Also ich würde schwindeln, wenn ich behaupte, materielle Dinge spielen so gar keine Rolle in meinem Leben, aber diese beeinflussten mich auch nie bei der Wahl meines Partners. Auf so Mein-Auto-mein-Haus-Typen stand ich noch nie und der Freund mit dem Fahrrad war mir immer schon lieber, als der mit dem Moped, auf dem ich mich von Papa sowieso nicht hätte erwischen lassen dürfen.
Von Prollen hab ich mich seit jeher fern gehalten (oder sie von mir?) und insofern konnte es durchaus auch passieren, dass ich mich in einen Mann verliebe, der nicht viel hatte bzw. es sich erst erarbeiten musste. Ich glaube, in jungen Jahren legt man erstmal nicht viel Wert auf das, was er hat. Da war man verliebt und im 7. Himmel und Punkt.
Was ich aber heute ganz klar sagen muss, ist, dass ich ganz gewiss niemals allein für beider Lebenserhalt aufkommen würde, wenn er keinen Bock auf Arbeit hat und stattdessen nur auf meine Kosten leben wollte. Um das zu erkennen, braucht es sicher ein paar Tage, aber ich würde mein Leben ganz sicher nicht mit so einem Fauli verbringen wollen und die Beziehung dann auch rigoros beenden.
Die berufliche Stellung war mir auch noch nie so wichtig … wenn mir der Pferdepfleger gefällt, würde ich ihn direkt dem Pferdebesitzer vorziehen.
Und ganz ehrlich, was würde mir der vermögende Konzernchef auch nutzen, wenn er statt mit mir, mit seiner Firma verheiratet ist? Ich bin kein Luxusweibchen und würde in so einem goldenen Käfig nicht glücklich werden.
Natürlich gefällt mir auch hin und wieder ein bisschen Luxus. Aber den definiert wohl jeder für sich anders. Ich finde es z. B. schön, hin und wieder mal auswärts zu essen, mir ne Massage oder einen Besuch bei der Kosmetikerin zu gönnen. Oder Konzertkarten, oder einen Tanzkurs, oder das neue Auto, nachdem man das alte 20 Jahre lang gefahren hat … auch Urlaub ist für mich Luxus. Ein Luxus, den man sich bestenfalls gemeinsam erarbeitet.
Bei der Partnersuche entschied jedenfalls bislang bei mir nicht der Kopf, sondern das Herz.