Klar sind kleine Kinder ein Stress,
wir hatten einen Dauernichtdurchschläfer als Nr. 2 und sind ein Jahr rumgelaufen wie die Zombies.
Aber gerade auch in diesen Zeiten war es uns wichtig, uns regelmäßig etwas Gutes zu tun. Denn dass nur die "Herren" auf Entzug kommen, das ist ein Quark... den Frauen fehlt das genauso.
Wie gesagt, wenn die Lust nicht da ist, dann fehlt einem auch nichts. Aber auf der anderen Seite finde ich es schon schade, dass man sich so einfach durch etwas Stress das kleine tägliche gemeinsame Glück beschränken lässt. Ich meine, es gibt doch viele Gründe, warum man sehr gestresst sein kann: Bei dem einen sind es die Kinder, bei anderen ist es der Job, andere müssen Angehörige versorgen.
Warum man deshalb aber keine Lust auf den Partner hat, erschließt sich mir nicht. Und ja, wir haben gemeinsam Elternzeit genommen und zwar so, dass wir beide halbtags gearbeitet haben und uns mit dem Hosenscheißerlein dann abgewechselt haben. Und zwar direkt nach dem Mutterschutz. Klar war ich da kaputt. Und die Liebste auch. Wir hatten in der Zeit auch wenig gemeinsame Zeit zur Verfügung. Teilweise ham wir uns im Hausflur abgeklatscht, wenn der eine kam und der andere zur Arbeit musste. Denn meine Frau konnte in ihrem Schichtbetrieb nur 8-Stunden-Schichten leisten, trotz Reduktion der Arbeitszeit. Und weiter? Soll uns das den Spaß an der Freude auch noch nehmen?
Aber genauso wenig wie es einen Grund dafür gibt, auf Bewegung zu verzichten (ich bin damals zeitweise mehrfach die Woche mit einem Zwerg in der Rückentrage, mit einem im Jogger und einem Hund im Eilmarsch kilometerweit durch den Wald gesaust - der im Jogger fand das umwerfend! - und hab mir so mein Cardiotraining verpasst und mich komplett ausgeschwitzt), gibt es einen Grund, in stressigen Lebenslagen den Sex zu vernachlässigen. Weil er auch hilft, das Gleichgewicht wieder zu finden, ein paar Glückshormone auszuschütten etc.
Da muss man sich evtl.manchmal wirklich bewusst aufraffen, aber hinterher ist man meist zufriedener und glücklicher. Ich kann nur allen raten, den Sex nicht wegen der Kinderbelastungen zu vernachlässigen. Es dient ja auch der Paarbindung. Und ich könnte mir vorstellen, dass die fehlenden Glücksmomente teilweise mit dazu beitragen, dass viele Partnerschaften insbesondere auch am Nachwuchs zerbrechen.
Im Übrigen: gerade kleine Kinder haben auch tagsüber immer mal ihre Schlafphasen, die man dann nutzen kann, wenn man die noch nicht mit Fernsehen, Hörspielen etc. ein bisschen ablenken kann. Es ist eben eine Frage der Organisation. Bei uns hat es ganz gut funktioniert.