der Vergangenheit in die neue Welten zu projizieren, ungeachtet dessen, ob sie zur neuen Situation passend sind oder angebracht sind.

Vertrauen ist, die neue Situation so annehmen zu können, wie sie nun mal ist und auf seine eigene Abwehrfunktion zu vertrauen, was einem eventuell nicht wohlgesonnen ist und entsprechend offen und ehrlich zu sich und seinen Gefühlen zu stehen, keine Angst zu haben, auch einmal "Nein" sagen zu dürfen. *

Ich als vorzugsweise stiller Leser habe nicht den blassesten Schimmer wie hier Absätze des Vorschreibers so eingerahmt, gedingst also im Rahmen hervorgehoben werden und so habe ich die gemeinten Absätze einfach mal reinkopiert und mit * begrenzt.

Lerne ich neue Menschen kennen, genießen diese grundsätzlich eine Art Vertrauensvorschuß. Das Maß dieses Vertrauensvorschuß könnte ich jetzt per se nicht genau definieren aber es ist da. Trotz einiger sehr persönlicher und einschneidender Erfahrungen die ich machte und ja vielleicht auch noch machen werde - mir wäre allerdings eher nach nem fetten Stück Glück *smile* - kann ich an mir selbst beobachten, dass ich mir dieses offene zugehen, wahrnehmen und annehmen bewahren konnte.

Ganz sicher ist es ein Zusammenspiel vieler Faktoren bei einem Kennenlernen, speziell in Bezug auf neue "Partner", wie weit ich mich öffne, zutraue und traue. Aber das Vertrauen in seine persönlichen Abwehrfunktionen oder Alarmglocken ist enorm wichtig. Diese Alarmglocken sind gut und richtig, sind sie doch ein Bündel aus unseren Erfahrungen die uns eben nicht gut taten ABER noch wichtiger erachte ich es nicht in dieses projizieren und mutmaßen zu verfallen. Denn so kann schnell vieles zu einer selbsterfüllenden Prophezeihung werden, noch viel schlimmer .. könnte man das Läuten der Glücksglocken verpassen *zwinker*

Was will ich sagen?! Ansich nur das Du in den beiden Absätzen meiner bescheidenen Meinung nach etwas unglaublich Kluges sehr herzlich zusammengefasst hast *blumenschenk*

Das es je nach Lebenssituation oder grad gemachten Erfahrungen schwer zu leben ist, steht ja völlig außer Frage .. denke ich.

N.
Ist Vertrauen nicht der Grundsatz für eine Beziehung!
Ich denke ohne das Vertrauen zu seinen Partner, würde auf Dauer keine Beziehung funktionieren.

Denn sobald mal misstrauisch ist, stellt man ganz automatisch viele Dinge in Frage, sei es wo der Partner war, was er gemacht hat usw.. Oft ist es ein Zeichen dafür, dass irgendetwas in der Beziehung passiert ist oder sich verändert hat - das man nicht direkt fassen kann.

Natürlich gibt es Partnerschaften, die schon von vornerein mit Misstrauen begonnen haben, allerdings sind diese Beziehung für beide sehr nerv aufreibend. Was die Haltbarkeit der Beziehung sicher beeinflussen wird.

Ich persönlich würde mal behaupten, das Misstrauen auf dauer eine Beziehung zerstören kann.
****on Mann
16.233 Beiträge
Hat sich das Maß an Vertrauen bei euch nach einem Vertrauensbruch massiv geändert, auch in Bezug auf andere Personen?
Zum damaligen Partner radikal und massiv. Zu anderen Personen: Nein!

Genau so würde ich es auch sehen! Natürlich wird Vertrauen zerstört - aber doch nur zu demjenigen, der dies verursachte. Wozu um Himmels willen gegenüber anderen? DASS Menschen Mist machen, wissen wir auch ohne negative Erfahrungen an der eigenen Haut.

Vertrauen heißt doch gerade, dass ich eben nicht davon ausgehe, dass mein Partner zu denen gehört, die die mein Vertrauen enttäuschen. Ansonsten wäre er nicht mein Partner.


So wie Angst die Sinne schärfen kann, hiolft auch Misstrauen mich zu schützen.

