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Warum wird körperliches Verlangen mit Liebe verwechselt?

man reift eher in mehreren Beziehungen als nur in einer einzigen...*grins*
china_4_all
****in Mann
8.433 Beiträge
also dass ...
körperliches Verlangen ist von Natur vorhanden - Liebe ist eine "Errungenschaft" der letzten 2000 Jahre - Zivilisation -

die Emotion "Liebe", eine Errungenschaft der letzten 2000 Jahre Zivilisation sein soll, ist - mit Verlaub - Unsinn.
****ot2 Mann
10.741 Beiträge
Vielleicht bin ich ja krank im Kopf.
Aber bei mir erzeugt eine zärtliche, mir zugewandte, Liebesspielpartnerin irgendwie Liebesgefühle für Selbige.
Ich "verliebe" mich also in Frauen, die mit Hingabe gut zu mir sind, - gute Liebhaberinnen sind und mich als Liebhaber wertschätzen.
Vielleicht ist das ja Resultat irgendeines obskuren Selbstwertmangels, aber ich liebe es geliebt zu werden.
Sorry, falls Thema verfehlt.
Lg
Freimut
**S Frau
1.409 Beiträge
Ich habe es jetzt schon öfter gehört,dass sowohl Männer als auch Frauen (wobei es bei Frauen scheinbar öfter vorkommt), die beim oder nach dem ersten Date Sex hatten (der offenslicht phantastisch war) denken,sie seien verliebt.

Ich sehe keinen Grund, dem Gefühl der Verliebtheit seine Echtheit abzusprechen - es würde doch auch kein Mensch auf die Idee kommen zu sagen, eigentlich dachte ich, ich wäre zornig/traurig/gelangweilt gewesen, aber in Wirklichkeit war ich es gar nicht, das habe ich mir nur eingebildet.

Ich glaube, es ist ein Fehler, Gefühlen nur dann Echtheit zuzugestehen, wenn sie auch begründet sind nach dem Motto, man darf nur zornig sein, wenn man ungerecht behandelt wurde, oder man darf nur verliebt sein, wenn es der Partner fürs Leben ist oder zumindest eine feste Beziehung draus wird. Das wird dem echten Gefühlsleben, das man tatsächlich hat, einfach nicht gerecht und führt nur dazu, dass man angeblich ungerechtfertigte Gefühle verdrängt oder unterdrückt und sie dann schlimmstenfalls gar nicht mehr bewusst wahrnimmt (was einen dann u.U. fies von hinten einholen kann).

Wenn man guten Sex mit jemandem hat, verliebt man sich eben schnell mal. Ist doch naheliegend, dass man von jemandem, der einen im Bett glücklich macht, erstmal begeistert ist. Und wenn man denjenigen dann übers Bett hinaus kennenlernt und feststellt, dass man zwischenmenschlich nicht so zusammenpasst - naja, dann ist man eben nicht mehr verliebt.

Was will man da rumdefinieren und hinterher sagen, das war keine echte Verliebtheit, sondern nur Begehren - wenn es sich währenddessen wie Verliebtsein angefühlt hat, dann war man auch verliebt. Und wenn die Verliebtheit im Verlauf des Kennenlernens wieder nachlässt - naja, dann hat man sich eben - mal davon ausgehend, dass man den Mann fürs Leben sucht - in den Falschen verliebt, kommt vor.
******Sex Frau
3.167 Beiträge
wo fängt Verliebtheit an und wo hört sie auf? Wie definiert man Verliebtheit??

Also wenn ich mich auf mein date freue, nicht nur auf den Körper, sondern auch vielleicht auf Gespräche mit ihm, etwas mit ihm zu unternehmen... geht es doch schon weiter als reines körperliches Begehren...

