Puuuhh
Wow. Ich bin ganz schön geplättet, was hier in den letzten 24 Stunden für eine Diskussion geführt wurde und habe mich jetzt erstmal durch alle Seiten ab Seite 17 gekämpft.
Erst einmal ein kollektives Danke an alle.
Das Business hier der Meinung ist, dass ich meine Frau manipulieren will und das er mich für unglaubwürdig hält: Daran werde ich wohl nicht viel ändern können. Es ist mir auch egal, weil mir der Thread hier bei meinem Problem wirklich weitergeholfen hat. Trotzdem will ich mal einige Punkte ansprechen. Auf einzelne Aussagen direkt Stellung beziehen kann ich heute nicht, dafür reicht mir die Zeit nicht, alles zusammenzusuchen. Schließlich muss ich mich heute um meine kleine Maus kümmern, sobald sie wach ist.
Mal zum Thema, ich sei unglaubwürdig.
Business_Er, hier mal eine Metapher dazu, warum ich mich in wenigen Tagen so gewandelt habe. Der Vergleich hinkt zwar ein wenig, aber beschreibt es dennoch ansatzweise: Stell dir mal vor, du bist über sehr lange Zeit in einem stockfinsteren Raum gefangen. Du weißt, dass es nach vorne und nach hinten einen Ausweg gibt. Du weißt aber nicht, was dich dort am Ende erwartet, ob es dort einen Ausweg gibt. Also harrst du weiterhin an der Stelle, wo du dich gerade befindest, überlegst und grübelst, was du denn jetzt machen sollst. Nimmst du den einen oder den anderen Weg. Du kannst dich nicht entscheiden und hast das Gefühl, innerlich an diesem Zwiespalt zu zerbrechen.
Eines Tages kommst du auf die Idee, einfach mal laut zu schreien. Warum bist du da nicht vorher drauf gekommen? Die Gründe dafür können sehr vielfältig sein, sind aber auch egal. Und was passiert?
Du siehst auf einmal Licht durch einen kleinen Spalt, der immer größer wird. Denn jeder der Mitmenschen, die deinen Schrei mitbekommen haben, öffnen diesen Spalt ein Stückchen weiter, so dass du erkennen kannst, das in einer Wand deines dunklen Raumes eine Tür zur Freiheit ist. Sie war die ganze Zeit da und auch nicht abgeschlossen, da du aber damit beschäftigt warst zu überlegen, welchen Weg du nehmen sollst hast du sie nicht registriert.
Du stehst am Ende also unter freiem Himmel auf einer grünen Wiese. Die Sonne scheint und du kannst unendliche Weiten sehen. Auch hier musst du dich wieder entscheiden: In welche Richtung gehst du? Was erwartet dich im Norden, was im Süden? Auf deinem weiteren Weg wirst du wieder und wieder auf Hindernisse stoßen, aber es ist dir egal. Denn du kannst jetzt zum einen SEHEN, wohin du gehst und vor allem siehst du einfach viel mehr Möglichkeiten.
Wie würdest du dich in der Situation fühlen? Euphorisch, glücklich, ein Stück weit mit sich selbst im Reinen, so wie ich jetzt?
Allein die Tatsache, dass es eben nicht nur zwei Weg, nicht nur Schwarz/ Weiß gibt, ist ungemein erleichternd. Man muss es nur erkennen.
Zum Thema Manipulation meiner Frau
Natürlich will ich, dass sich was ändert. Natürlich will ich auch, dass sich was ändert, von dem ich profitiere. Wenn man unendlich viel Zeit mit Reden, Streiten, sich gegenseitig verletzen (auch wenn man dies nicht will!!!) verbringt kommt irgendwann der Punkt, an dem man sich im Kreis dreht. Folglich muss Hilfe von außen kommen, egal wie. Wir haben lange überlegt, was wir machen sollen. Freundschaftlichen Rat einholen wollte sie nicht, dafür ist das Thema zu intim. Wir haben nicht alle Möglichkeiten, die sich uns bieten, ausgelotet. Eine Paartherapie stand aber ziemlich schnell FÜR BEIDE fest, zumal ich darin auch von außen bestärkt wurde. Denn einen Punkt habe ich hier noch nicht aufgeführt, da er für mich nicht wichtig schien.
Anfang letzten Jahres war ich alleine bei einem Persönlichkeitscoaching bei einer Psychotherapeutin. Therapie war nicht machbar, da bei allen, die ich angerufen hatte eine Warteliste von 6 bis 12 Monaten bestand (Leute, die mit dem Gedanken spielen, sich was anzutun, tun mir echt leid
). Also mal ein Coaching, wo einige Knackpunkte aufgezeigt wurden. Das Ergebnis war unter anderem, dass wir alleine nicht weiterkommen und mir wurde eine Paartherapeutin empfohlen. Meine Frau hat dem zugestimmt, weil sie auch etwas ändern und unsere Beziehung weiterführen will. Das kann man jetzt glauben oder nicht, entspricht aber den Tatsachen.
Wir beide sind bereit für Veränderungen. Dreamteam hat es so schön ausgedrückt. Unsere Schmetterlinge im Bauch, die nicht mehr da sind, wollen wir uns gemeinsam zurückholen (und vielleicht in sexueller Hinsicht auch die ein oder andere neue Gattung an Schmetterlingen dazugewinnen).
Wir beide haben in sexueller Hinsicht eigentlich nur Erfahrungen mit unserem Partner gemacht. Wir beide sind neugierig, müssen aber erst einmal schauen, was es da so alles gibt und zu was wir beide bereits sind. Wogegen ich schon ziemlich genau weiß, was ich will, ist dies meiner Frau eben noch nicht so klar. Vor allem ist für sie auch noch nicht klar, was genau sie mit einem guten Gefühl machen kann und will. Es erfordert eben noch viele kleine Schritte, um das zu erkennen.
@ Business_Er: Du sprichst von Manipulation, ich nenne es gegenseitige Entwicklung, gegenseitiges Wachsen an den eigenen Bedürfnissen und denen des Partners. Ganz gleich erstmal, ob ich meinen Wunsch nach fremder Haut in Zukunft ausleben kann oder nicht. Es ist mir im Moment egal, weil es mich erstmal reizt, meine Frau von neuem von mir zu begeistern.
Meine Frau zu begeistern,
dass ist das Stichwort. Sie hat am Montag Geburtstag und bekommt von mir ein Hammergeschenk. Etwas sehr persönliches, nicht-Materielles, in dass ich viel Leidenschaft, Hirnschmalz und Zeit gesteckt habe, um ihr zu zeigen, wie wichtig sie mir ist. Zu Zeiten meiner Tiefpunkte wäre mir das nicht möglich gewesen.
Und was die Sichtweise meiner Frau betrifft: Ich habe ihr gesagt, dass ich hier gepostet habe und was das in mir bewirkt. Sie beobachtet mich momentan eher skeptisch, weil ich auf einmal so gut drauf bin, was ich ihr auch absolut nachsehen kann. Ebenso habe ich ihr gesagt, dass sie gerne diesen Thread lesen kann, wenn sie möchte, dass es aber viele Punkte aufwirft, die wir dann diskutieren müssen und dass manches sie wahrscheinlich auch sehr trifft. Wie auch immer, es ist jetzt ihre Entscheidung.
So viel erst mal an dieser Stelle und noch einen schönen Tag.