Also das muß ich noch anmerken:
Für mich hat MA jedenfalls absolut nichts mit Romantik zu tun. In den oberen Schichten wurden junge Menschen verheiratet, in den unteren Schichten hatte man hygienische Voraussetzungen, die mir Sex als äußerst unappetitlich erscheinen lassen (davon abgesehen, dass die Frauen bald ausgemergelt und dauernd schwanger waren) und wie oben schon erwähnt, sollte man Geschlechtskrankheiten lieber gar nicht andenken.
Ganz so schlimm war es nicht. Es gab durchaus Hygiene. Es wurde sogar ziemlich darauf geachtet. Man wusch sich auch sicher vor dem Geschlechtsakt. Aber bis vor etwa 200 Jahren ist man auch mit dem Körper anders umgegangen. Heute ist es anrüchig und unappetitlich, wenn man die Körpergeruch von jemandem riecht. Das war damals anders. Man hat die natürlichen "Ausdünstungen" des Körpers noch wesentlich differenzierter betrachtet und sie nicht pauschal als unangenehm bewertet, wie das heute geschieht. Der Geruch unter den Achseln, und ich rede hier nicht einfach von ungewaschenem Schweißgeruch, der ja nur durch Bakterien und nicht vom Schweiß selbst entsteht, sondern von dem Duft, den die dort sitzenden Drüsen erzeugen, wurde damals als durchaus sexuell anregend empfunden. Es gibt original Schriftstücke, aus der Briefkorrespondenz von Napoleon, in denen er seine Geliebte darum bat sich bis zu seiner Ankunft unter den Armen nicht zu waschen. Ich weiß, viele werden jetzt die Nase rümpfen. Aber ich denke, das man damals noch ein wesentlich natürlicheres Verhältnis zum Körper hatte als heute...
Ein Ritter z. B. musste nicht schreiben können um eine Frau zu erhalten.Das war damals ganz simpel,er kämpfte in Turnieren um Sie und musste später dann halt durchs tanzen die Frau umwerben oder die Damen wurden schlicht weg einfach aus "friedenszwecken" verheiratet um unter sich rivalisierenden wieder Frieden zu stiften.
Stimmt so auch nur teilweise. Diese Dinge gab es sicher. Aber sie waren mehr die Ausnahme als die Regel. Die Mittelalter war ja durchaus eine Epoche, die über viele Jahrhunderte ging. Daher muß man schon unterscheiden, von welchem Jahrhundert man spricht. In der Blütezeit gab es aber neben Turnieren auch noch den Minnesang, durch den die Damen umworben wurden. Auch mußten Ritter so manche Fertigkeit haben. Ein großer Teil konnte durchaus lesen und schreiben. Es wurde auch erwartet, dass ein Ritter in den schon damals verbreiteten Spielen Schach und Königszabel oder auch Hnefatafl genannt, bewandert war. Auch Tischsitten waren gefordert. Und eine Frau konnte damals wie heute in den meisten Fällen selbst wählen, wen sie mag. Außerdem war es bei Zwangsheiraten durchaus üblich, das man dann zwar verheiratet war aber das sich jeder trotzdem einen Geliebten oder eine Geliebte hielt. Denn oft stieß eine Zwangsheirat nicht nur bei der Frau auf Unwillen. Bei den Männern war es meist genauso.
Die Verrohung der Sitten im Mittelalter nahm erst im weiteren Verlauf, also in den späteren Jahrhunderten wieder zu.