Mir ist es dann egal wie man es nennen will, Hauptsache meine Gefühle fühlen sich für mich gut an....

bei reinem körperlichen Verlangen ist mir das Gegenüber absolut egal, vielleicht bis auf die Ausnahme, dass ich jemanden für mich attraktives ausgesucht habe...
*******sch Mann
543 Beiträge
da könnte man tagelang diskutieren
ich glaube, daß ganz viele Leute gar nicht mehr wissen was Liebe überhaupt ist. In unserer "Oversexed but underfucked-Welt" haben sie sich dann bei einem neuen Partner (endlich mal wieder jemand den ich mag) emotional nicht mehr unter Kontrolle und die Gefühle "schiessen ins Blaue". Mir selber ist das auch schon öfter passiert......
@herzkirsch
*ggg*

zusatz:
aus (endlich mal wieder jemand den ich mag) wird (endlich mal wieder jemand, der mich mag) oder auch (endlich mal wieder überhaupt irgend jemand)

Oversexed but underfucked= das nutze ich für mein nächtes t-shirt *ggg* dies ist ne ankündigung, keine bitte um erlaubnis. aber wenn jemand fragt, ist der spruch von dir.
****ra Frau
844 Beiträge
der mensch als soziales
wesen....
verliebt sein ist eben nicht nur eine biochemische reaktion, *experimentier*
sondern
durch den sozialisierungsprozess mit bestimmt.... *kindergarten*

und der läuft bei jungs und mädchen generell
ganz schön unterschiedlich...

ich finde frauen die einfach nur so rumvögeln, interessant, *hypno*

meistens ziemlich tough und nun ja oftmal auch sehr sexy... *floet*

aber wenn sie dann mit mir vögelt, *love*
will ich schon was innigeres!
das wäre eine gute erklärung dafür, warum es bei mir so abläuft wie bei "mädchen", denn ich wurde nach mädchen-massstäben erzogen.
kenne ich so gar nicht...
ich hab mich noch nie nicht in jemanden verliebt, nur weil ich sex mit ihm hatte.

mir muss jemand sympathisch sein, wenn ich mit ihm spass habe....gar keine frage.
aber ich brauch kein kribbeln im bauch, und auch keine schönen worte.

geist is geist und körper is körper *zwinker*
Verliebtheit IST ja - auf die Gefahr hin, jetzt alle Romantiker unter uns schwer zu enttäuschen - nichts weiter als eine biochemische Reaktion!

Leben an sich ist eine biochemische Reaktion. So what?
körperliches Verlangen ist von Natur vorhanden - Liebe ist eine "Errungenschaft" der letzten 2000 Jahre - Zivilisation -

die Emotion "Liebe", eine Errungenschaft der letzten 2000 Jahre Zivilisation sein soll, ist - mit Verlaub - Unsinn.

... allein schon deshalb, weil Zivilisation nicht erst vor 2000 Jahren entstand.

Bemerkenswert abstrus.
*******rion Mann
14.645 Beiträge
Oh jeh...
Liest man manche Beiträge hier dann wundert man sich nicht, das es so viele irritationen zwischen Menschen gibt - Es fällt schwer den Anfang zu finden um hier die Vorurteile und Abergläubischen Dogmen auszuräumen....

Das Leben ist ein biochemischer Prozess.

Es Forscher (man lese hierzu die Beiträge in der FAZ nach) die kurzgefasst sagen alle Emotionen, alles Denken ist nur ein biochemischer Prozess.

Konsequent zuende gedacht ergibt sich daraus die Folgerung wir leben gar nicht. Was wir uns als Leben wahrzunehmen einbilden ist lediglich eine Illusion von so komplizierten Stoffwechselabläufen das wir tatsächlich glauben wir sind lebendig, denken und fühlen. Wir Menschen sind offensichtlich nicht mehr als komplizierte und höchst eingebildete Reagenzgläser...

Die Wissenschaftler aller Jahrhunderte haben sich immer wenn sie die Wahrheit nicht kannten aus den bekannten Fakten eine Wahrheit zurecht gelegt, möglichst in Übereinstimmung mit den sonstwie initiierten Dogmen der jeweiligen Zeit. BIS auf diese erfreulich lange Reihe von GEISTESREBELLEN die NEUE IDEEN ins Spiel der Entwicklung brachten.
*******rion Mann
14.645 Beiträge
Zivilisation
Ein toller Begriff. Manchmal habe ich das Gefühl wir leben bereits NACH der Zivilisation.