Ja, stimmt, ich schütze mich nicht, und hole mir zuweilen (selten!) seelische Blessuren. Das ist aber immer noch besser, als auf Vertrauen zu verzichten.
*******gel Mann
245 Beiträge
HA!

Hab ich gesagt dass ich nicht vertraue?
nur nie blind ^^
**********_Gogh Mann
5.290 Beiträge
Ich erinnere mich an einen Spruch meiner Schwester. Sie sagte: "Für mich ist jeder erst einmal ein Feind!"

Und ich dachte noch so bei mir, wie kann man da jemals jemanden Vertrauen?

Vertrauen ist manchmal (oder immer?) eine "Vorschussleistung" in der Hoffnung auf spätere Rechtfertigung. Manch Vertrauen wird geschenkt, manches hart erarbeitet.

*liebguck*
****on Mann
7.104 Beiträge
Themenersteller 
Natürlich wird Vertrauen zerstört - aber doch nur zu demjenigen, der dies verursachte. Wozu um Himmels willen gegenüber anderen? DASS Menschen Mist machen, wissen wir auch ohne negative Erfahrungen an der eigenen Haut.

Das ist eine sehr rationale Einstellung *zwinker* und beim Lesen vieler Profile hier bzw. auch im realen Kontakt beschleicht mich schon der Verdacht, dass dies nicht jedem gelingt *gruebel*.



el_don.
Ich erinnere mich an einen Spruch meiner Schwester. Sie sagte: "Für mich ist jeder erst einmal ein Feind"

Naja, das ist drastisch formuliert.
Aber sofern sie damit meint, dass nicht jeder direkt ihr Freund ist: Hat sie doch vollkommen Recht.
Vertrauen muß sich doch erst mal aufbauen.
****on Mann
7.104 Beiträge
Themenersteller 
mhm
Vertrauen muß sich doch erst mal aufbauen.

Interessant, woanders stand sinngemäß zu lesen "Erstmal vertraue ich meinem Gegenüber..." (weil kein Grund zum Misstrauen vorliegt)

Ist das nun die Diskrepanz zwischen Optimisten und Pessimisten?? *gruebel*



el_don.
**********_Gogh Mann
5.290 Beiträge
Ich würde zwar nicht direkt behaupten, dass für mich jeder erst einmal ein Freund ist, aber ich wüsste auch keinen Grund, jedem erst einmal mit Misstrauen zu begegnen.

Natürlich ist das schon ein wenig die Frage, ob es darum geht, wie morgen das Wetter wird oder ob er von mir 1.000 Euros leihen will...

*zwinker*

OK. Ich denke, es gibt hier beim Vertrauen Misstrauen wirklich unterschiedliche Stufen und ebenen. "Gesundes" Misstrauen ist sicher nicht schlecht, aber in einer Partnerschaft, nach längerem Zusammenleben, sicher als größeres Misstrauen fraglich und eventuell beziehungs(zer)störend.

Neben den entsprechenden, positiven Gefühlen wäre Vertrauen mit die größte Basis in einer Beziehung.

Und, ohne Vertrauensvorschuss kommt man recht langsam voran.
Genau so würde ich es auch sehen! Natürlich wird Vertrauen zerstört - aber doch nur zu demjenigen, der dies verursachte. Wozu um Himmels willen gegenüber anderen? DASS Menschen Mist machen, wissen wir auch ohne negative Erfahrungen an der eigenen Haut.


Na, das ist ohne Realitätsbezug gedacht.
Es gibt grundsätzliche Situationen, in denen Menschen fast berechenbar dazu neigen, Vertrauen zu brechen.

Und die Frage ist dann: Wie gehen sie jetzt damit um?
Dass Menschen Mist bauen ist normal, aber wie sie dann damit umgehen: Das ist wichtig.
Dieses Vertrauen aufbauen, dieses Liebe muss wachsen

....*traurig*
...*nixweiss*
..... *traurig*

*gruebel*

beschäftigt mich hier auch schon eine ganze Weile. Ich frag mich neuerdings, wie soll das aussehen?

zu keinem Zeitpunkt vertraue ich einem Menschen so loyal und fair wie bei einem ersten Date. Würde ich es nicht tun, dann würde ein Treffen nicht stattfinden.
Erst mit vielen weiteren Handlungen entscheide ich, ob ich unterschiedliche Ansichten teilen kann, sie in ihren Meinungen so belassen kann wie sie sind oder ob ich abwehrend und distanzierend beginne, Mauern zu bauen. Sind die Mauern hoch genug, ist die Trennung offensichtlich.
Wieviel Vertrauen braucht eine Beziehung?

