Ich möchte ...
@***il danken, denn er hat einen sehr wichtigen Ausspruch getan.denn wie leicht kann ein opfer zum täter werden, wenn das erlebte unreflektiert bleibt.
Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich @*********ückts Reaktion auf den Ausspruch von @*******y87 nachvollziehen kann. Ich hatte einen ähnlichen ersten Impuls. Mich hat das Posting so aufgeregt, dass der erste Entwurf meiner Antwort deutlich krasser, beleidigender und aggressiver ausgefallen wäre.
Ich habe mich dann zurück gehalten, weil ich wusste, daraus wird dann nur ein Schlagabtausch und die Fronten verhärten immer mehr. Es geht dann nur noch darum, wer kann den Anderen stärker zurückweisen, aber man kommt auf keine Ebene, in der Verständnis für den Anderen entsteht.
Es ist so viel einfacher, jemandem klein zu machen als ihn aufzubauen. Es ist soviel schwieriger, anstrengender und zeitraubender, Verständnis und Interesse zu generieren.
Abgesehen davon, dass man sich fragt, wieso man sich diese Mühe mit dieser 'blöden' Person machen sollte, die ja auch nichts weiter tut, als einem ans Bein zu pissen (aus der jeweils eigenen Sicht).
Ich denke, @*********ückt hat den Eindruck, dass SexyLady87 ihm ans Bein pissen wollte und SexyLady87 hatte den Eindruck, dass wenigverrückt den Leuten hier im Thread im Allgemeinen und jetzt nach ihrem Ausspruch auch ihr speziell an Bein pissen möchte.
Dabei ist das Ganze nur aus einem Kommunikations-Missverständnis heraus entstanden.
@*******y87:
Hast du mal nach Detlev S. gegoogelt und dich weiter mit der Thematik auseinander gesetzt?
Du gehst davon aus, dass ein Missbrauchsopfer die Fähigkeiten hat, sich wie jeder andere Mensch mit einem gesunden Selbstwertgefühl für sich und seine Belange einzusetzen. Das ist oft leider nicht so der Fall bzw. muss erst hart erarbeitet werden.
wenigverrückts Fragen und Äußerungen zu Beginn des Therads sind dafür ein gutes Beispiel. Er kann bestimmte Dinge gar nicht sehen, die für Andere glasklar sind. Deswegen geht er auch nicht darauf ein.
Dass die Anderen nun verwirrt sind, ist nachvollziehbar. Auch das Verärgert-Sein ist irgendwann nachvollziehbar. Das Verärgert-Sein stellt sich aber ein, weil man denkt, er antworte ABSICHTLICH nicht und will einen für dumm verkaufen. Dem ist aber nicht der Fall. Es ist keine Absicht, es kommt nur einfach nicht bei ihm an.
Akzeptiert man das, gibt es auch keinen Grund, sich über ihn zu ärgern.
er kann das doch in seiner gruppe lösen, aber nicht in aller öffentlichkeit, wenn er mit anderen meinungen nicht zurechtkommt.
Das ist eine Aussage, die ich so nicht stehen lassen kann.
1) Stimmt es nicht, dass er mit den Aussagen anderer nicht klar kommt.
2) Gilt auch für dich: Wie man in den Wald hinein ruft, so schallt es hinaus.
Dir wurde ja nicht nur von seiner Seite, sondern von mehreren Usern hier das Feedback gegeben, dass deine Aussagen unreflektiert und ziemlich unsensibel sind. Hast du das als Anlaß genommen, sie zu überdenken? Das wäre auch eine Möglichkeit gewesen, damit umzugehen.
Ihm die Schuld zuzuschieben und zu sagen: "DU kannst nicht mit Dingen umgehen, also geh DU doch in deine Psycho-Gruppe" trägt irgendwo den Hauch von Diskrimierung in sich.
Ich möchte dir im Moment keinen Vorwurf machen, weil ich denke, du hast einfach tatsächlich keine Ahnung im Umgang mit solch heiklen Themen und woher sollst du es dann wissen.
Stattdessen möchte ich dich fragen, ob du dich dafür interessieren möchtest, um besser verstehen zu können.
Wenn du aber kein Interesse hast – was deine freie Entscheidung ist – dann frag dich, welche Gründe du daran hast, den Thread weiter zu verfolgen.
Es ist und war aber auch seine freie Entscheidung, das Thema nicht bei einer Gruppe einzustellen, sondern die Frage an eine breite Öffentlichkeit zu richten. Was ich persönlich inzwischen auch gut finde. Da ist es nämlich genauso. Auch hier gilt: Es steht jedem frei zu antworten oder es bleiben zu lassen.
So, und jetzt zu @*********ückts Reaktion.
Wenn man den Prozess berücksichtigt, in welchem er sich befindet, ist seine Reaktion gesund und nachvollziehbar.
Er wurde angegriffen, er hat Wut darüber verspürt, er wollte sich wehren.
Das ist gesund UND es ist normal.
Er ist nur ein wenig übers Ziel hinausgeschossen in der Heftigkeit seiner Äußerungen. Aber das wiederum liegt daran, dass er Dinge noch nicht verarbeitet hat und SexyLadys Aussage wahrscheinlich einen Triggerpunkt getroffen und dadurch diese heftige Reaktion ausgelöst hat.
Wäre er noch mehr Opfer (so wie er es früher war), hätte er 'geschluckt', nicht mehr aufgemuckt, sich geduckt und in Zukunft auch keinen Anlauf mehr gestartet, aus seinem Elend heraus zu kommen.
Hätte er es schon mehr verarbeitet, würden ihn die Aussagen wahrscheinlich immer noch ärgern, aber er könnte mehr 'drüber stehen'.
Ich denke, das wird kommen mit der Zeit.
Im Moment steht er bei vielen Dingen noch am Anfang und hat bisher nur die Reaktion verinnerlicht: Wenn ich kein Opfer mehr sein will, muss ich mich wehren. Um jeden Preis.
Und damit ich jetzt nicht nur als die obertolle Lehrerin rüberkomme, möchte ich auch noch etwas von mir erzählen:
Direkt nach meinen Traumata-Erfahrungen ging es mir so schlecht, dass ich noch Monate danach jedem Mann ins Gesicht hätte springen können, der mich auch nur angelächelt hat.
Ich war so verletzt, so tief innerlich zerstört und meine Angst war so groß, dass mir das wieder passieren könnte, dass ich in jedem Mann einen potentiellen 'Täter' vermutet habe.
Angriff ist die beste Verteidigung, war damals auch meine Strategie und einige Männer haben echt sehr, sehr heftige und total aggressive Reaktionen von mir eingeheimst. Die waren auch total überzogen, klar. Aber ich konnte damals einfach nicht anders.