Faszinierendes Thema - es offenbaren sich auf wundervolle Art und Weise menschliche Abgründe, die sich in dieser Form nur unter dem Mantel der Anonymität von Internetforen manifestieren.. ein Fest für den geneigten Zyniker, wie ich finde.
Zunächst zum Umgang untereinander oder zur Frage: Gibt es einen Grund, den Themenautor zu verteufeln? Sollte man ihn vielleicht entgegen der Darstellung von "Sahnemops" doch ernst nehmen?
Soweit ich das Originalpost gelesen habe schreibt der Autor explizit, er und seine Frau hätten es geliebt (Vergangenheitsform!), im Rahmen von Rollenspielen ihre sexuelle Lust zu steigern, sich auszuleben.. wie dem auch sei. Daher denke ich, man sollte in diesem konkreten Falle - gan ausnahmsweise - den Autor ernst nehmen, auch wenn dies natürlich in einem Internetform auf keinen Fall zur Regel verkommen darf!
Ganz grundsätzlich sollte man jedes Post zunächst Stimmigkeit hin überprüfen, es dabei aber möglichst nicht vollständig oder gar aufmerksam lesen, sondern nur überfliegen, um dann - durch schieren Informationsmangel bedingt - mehr Angriffsfläche finden zu können.
Sodenn sollte man den Autor / die Autorin möglichst nicht nur als Menschen bloß stellen, den unmöglich irgendjemand ernst nehmen kann, nein, vielmehr sollte man unbedingt auch weitere Schlussfolgerungen ziehen, diese veröffentlichen und den Autor hierdurch über den eigentlichen Inhalt des Themas hinaus in seiner charakterlichen Integrität insgesamt anzweifeln - schließlich würden nur unehrliche, verkommene und in der Realität nicht lebensfähige Kreaturen überhaupt ein Thema auf einem Internetforum hiesiger Couleur eröffnen! Die angezeigte Nomenklatur der darauf natürlich unmittelbar folgenden Beleidigung dieses widerwärtigen, charakterlosen Unbekannten,d er sich hinter dem Pseudonym des Autors verbirgt, ist selbstverständlich "Faker", denn dieser Begriff ist in hiesigen GEfilden praktisch vollständig universell einsetzbar - er passt immer...
Nachdem ich mich nun freimütig und offenherzig als entweder A) Arbeitsloser oder B) Drogensüchtiger oder C) Drogensüchtiger Arbeitsloser geoutet habe, oder jedenfalls als jemand, der gerade zu viel Zeit zur Verfügung hat, möchte ich auch noch einige Worte zum Thema verlieren, so wie ich es tatsächlich begriffen habe:
Meiner persönlichen Erfahrung nach sind die aufgeworfenen Fragen zu verneinen. Ich finde, die vom Originalautor beschriebenen Rollenspiele sind deutlich im Bereich dominant-devoter Spielart angesiedelt. Ich persönlich bin daher der Meinung, dass gerade ein Rollenspiel, oder eine "Session", der richtige Rahmen ist, diese Art von Erotik auszuleben.
Natürlich lässt sich meine persönliche Erfahrung nicht verallgemeinern, aber ehrlich gesagt empfände ich es als vollständig reizlos, wäre meine Partnerin grundsätzlich und stets - also eben auch außerhalb von Rollenspielen - so devot, wie ich sie andererseits im sexuellen Rollenspiel oder im Rahmen einer Session sebstverständlich haben möchte. Sexuelle Unterwürfigkeit ist keinesfalls identisch mit generellem Über- Unterordnungsverhältnis der Beteiligten.. das wäre doch jedenfalls aus der Perspektive eins dominanten (sexuell dominanten) Mannes völlig reizlos.. wieso sollte es mich erregen, dass sich jemand mir unterwirft oder sexuell unterordnet, mir die Kontrolle freimütig überlässt, der ohnehin nie die Kontrolle hat - weil er eben grundsätzlich devot oder submissiv ist und sich entsprechend verhält.
Das Rollenspiel - in Abgrenzung zur "Session" ohne klare Rollenbilder im Sinne von "Polizist" oder "Lehrer" - dient also in meinen Augen überhaupt gar nicht als "Deckmantel" für irgendwelche Phantasien, die man sich nicht zu leben trauen würde. Das Gegenteil ist der Fall, das Rollenspiel dient als Katalysator für die gemeinsame Lust, die in den sexuellen Kontext gehört, und nicht grundsätzlich in das zwischenmenschliche Verhältnis - schon gar nicht in einer "ernsthaften Partnerschaft" (sprich: Ehe des Autors). Gleiches erreicht man ohne weiteres durch eine "Session" wie oben beschrieben - auch hier wird man wiederum nicht unbedingt Alltagskleidung tragen und zwangsläufig im dominant-devoten Spiel irgendwelche Rollen einnehmen - nur nicht so klar und stringent formuliert wie eben "Polizist" oder "Lehrer".
Ich glaube im Übrigen, es ist praktisch nicht möglich, ohne eine wunderbar funktionierende Kommunikation zwischen den BEteiligten, überhaupt ein Rollenspiel zu spielen - oder generell irgendeine dominant-devote Spielart auszuleben. Kommunikation im Vorfeld und im Nachhinein - meiner Erfahrung dazu auch noch sehr offene Kommunikation sind schlicht Voraussetzung dafür, eine solche sexuelle Beziehung glücklich und erfüllend auszuleben.
Ich weiss in der Folge also auch nicht, warum man, wenn man Rollenspiele mag, an seinem Mut arbeiten sollte - oder überhaupt irgendetwas ändern, außer vielleicht möglichst kreative Rollen entwickelt...? Ich glaube wirklich nicht, dass man wenig offen ist, nur weil man eine Rolle spielt - tatsächlich wird doch auch der Autor im Vorfeld der Session "Lehrer - Schulmädchen" diese Inszenierung mit der Partnerin gemeinsam geplant haben.. wo ist das Problem, bitte?
Natürlich können ungewohnte, ungewöhnliche, neuartige Situationen das sexuelle Lustempfinden deutlich intensivieren - deswegen wird uns doch überhaupt langweilig mit Partnern, mit denen wir irgendwann einmal sehr viel Spaß haben konnten, können wir es irgendwann vielleicht nicht mehr... deshalb wechseln Menschen die Stellungen durch, um es platt zu sagen.
Selbstverständlich funktioniert dies ebenso gut, oder gar noch besser, wenn ich mich in ungewöhnliche Rollen versetze um dann für mich völlig ungewöhnliche Situationen zu erleben - und zwar zusätzlich eben auch noch in einer ungewohnten Rolle..
.. das zu leben klingt mir nicht nur klug, kreativ und offensichtlich sexuell nicht gehemmt oder unsicher, sondern überdies scheint es mir auch mehr Mut zu erfordern, als selbiges einfach nicht zu leben.
Ein letzter Kommentar: Es ist geradezu absurd, jemandem, der einen "Klassiker der Rollenspiele" aufführt (Strenger Lehrer - kecke Schülerin) direkt zu unterstellen, er sei doch im Zweifel pädophil oder hätte die "verbotene Phantasie", sich an Minderjährigen zu vergreifen.. ich bitte Euch! Es gibt auch Schülerinnen über 18, die keck sind.. manche Leute machen tatsächlich volljährig Abitur.
Ich wünsche Euch allen einen wunderbaren Abend