Das Maß legen beide Beteiligte fest innerhalb ihrer Möglichkeiten.

Muss oder sollte es grenzenlos sein?

Nein, müssen muss gar nichts. Jeder entscheidet für sich, wie intensiv er in die Tiefen abtauchen mutig ist.

...oder darf man auch misstrauisch sein, so ein klein wenig? *zwinker*

Man darf alles, eben so lange bis man die Mechnismen erkannt hat.

Ist Misstrauen (erst) im Nachhinein gerechtfertigt weil man etwas 'entdeckt' hat?

Misstrauen ist Ego gesteuert. Wer mit sich im Einklang ist und wahrlich fühlt, weiß, was ihm/ihr gut tut und was nicht. Misstrauen ist hier obsolet, da "mechanisch" und nie im wahren Moment.

Brauchen bestimmte Beziehungsformen mehr Vertrauen als die 'Standard-Konstellation' (SM, polyamor, offene Beziehung...)??

Nein, denn Scheisse bleibt Scheisse auch wenn ich sie farbig anmale oder positiv ausgedrückt, Beziehungsform ist relativ zum Miteinander unabhängig von Sonderkonditionen.

Welche Erfahrungen habt ihr damit gemacht, grenzenlos zu vertrauen oder immer etwas auf der Hut zu sein (manch einer kann gar nicht anders)?

Meine Erfahrungen waren/sind, dass zu vertrauen einzig und tatsächlich einzig mit dem Mut und der Fähigkeit des Vertrauens zu sich und dem Urvertrauen direkt und ohne Ausnahmen zusammenhängt.



Gibt es überhaupt grenzenloses Vertrauen oder keimt irgendwann doch sowas wie Misstrauen auf??
Ja gibt es. Eben beginnend mit der Sekunde, wo ich entdecke, spüre und verstehe, dass vertrauen, ebenso wie lieben nur so viel und weit möglich ist, wie ich mir vertraue und mich liebe. Einmal in diese Tiefen hinab gestiegen, öffnet dies die Augen und das eigene Legben nachhaltig.

Wahres Vertrauen und Liebe existiert nur außerhalb vom Ego, wohl aber im Einklang mit dem Verstand.

Wie kommt es zum Misstrauen?

Wie schon gesagt ist Misstrauen eine Ego-Funktion. Näher und tiefer beleuchtet erkennt man, dass es ein "feature" bzw ein Addon im rationalen Verhaltensmodus ist. Wir vergleichen Vergangenheit mit dem Moment und ziehen Schlüsse für die Zukunft.

Als Sonderausstattung gibt dann das Misstrauen. Man wurde ja mal verletzt, beschissen, betrogen, über den Tisch gezogen, benachteiligt, blablabla... *zwinker*

Um dem rational und in der Illusion der Kontrolle vorzubeugen, vergleichen wir im Millisekunden Rhythmus.

Was das mit "Leben leben" zu tun haben soll, kann jeder für sich entscheiden. Leben leben heißt im Moment leben, wahrnehmen, fühlen, annehmen, ablehnen, achtsam mit dem Umfeld und sich sein.

Misstrauen findet in solchem Modus keine Wirkung.

Aber man muss doch.....nö, muss man nicht und es ist auch nicht blauäugig oder naiv oder hippie oder sonst was. Solch Argumente bringen nur jene, die Angst haben vorm Leben, vorm Unbekannten, vor der "Schutzlosigkeit".

hg

D.
E
go-Funktion. Näher und tiefer beleuchtet erkennt man, dass es ein "feature" bzw ein Addon im rationalen Verhaltensmodus ist.

*spitze*
so erklärt kapiert es dann auch irgendwann einmal mein Sohn.

Sein Modus ist zur Zeit: "Frauen wollen nur das Eine."
und das ist kein implizierter Virus auf seiner Festplatte.
Ich habe bloß noch keine Ahnung, wie die Megatags so verifiziere, dass meine Ansage im Googleranking doch ganz weit oben landet ohne das "Männer können auch Schweine sein" zu einer ultimativen Duplette und somit nicht angenommen wird...