Wenn ich so lese wie wenig Ahnung die Artgenossen von unserer Art haben.

Ein Trauerspiel.

Die Zivilisation begann nicht vor 2000 Jahren sonder viele Tausend Jahre davor. Schon in der Steinzeit begann - und die Zeiträume sind wesentlich unsicherer belegt als dies die derzeitige Forschung darlegt - die Zivilisation. Menschen begannen Kultur zu schaffen. Das Organisierte Leben von Jägern und Sammlern bedingt Sprache, Verständigung, Konventionen des Zusammenlebens, Künstlerische Darstellungen aus den letzten 60.000 Jahren belegen bereits das Vorhandensein von Zivilisation.

Man möge jetzt nicht die Diskussion entfachen was Zivilisation ist.

Dabei kommt nur heraus das sich in manchen Gegenden dieser Welt
ganze Gruppen bereits davon verabschieden.
*******rion Mann
14.645 Beiträge
Warum verwechselt man körp. Zuneigung mit Liebe?
Weil sie oft (jedoch nicht immer) Deckungsgleich sind.

Weil viele Menschen sie nicht trennen können und viele damit Schwierigkeiten haben.

Weil die Romantik das Ideal der Liebe mit der Integration der Körperlichkeit verbunden hat und damit das Ideal der bewußt
unerfüllbaren und denoch angestrebten Minne ablöste.

Weil die Kopulation eine Ausdrucksform von Liebe sein kann.
Tolle Bücher!
Bas Kast: Die Liebe und wie sich Leidenschaft erklärt. (Richtig toll!!!)

außerdem

Peter Lauster: Die Liebe - Psychologie eines Phänomens
und alles andere von ihm.
china_4_all
****in Mann
8.433 Beiträge
btw.: 'ne Leseprobe ...
zum Kast hatten wir schon auf Seite 1:
Warum wird körperliches Verlangen mit Liebe verwechselt?

und auch vom Lauster gibt's ne Leseprobe:
http://www.peterlauster.de/download/dieliebe_leseprobe.pdf
Warum wird körperliches Verlangen mit Liebe verwechselt?

... ich denke doch mal, das körperliches Verlangen mit Liebe schon zusammen gehören,,,wenn man verliebt ist hat man halt verlange nach dem Körper des anderen....oder lieg ich da verkehrt?

Frauen denken da vielleicht anders wie Männer...
*******rion Mann
14.645 Beiträge
Frauen denken da anders?
Nö, das geht vielen Männern genauso, ist sicherlich auch
--------------------> GANZ NATÜRLICH
****s82 Mann
279 Beiträge
Fehlinterpretation
Wirklich Interessanter Beitrag!

Ich denke es hat viel damit zu tun, dass man seine eigenen Bedürfnisse erkennt und auch weiß, wie man selbst auf bestimmte Dinge oder Erlebnisse reagiert.

Es setzt einen gewissen Erkenntnisprozess und Reife voraus, dass man eben erkennt, das körperliche Nähe, Geborgenheit und Zärtlichkeit eben einfache Bedürfnisse sind und wenn man diese erfährt, eben sehr genießt und gerne auch regelmäßig haben möchte bzw. nicht missen möchte.

Für das "Verliebt-sein" gehört nach meinem Verständnis noch etwas mehr dazu, als diese Bedürfnisse befriedigt zu wissen, aber das kann durch aus ein Einstieg für eine "Verlieben" sein.

Und wenn man vielleicht eben diese Bedürfnisbefriedigung fehlinterpretiert, könnte man auf den Gedanken kommen, man sei verliebt.

LG Alex
****t69 Frau
412 Beiträge
Ich finde, dass dieser Thread einer der Interessantesten ist und das
ist nicht ironisch gemeint, trotz Quantenphysik.
Es geht hier um Chemie, Biologie, Biochemie, Anatomie, Medizin,
Psychologie, ganz viel Philosophie, Altertumsforschung, Evolution, Ethik und Moral...usw.usw und eben Quantenphysik.
Und das fast alles dynamisch mit ernsthaften interessanten Beiträgen.
Ich habe es aus der biochemischen Richtung ja auch schon versucht.
Ich habe einige Bücher über Quantenphysik im Bücherboard (tatsächlich) und stelle mal zur Diskussion, ob es nicht vielleicht auch
mit Mathematik zu erklären ist, weil letzendlich alles seine Formel hat.

wo fängt Verliebtheit an und wo hört sie auf? Wie definiert man Verliebtheit
Warum wird körperliches Verlangen mit Liebe verwechselt?

