Voruteil - Respekt oder Angst ?
Ich bin etwas überrascht, dass in einem BDSM Forum ein klassisches Vorurteil vertreten wird. Auch wenn in diesem Thread ausschließlich um die Meinung der Männer gebeten wurde, kann ich dies nicht unwidersprochen stehen lassen. Ich bin von Natur aus eine Rebellin und halte mich ungern an Regeln, wer auch immer sie aufstellt.
Erst einmal möchte ich aus Wikipedia zitieren:
"Sadistische Praktiken werden inzwischen nicht mehr generell als Störung der Sexualpräferenz angesehen. Der ICD-10 F65.5. nimmt diese Einteilung noch vor, ist jedoch im Hinblick auf die Diagnose Sadismus nicht besonders ausführlich.....
Die Amerikanische Psychiatrische Vereinigung hat mit dem Erscheinen des DSM IV im Jahr 1994 weiterreichende Diagnosekriterien veröffentlicht, nach denen BDSM eindeutig nicht mehr als Störung der Sexualpräferenz angesehen wird......
Einvernehmlich gelebte oder auch heimliche sexuelle Vorlieben für sadistische Praktiken im Sinne des BDSM erfüllen in aller Regel die Kriterien für die Diagnosestellung des Sadismus im heutigen medizinischen Sinne nicht und sind eine soziologisch andersartige, aber nicht seltene Ausprägung der individuellen Sexualität...."
An dieser Stelle möchte ich betonen, dass es keine Tabus mehr gibt, wenn eine Beziehung zwischen zwei Menschen auf Liebe und Vertrauen gründet.
Aus Respekt mir selbst und meinem Partner gegenüber möchte ich immer offen und wahrhaftig sein dürfen. Denn ich möchte und darf so angenommen werden, wie ich bin. Wenn ich mit meinem Partner nicht meine intimsten Wünsche besprechen, leben kann/darf,
mit wem dann?
Mich macht es traurig, dass aus Angst vor Verlust, vor Alleinsein und vor Zurückweisung viele Paare nur koexistieren, keine wirkliche, wahrhaftige Partnerschaft führen und dadurch das Leben selbst vermeiden.
Vor allem aber vermeiden sie sich selbst durch mangelnde Auseinandersetzung mit sich und ihrem Partner.
Was bedeutet BDSM in einer Partnerschaft?
Sich gegenseitig an Grenzen heranführen und sie gemeinsam bewältigen.... in der Sexualität wie im Leben.
Dies macht die spirituelle Dimension von BDSM aus.
Michaela