*haumichwech*

danke aber ....

zurück zur Normalsprache *liebguck*
danke aber ....

zurück zur Normalsprache


nicht das es am ende noch einer versteht... *zwinker*
@ er_win
Das nennt man wohl "es sich so hinbiegen, dass eine Aussage passt". *zwinker*

allumfassend & grenzenlos *gruebel*

Man braucht doch nur allumfassend darauf vertrauen, dass der Partner eben auch mal Fehler macht, lügt, Sachen verheimlicht, egoistisch ist, sich was vormacht, etc.pp...

und schon klappt das mit dem grenzenlos ...

Das ist für mich etwas anderes: Vertrauen in den anderen als Menschen, mit dem Wissen, dass seine Taten nicht immer vertrauenswürdig sein werden.
Ich finde daran nicht Negatives, eher spricht es für Gelassenheit, den anderen nicht auf einen Sockel zu stellen.

Wieviele Leute haben schon gesagt "das würde mein Partner NIIEEE tun" und dann hat er's doch gemacht? In dem Fall ist grenzenloses Vertrauen eher ein Korsett an idealen Vorstellungen, denen der andere doch gar nicht gerecht werden kann.

Der Punkt ist doch nicht, dass man nicht grenzenlos vertraut, sondern wie man damit umgeht. Schleiche ich misstrauisch hinter dem anderen her, weil ich überall Falschheit vermute? Oder werde ich einfach schneller hellhörig und bin aufmerksamer, wenn etwas gar nicht zusammenpasst? Zwei völlig verschiedene Ansäzte, aber weit entfernt von "grenzenlosem" Vertrauen.
Ich finde daran nicht Negatives, eher spricht es für Gelassenheit, den anderen nicht auf einen Sockel zu stellen.


*top*

mißtrauische menschen, fehlt etwas entscheidenedes im leben...


G E L A S S E N H E I T

Hat sich das Maß an Vertrauen bei euch nach einem Vertrauensbruch massiv geändert, auch in Bezug auf andere Personen?


wenn man es realistisch betrachten würde dürfte sich gar nichts verändern, denn Vertrauen ist ja nicht Meßbar und das begleitende Gefühl nur ein "pseudosicherheitsgefühl"...denn Sicherheit verspüre ich wenn ich einen Fallschirm umhabe...und aus dem Flugzeug springe...ohne ihn, kann ich nur noch hoffen....

und nichts anderes bewirkt dieses angebliche Vetrauen....man muß sich erstmal nicht mit seinen Ängsten auseinandersetzen...eigentlich ist das schon die erste Selbsttäuschung, man vertraut einen Gefühl das sich Vetrauen nennt, aber gar nicht als Gefühl existiert...sonder zur Verdrängung alter Wunden dient:-)


denn welches Baby braucht Vertrauen...zu seiner Mutter...das sie es nicht aus den Arm fallen lässt?





Oder (wie) schafft man es dass jeder zunächst den gleichen 'Kredit' hat unabhängig davon welche Erfahrungen man hinter sich hat?
Wenn dem nicht so wäre, sind das vielleicht die oft erwähnten Verletzungen der Seele bzw. die Narben davon?

...Verletzungen der Seele, hmmm...darüber lässt sich diskutieren, ebenso über Verletzungen in Beziehungen...auch hier folgen wir der Selbsttäuschung sollte die Verletzung emotionaler Natur sein, denn niemand kann die Seele eines anderen Verletzen.....

emotionale Verletzungen in Beziehungen bedingen sich allerdings ganz anders...sie sind immer wenn es keine körperliche Gewalt gab...auf Enttäuschungen zurück zu führen...auch wenn die Enttäuschung war, das der Ehemann 5 Jahre schon eine geliebte hat dieses dann rauskam, hat der Ehemann sein Frau nicht verletzt, die Verletzung kam durch die Selbsttäuschung der Frau zustande....weil sie wie oben eben beschrieben ...gehofft hatte, statt sich einen Fallschirm über die Schultern zu ziehen... *zwinker*


aber wie sagt man schon immer Liebe macht blind *g*
*******gel Mann
245 Beiträge
Wie schon gesagt ist Misstrauen eine Ego-Funktion. Näher und tiefer beleuchtet erkennt man, dass es ein "feature" bzw ein Addon im rationalen Verhaltensmodus ist. Wir vergleichen Vergangenheit mit dem Moment und ziehen Schlüsse für die Zukunft.

