Wo ist eigentlich der Unterschied zwischen einer "Fick- Beziehung" und dieser Art des "zusammenlebens" ?
Und wo ist eigentlich der Unterschied beim Zusammenwohnen zwischen ner nebeneinanderherlebenden Gewohnheits-"WG" mit Sex (oder auch nicht) und einer "echten" Beziehung? Richtig. Beides ist in der jeweiligen Form des Zusammen- oder Getrenntlebens MÖGLICH.
Menschen sind verschieden, wusstest Du das schon? Das gilt nicht nur fürs äußere Erscheinungsbild, sondern auch für persönliche Bedürfnisse bezogen auf Job, Kinderwunsch, Sex, Beziehungsform uvm.
Ich bin ehrlich gesagt etwas entgeistert über die Intoleranz gegenüber Beziehungs- und Lebensformen, die nicht die eigene widerspiegeln. Wer wahrlich liebt, lebt zusammen? Eine "richtige" Beziehung mit guten und schlechten Zeiten kann man nur unter einem Dach führen? Alle LAT-Freunde sind Egoisten? Solche Aussagen (oder andere mit ähnlichem Inhalt) finde ich gelinde gesagt unreflektiert und unreif - sich als Hüter der Wahrheit über die einzig richtige Beziehungswohnungssituation aufzuspielen dazu noch anmaßend.
So wie nicht jeder von einer monogamen Beziehung mit Heirat und X Kindern träumt, passt bei manchen Menschen eben einfach die LAT-Variante besser. Deshalb sind sie nicht beziehungsunfähiger als Zusammenlebende, das ist absoluter Humbug. Auch in einer LAT-Beziehung wird natürlich über Probleme geredet, je nach Entfernung kann man auch recht schnell physisch beim anderen sein, wenn es diesem nicht gut geht. Ich selbst bin übrigens kein Freund von Fernbeziehungen, aber im gleichen Ort oder in der gleichen Straße oder im gleichen Haus (mit getrennten Wohnungen) wohnen, finde ich absolut okay.
Und nur weil man theoretisch die Wohnung verlassen kann bei einem Streit und in seine eigenen vier Wände flüchten kann, liegt es doch an der Reife jedes einzelnen Beziehungsteils dies entweder nicht zu tun oder baldigst zur Aussprache wieder zu kommen. Mir wäre diese Variante übrigens lieber, als wenn der andere mit mir reden MUSS, wenn er nicht auf dem Sofa oder im Hotel schlafen will.
Btw, mir würden auch einige Argumente gegen das Zusammenziehen einfallen, aber mir persönlich ist es eigentlich recht egal, wie ein Paar das hält, hauptsache es passt zu beiden und jeder fühlt sich damit wohl. Bewerten würde ich das ebenso wenig wie ich eine Poly-Beziehung gegen eine Mono-Beziehung aufrechnen würde.
Übrigens, wer meint, dass eine getrennte Wohnsituation evtl. das Fremdgehen begünstigen würde, hat mein aufrichtiges Beileid. Vertrauen heißt das Zauberwort, und wer betrügen "will", findet Wege. Ich hab manchmal ein wenig das Gefühl, dass sich manche Menschen "sicherer" fühlen, wenn sie erst einmal zusammenleben oder gar verheiratet sind... Wäre mir allerdings neu, dass selbige eine Gefühlsgarantie darstellen. Aus-/Umzug und Scheidung sind nur etwas ungemütlicher, schützen aber vor Liebesschwund nicht.
PS: Diese, meine Einstellung gilt übrigens für die kinderlose LAT-Variante. Bei einem Kinderwunsch würde ich wahrscheinlich zur großen gemeinsamen Wohnung mit Rückzugsräumen für jeden tendieren.