Es gibt da aber noch eine Wissenschaft, die Blond-blauäugig-weiblich
Wissenschaft.

Ich merke doch, ob ich Schmetterlinge im Bauch habe, auf einer rosaroten Wolke hocke, links und rechts nichts mehr mitkriege,
mich total bescheuert benehme, von Luft und Liebe leben könnte
und...und....und dabei natürlich auch geil bin. Das zur Verliebtheit.

Zur Liebe ist es dann sowieso noch ein langer Weg....
und die funktioniert auch rein platonisch, zum Bsp. zu den Kindern.

Oder ob ich geil bin, nur Geilheit im Kopf und im Bauch habe.
Geil sein allein, ist auch geil und kann fast wehtun, ganz ohne
rosarote Wolke drumrum.. ...und sie kann befriedigt werden.
Man kann das Gefühl (bei mir sehr kurzfristig) befriedigen, abstellen durch Befriedigung.
Versucht das mal mit Verliebtsein oder Liebe.

Allerdings glaube ich auch, dass wenigstens die Frauen....nein, ich
sag es lieber so: Ich glaube, dass sich bei mir nach häufigem guten Sex mit dem gleichen Partner eine gewisse Verbundenheit und Vertrauen einstellt. Bei einigen sexuellen Praktiken ist sie sogar
Voraussetzung, trotzdem bin ich nicht verliebt.
Wobei wir wieder beim Oxytocin wären.
china_4_all
****in Mann
8.433 Beiträge
halb OT ;)
... ob es nicht vielleicht auch mit Mathematik zu erklären ist, weil letzendlich alles seine Formel hat.

nein - ist es nicht *zwinker*

und das behaupte ich, obwohl die (theoretische) Mathematik mein Fachgebiet ist. Für Interessierte: Gödel hat innerhalb des formalen Systems der Mathematik recht überzeugend, wenn auch für Unbeteiligte schwer verständlich nachgewiesen, dass schon die Mathematik als formales System trotzdem so komplex ist, dass sie entweder unvollständig oder widersprüchlich sein muss.

http://de.wikipedia.org/wiki/Kurt_G%C3%B6del

Interessant daran ist allenfalls die (hypothetische) Analogie zu noch komplexeren Systemen.
****t69 Frau
412 Beiträge
Erwin
...das freut mich jetzt...

... ob es nicht vielleicht auch mit Mathematik zu erklären ist, weil letzendlich alles seine Formel hat.

Dieser Satz von mir ging deutlich in deine Richtung.
Leidenschaft sollte nicht mit Liebe verwechselt werden!!!
1. Weil sie oft (jedoch nicht immer) Deckungsgleich sind.

2. Weil viele Menschen sie nicht trennen können und viele damit Schwierigkeiten haben.

3. Weil die Romantik das Ideal der Liebe mit der Integration der Körperlichkeit verbunden hat und damit das Ideal der bewußt
unerfüllbaren und denoch angestrebten Minne ablöste.

4. Weil die Kopulation eine Ausdrucksform von Liebe sein kann.


*gruebel*

zu 1. d.h. das es dechungsgleich sein KANN! wann erkennt man, das es deckungsgleich ist?

zu 2. d.h das es menschen gibt, die das trennen können und damit keine schwierigkeiten damit haben! wann erkennt man, das man es trennen kann und das es dadurch keine schwierigkeiten gibt?

zu 3. ist das deine theorie, oder ist das etwas, was man auch erkennen kann! wann erkennt man, das diese, oder deine theorie richtig ist? *gruebel*

zu 4. das kann sie. d.h. das eine kopulation auch ohne liebe stattfinden kann. wann erkennt man das, ob dies mit oder ohne liebe kopuliert wird? *gruebel*

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