Als Sonderausstattung gibt dann das Misstrauen. Man wurde ja mal verletzt, beschissen, betrogen, über den Tisch gezogen, benachteiligt, blablabla... *zwinker*

Um dem rational und in der Illusion der Kontrolle vorzubeugen, vergleichen wir im Millisekunden Rhythmus.

Was das mit "Leben leben" zu tun haben soll, kann jeder für sich entscheiden. Leben leben heißt im Moment leben, wahrnehmen, fühlen, annehmen, ablehnen, achtsam mit dem Umfeld und sich sein.

Misstrauen findet in solchem Modus keine Wirkung.

Aber man muss doch.....nö, muss man nicht und es ist auch nicht blauäugig oder naiv oder hippie oder sonst was. Solch Argumente bringen nur jene, die Angst haben vorm Leben, vorm Unbekannten, vor der "Schutzlosigkeit".

Boar - erstaunlich richtig

Und nein des hat nicht viel mit Leben zuu tun, sondern durch die vergleiche+schlüsse auf die zukunft wird das leben zum über-leben

FALLS die vergangenheit mies war und das jetzt ganz ok, dann ist die zukunft immer noch nicht gesichert, also misstrauisch beäugt und beschnüffelt statt willkommen und gewünscht.

Und GOTT raubt das einem Energie!!!
Wie schon gesagt ist Misstrauen eine Ego-Funktion. Näher und tiefer beleuchtet erkennt man, dass es ein "feature" bzw ein Addon im rationalen Verhaltensmodus ist. Wir vergleichen Vergangenheit mit dem Moment und ziehen Schlüsse für die Zukunft.

Den Abgleich mit Erlebtem nennt man Lernen. Ich kann natürlich jedesmal vertrauensvoll wieder auf die heiße Herdplatte fassen, aber bringt mich das weiter?

Der Vergleich mit früheren Erlebnissen ist durchaus sinnvoll.... allerdings nur, wenn man mit einkalkuliert, dass es auch anders sein könnte. *zwinker*
****on Mann
16.233 Beiträge
Vertrauen ist kein Gefühl der Sicherheit
Vertrauen ist ja nicht Meßbar und das begleitende Gefühl nur ein "pseudosicherheitsgefühl"

Nein - im Gegenteil, wie ich finde: Vertrauen ist das gelassene Umgehen mit der Unsicherheit - und dem blinden Vertrauen darauf, dass der andere das Vertrauen nicht enttäuschen wird. Man setzt auf diese eine Karte und nimmt das Risiko, dass es schiefgeht, einfach hin. Ich lege mich in die Hände des Schicksals, ohne Angst. Jedenfalls ist das so bei mir.

Aber bevor ich so vertraue, muss ich meinen Partner mindestens zwei Jahre erlebt haben. Vorher weiß ich einfach zu wenig von ihm, als dass ich überhaupt irgendeine abschließende Aussage über ihn machen könnte. Dann aber vertraue ich ihm blind - oder trenne mich.
******wag Mann
772 Beiträge
@Freimut
Sorry für die späte Antwort, bin leider IRL sehr beschäftigt diese Tage. Da sollte ich den Joyclub eigentlich vermeiden, wenn es geht.

Hi,
nur eine vielleicht eigentümliche Anmerkung.
Für mich wäre ein Fremdgehen (m)einer Partnerin nicht der "worst case".
"Worst case" einer Partnerschaft ist für mich deren nichteinvernehmliche Auflösung, - die Trennung.
Nur mal so eingefügt.

Das würde ich spontan anders sehen: Eine einseitige Trennung tut weh, da es nicht Träumen, Wünschen und Bedürfnissen entspricht. Aber sie ist ehrlich, man erfährt Fakten und eine Realität, die man akzeptieren muss und mit denen man sich auseinander setzten kann.

