@Julietta
vor 35 jahren gab es eine aktion im stern, bei der sich frauen dazu bekannt haben, gegen den paragraphen 218 verstossen zu haben. dabei handelte es sich um den paragraphen, der abtreibungen verbot und die frauen kriminalisierte.
die frauen haben diesen kampf geführt, damit frauen in not sich nicht mehr unter unwürdigen bedingungen in hinterzimmern fragwürdigen "engelmacherinnen" ausliefern mussten.
sie kämpften dafür, dass frauen selbst entscheiden können.
das ist erst 35 jahre her. ich bin so froh, dass diese frauen den mut dazu hatten.
Versteh mich nichts falsch, die Gleichberechtigung von Frau und Mann halte ich für essentiell. Auch ich bin froh darüber, daß es Menschen gab, die dafür gekämpft haben.
Doch die Möglichkeit der Frau, selbständig über den Abbruch eines Lebens zu entscheiden, würde ich nicht gerade als Symbol für die Emanzipation hochhalten.
Versagt haben hier aber nicht die Frauen, sondern die Gesellschaft. Anstatt die Möglichkeit zu schaffen, ein Leben zu beenden, hätte man doch viel eher dafür sorgen müssen, daß Frauen in solchen Notlagen die Möglichkeit haben, das Kind zu bekommen und dann abzugeben in eine professionelle Betreuung.
hier wurde zwischendurch empfohlen, dass frauen, die abtreibung nicht verdammen, sich doch sterilisieren lassen sollen.
das hatten wir doch schonmal, nicht wahr?
Richtig. Doch ebenso hatten wir in derselben Ära auch die Diskussionen, welches Leben etwas wert ist und welches nicht. Und nicht nur die Diskussion, leider.
twocallas (m)