Was aber ist denn mit den vielen vielen Menschen,die arbeiten, und dennoch nicht allzu grosse Sprünge machen können,weil sie eine gescheiterte Beziehung haben,aus der heraus Unterhaltsverpflichtungen bestehen?
Nehmen wir mal als Beispiel mich und meinen Partner:
Beide vollzeit am arbeiten,Lohnniveau bei mir weeeiiiiitttttt über dem Durchschnitt,bei ihm im mittleren Bereich,aber -
Ich (48) als Immer-schon-Mehrverdienerin-und-Haupternähererin in der Ehe muss Unterhalt zahlen für Ex-Gatten,2 Kinder die in Ausbildung sind - zudem habe ich durch die Trennung/Scheidung die gesamten Ehe-Schulden,die aus dem seinerzeitigen Wohnungskauf in unserer Ehe resultieren,der kurz vor der Trennung erfolgte,an der Backe,da Ex-Männe aufgrund seines geringen Gehaltes nicht pfändbar ist. (er verdient von jeher so wenig,weil er ne weitaus schlechtere Ausgangsposition aufgrund von Bildung und sozialem Status hatte,zudem in einem Beruf arbeitet(Wachgewerbe) wo der Stundenlohn nur 5,25 brutto beträgt,was ein ~ Einkommen von 1.100 Euro netto ausmacht).
Meinem Partner (58) ist es im Leben ebenso gegangen:
Haus gebaut,Alleinverdiener,2 Kinder,Frau verläßt ihn wegen eines anderen,wie bei mir ebenfalls ja der Grund für die Scheidung,Haus muss verkauft werden,Kinder und Ex-Frau sind unterhaltsberechtigt.
So und nu?
Ich denke,mein Beispiel ist eines,was auf viele viele Menschen meiner Altersgruppe zutrifft.
Weder er noch ich hätten uns dann auf eine Partnerschaft einlassen dürfen,wenn man nach den vielfach genannten Kriterien hier gehen würde,denn keiner ist ,trotz gutem Vollzeitjob auf Rosen gebettet.
Unsere Lebensplanung war so angedacht,dass wir mit unseren Ex-Partnern den Rest unseres Lebens verbringen wollten,dementsprechend durch Hausbau/Wohnungskauf für uns ein Heim geschaffen hatten,als die Haupternährer in der Beziehung.
Und dann kam von einem Tag auf den anderen alles anders,weil unsere Partner sich anderen zuwandten und die Zeche wir bezahlen dürfen,obwohl wir beide in unseren Ehen immer die Versorger waren.
Dumm gelaufen,würd ich mal sagen.aber mit Sicherheit kein Einzelfall.
Wir haben uns kennengelernt und natürlich nicht gleich beim ersten Date die finanzielle Schieflage auf den Tisch gelegt,
Sie war auch nicht gleich erkennbar,weder für ihn,noch für mich.
Jeder hätte also den meisten Theorien nach hier,wenn es um materielle Dinge geht, a) sagen müssen, okay,der andere kann nicht
für mich "sorgen", er/sie hat schon genug damit zu tun,sich selber einigermaßen über Wasser halten zu können und b) es beenden sollen,weil er /sie ja ,trotz Vollzeitarbeit nicht "solvent" genug sind,sich dies und das und jenes leisten zu können.
Nun,für uns ist die finanzielle Sache insofern nun leichter zu händeln,wenn wir unsere Haushalte,die jeder für sich ja doppelte Kosten wie Miete,Strom.Heizkosten,Lebensmittel ,Auto,Versicherungen etc.pp. verursachen und enorm teuer sind,da Single-Haushalte,zusammenwerfen.Eine logische und pragmatische Lösung.
Aber - das würden wir niemals tun,wenn wir uns nicht lieben würden und uns beide vorstellen könnten,hoffnungsvoll,wie wir trotz der erlebten Ehedesaster sind,eben auf lange Frist hin,zusammenleben zu wollen.
Keinem von uns wäre es in den Sinn gekommen, aus rein materialistischen Gründen sich vom anderen zu trennen,oder sich aus rein materialistischen Gründen an den anderen zu binden.