Betrug, nicht mal exklusiv Fremdgehen, nimmt einem diese Chance auf Reflektion. Die Partnerschaft wird effektiv genauso gekündigt, vielleicht nicht einmal wirklich explizit. Aber ohne dass einem Respekt oder Ehrlichkeit entgegen gebracht wird. Dann muss man sich nicht nur mit der Frage beschäftigen, was in der Beziehung schief ging und warum die eigene Liebe zurückgewiesen wurde. Das ist vermutlich immer Teil des Schmerz, wenn eine Beziehung zerbricht.
Wurde man Betrogen wird einem gleichzeitig die Bürde der eigenen "Minderwertigkeit" aufgebunden und häufig kommt noch das aktive Beenden der Beziehung dazu. Gleichzeitig wird das eigene Selbstvertrauen beschädigt. Das "Anderen Vertrauen" brennt, wie man hier im Thread leicht sehen kann, noch für lange Zeit wenn nicht gar für immer weiter.

Aus meiner Perspektive ist es sicherlich verletzend, wenn einem die Beziehung "aufgekündigt" wird. Der Dolchstoß ist allerdings, diesen Schluss aus dem Verhalten und der Geringschätzung der eigenen Person durch den Partner selbst schließen zu müssen.

Von der Beobachtung her habe ich beide Fälle schon gesehen und obwohl sicher beides kein schöner Anblick war, glaube ich haben die Fälle welche Betrogen wurden den relativ schwereren Schlag eingesteckt haben. Von daher bin ich der Meinung, es ist der "Worst Case" betrogen zu werden.

prokrastinativen Gruß
Scallwag
****ot2 Mann
10.749 Beiträge
@Scallawag
Hi,

nun möchte ich Dir auch noch antworten, weswegen ich "fremdgehen" nicht als den worst case betrachte.
Mir ist bei einer Partnerschaft in erster Linie an Kontinuität, Stabilität und Verlässlichkeit gelegen. Ich möchte also im Grunde mit (m)einer Partnerin alt werden und mit ihr als Greis und Greisin auf der Parkbank sitzen und Enten füttern.
Wenn also diese Partnernin, z.B. während einer Kur, mit einem Kurschatten für die Dauer der Kur herumknutschte und herumvögelte, wäre das für mich kein wirkliches Problem. Ich würde ihren diesen Spass und diese "Lebensbereicherung" von Herzen gönnen, denn mir ist ja an ihrem Wohl gelegen, und sie nähme mir ja nichts weg.
Zum Problem würde das ganze nur dann, wenn diese Kurschattenpopperei damit einherginge führte, dass meine Partnerin sich fremdverliebte und mir deswegen die Partnerschaft aufkündigte.
Das wäre für mich ein Vertrauensbruch, denn eine Partnerschaft gehe ich nur ein, wenn sie auf Dauerhaftigkeit angelegt ist.
Ich möchte auf Beziehungstreue vertrauen können.
Sorry, falls diese Gedanken banal sind.
Lg
Freimut
******wag Mann
772 Beiträge
Tricky
@****mut:

Ich halte deinen Gedanken gar nicht für banal. In gewisser Weise sogar für den Kern der Sache: Wenn du deiner Partnerin einen Kurschatten gönnst, inwiefern geht sie dir dann fremd? So wie du es beschreibst ist es, selbst wenn ihr es nicht explizit verabredet habt, aus deiner und aus ihrer Sicht in Ordnung. Über die Komplexität des Begriffes "Fremdgehens" könnten wir sicher schnell den nächsten Thread füllen, ich würde das geschilderte nicht als Fremdgehen oder Betrug bezeichnen. (Womit in den ersten Teil deines Arguments gewissermaßen "aberkenne", ohne böse Absicht)


Der zweite Teil ist wirklich tricky: Wenn die Partnerin sich fremdverliebte und die Beziehung aufkündigen würde, würde sie dich damit betrügen. Weil sie deine/eure Beziehunggrundlage bräche, und damit dein Vertrauen missbraucht hätte.
Ich glaub' das nennt man auch Paradoxon: Ich kann schlecht argumentieren, dass es besser wäre, sie würde dich verlassen als sie würde dich betrügen, wenn sie dich durch das Verlassen betrügen würde.
Mit dem Vertrauen verhält es sich so ähnlich: Da du es als Beziehungsgrundlage benennst und an die Beziehungstreue koppelst, kann ich auch nicht behaupten, wenn sie dich nicht betrogen hätte, hättest du noch die Gewissheit, dass dein Vertrauen nicht missbraucht wurde...
Fast etwas unfair, oder?

