@****orn
Wo bitte siehst du einen Widerspruch?
Unter Materialismus versteht man doch gemeinhin, dass ein gesteigerter Wert auf bestimmte Dinge (ich sag jetzt mal, Luxusgüter etc.) gelegt wird.
Unter Absicherung dagegen würde ich persönlich verstehen, dass jemand erst mal die grundlegenden Kosten für sich selbst aufbringen kann (Miete, Versicherung, etc, pp) und im Idealfall noch genug zurückgelegt hat, um beispielsweise eine etwas größere Autoreparatur oder den notwendigen Kauf eines neuen Laptops finanzieren zu können.
Alles andere ist eine Frage dessen, worauf man individuell Wert legt: Will man auf die Malediven fliegen? Oder reichts auch, am Baggersee zu zelten? Muss man unbedingt im Ritz residieren - oder quartiert man sich einfach bei Freundin im Ausland ein, auch wenn´s mal eng auf der Schlafcouch wird? (Ich kann mich in beiden Fällen wunderbar mit letzterem anfreunden! )
Und ja, durchaus, jemanden aushalten zu müssen, käme für mich nicht infrage, - WENN sich dieses als Dauerzustand gestaltet. (Ich rede jetzt nicht von einem Studium, das noch zuende bebracht werden muss oder vorübergehender Arbeitslosigkeit, das man dem Partner bei sowas unter die Arme greift, versteht sich von selbst, und das hab ich auch schon gemacht - wenngleich noch nie in Anspruch genommen.) Wenn aber jemand als totale Coachpotato sein Dasein fristet und auch keinerlei Ehrgeiz hat, an diesem Zustand etwas zu ändern, dann wäre er ziemlich schnell weg vom Fenster - wobei das Finanzielle da wohl am wenigsten ausschlaggebend wäre.
Ansonsten würde ich an meinen Partner aber grundsätzlich die gleichen Ansprüche stellen, wie an mich selbst - und ja, zugegeben: Diese Ansprüche sind relativ hoch. Aber für mich steht, nur um mal ein Beispiel zu kennen, hinter einem akademischen Abschluss (mit dem ich ebenfalls dienen kann, da orientiere ich mich also keineswegs nach oben) keineswegs lediglich ein fetter Gehaltsscheck, sondern vor allem eine gewisse Allgemeinbildung, Ehrgeiz und Disziplin. Aber: Ich ziehe eindeutig Akademiker vor, die ihr Fach tatsächlich nach ihrer Neigung ausgewählt haben, und nicht (nur) nach den späteren Verdienstmöglichkeiten.