Aus deiner Sicht sind Kontinuität, Stabilität und Verlässlichkeit, also die Säulen der Dauerhaftigkeit, die Grundlage für die Beziehung. Du vertraust darauf, dass dir in diesen Punkten die Treue gehalten wird! Wenn du an diesen Grundlagen betrogen würdest, wäre das ein Betrug vergleichbar mit Fremdgehen. (Ich mag dabei das Bild von "sich dem Partner entfremden")
Nehmen wir mal an: durch einen unbemerkbaren und unaufhaltsamen Prozess ändert sich ihr Wesen so, dass sie dir keine Kontinuität und gemeinsame Zukunft mehr geben kann.
Was wäre nun schlimmer für dich: Wenn sie dir aufrecht sagt, dass eure Beziehung zu Ende ist, oder wenn du irgendwann herausfinden würdest, dass sie lange nur noch eine Beziehung spielte obwohl sie wusste, dass sie nicht mit dir zusammenbleiben wird. Leider wurdest du in beiden Fällen nach eigenem Bild betrogen, (ein anderes Beispiel fand ich nicht) in letzterem blieb dir aber nicht einmal ihre Ehrlichkeit oder ihr Respekt.



Vielleicht hilft es etwas, wenn man das alles wieder mehr auf das Ursprungsthema zurückbezieht: Der "Worst Case", den ich am Anfang benannt habe, ist doch der Vertrauensbruch selbst, oder nicht?

Wenn ich liebe, so muss ich mich drauf verlassen können, blind, geliebt zu werden. Das ist eine Art von Vertrauen, die nicht in Frage gestellt werden sollte, noch Misstrauen verträgt. Wenn ich den Worten "Ich Liebe Dich" nicht trauen kann, fehlt in meiner Weltanschaung der Grundstein für alles.
Ich muss blind darauf vertrauen können, (und ich tue dies auch) dass meine Freundin es gut mit mir meint, mich nicht hintergeht, verletzt oder benutzt. - Das ist der grenzenlose Teil

Ob ich ihr dann vertraue mich als Sozius auf dem Motorrad heile irgendwohin zu bringen oder in meinen Wagen beim rückwärts Einparken keine Schramme zu machen hängt definitiv von begrenzteren Dingen ab..

nächtlichen Gruß,
Scallawag
****on Mann
16.233 Beiträge
@Freimut und Scallawag
Ihr definiert "fremdgehen" etwas unterschiedlich. Freimut meint damit den Vorgang, wenn der Partner absprachewidrig mit anderen Sex hat, Scallawag sieht darin eher eine "Entfremdung" im Bereich des Vertrauens.

Freimuts Begriff scheint mir dem üblichen Verständnis von "Fremdgehen" zu entsprechen. Scallawag sieht als schlimmsten Fall, als worst case den Vertrauensbruch.

Ich möchte beiden zustimmen. Zum einen kann ich es sehr wohl als Fremdgehen bezeichnen, wenn meine Partnerin in der Kur ohne meine ausdrückliche Zustimmung mit einem anderen Mann schläft. Und es wird keineswegs nur deshalb kein Fremdgehen, weil mein großes Herz aus Liebe verzeiht und gönnt.

Zum anderen ist Vertrauensbruch sicher ein besonders schlimmer Fall in einer Beziehung. Als worst case käme für mich aber eine Steigerung in Frage: Feindschaft.

Der Aspekt des Verzeihens, der Vergebung kommt mir zu kurz. Geht meine Partnerin fremd, dann bin ich sicher zutiefst verletzt. Aber hier greift wieder das Vertrauen. Das Vertrauen darauf, dass selbst das eine Beziehung nicht zerstören muss - dass man menschlich-allzu-menschliche Fehltritte vergibt und dass die gegenseitige Loyalität dennoch erhalten bleibt.

Feindschaft hingegen geht einen Schrittt weiter. Hier hat nicht jemand einen dummen, triebgesteuerten Fehler begangen, sondern hier wendet sich der eine gegen den anderen. Beispiele sind üble Nachrede, das herzliche Gönnen von Misserfolgen oder Scheitern, Intrigen, offene substanzielle Angriffe. Der worst case.
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