Ich kenne solch eine Situation nur zu gut. Um als Paar sich neu zu finden, müssen es beide Seiten wollen, egal ob man sich nach einer Trennung neu finden möchte mit einem neuen Partner, oder alten Partner, wenn Kinder das Haus verlassen oder man in einer Beziehung ist.
Wenn sich jemand aufgrund einer veränderten Lebenssituation sich neu entdeckt oder sogar sein ganzes Leben in Frage stellt, dann muss man seine Erwartungen neu definieren, mit dem Partner reden und vor allem versuchen den anderen Partner geduldvoll mit in sein neues Leben einbeziehen. Wenn der Andere es nicht möchte, warum auch immer aus Angst vor Neuem, weil er keine Defizite sieht im Leben, mit seinen Wünschen und Bedürfnissen zufrieden ist oder er an den Routinemustern immer wieder hängt, da er ja weiß was er hat, dann kann man eine Trennung nicht verhindern.
Sich Neuem zu öffnen, das Leben aufregender zugestalten und mitzuziehen, setzt voraus, dass der Partner die Veränderung auch annehmen will. Das er sich bemüht aus dem alten Trott herauszukommen und es als Chance sieht dem Zusammenleben einen andere, neue evtl. aufregendere Richtung zu geben. Wenn der Partner das schafft, dann finde ich kann man von einer gemeinsamen Weiterentwicklung reden. Daher halte ich es für sehr wichtig immer auf sich selbst zu achten und bei Defiziten sofort reden, nichts aufschieben. Ansonsten divergiert das Zusammenleben und gerät in eine Unbalance.
Ich glaube auch nicht an die Geschichten davon das andere Beziehungen immer so sind wie sie nach aussen hin wirken. Oft ist das nur das was wir selber wahrnehmen wollen. Wirklich in Beziehungen reinsehen können wir gar nicht
Dem stimme ich zu. Man lese nur mal in den Profilen wie oft da erwähnt wird: "…wir sind ein glückliches Paar..,wir sind sehr glücklich,… wir sind noch glücklich…" usw. Möchte Keinem unterstellen, dass es nicht so ist. Ich gönne jedem sein Glück, nur wenn ich es lese stellt sich für mich die Frage: Warum hebt man das so hervor, hängt es an die große Glocke, nach dem Motto: Ich brauche die öffentliche Bestätigung, wenn ich es oft genug schreibe/erwähne, dann glaube ich es wirklich. Viele Andere sind auch glücklich und tun es nicht. Daher bin ich schon der Meinung, das viele sich auch selbst in die Tasche lügen, denn dass ist immer der einfachste Weg wegzuschauen und nicht reden zu müssen. Man hinterfragt sich nicht selbst aus Bequemlichkeit und manchmal auch aus einer gewissen Sicherheit heraus nicht, die man auf den Partner überträgt. Im Unbewussten, …er gehört mir…, …haben viel durch gestanden… man will nicht wahrhaben, dass es sich ändern könnte. Und wenn dann von Außen sich die Situation ändert, dann werden sie durch die Anstöße der Anderen wach.
Man sollte Außenwirkungen NIE unterschätzen, egal in welcher Form sie sich zeigen.
Und plötzlich hinterfragt man das, was die ganze Zeit unbewusst in einem geschlummert hat, sein ganzes Leben, unzufriedene Aspekte. In irgendeiner Art und Weise. Es ist auch legitim, wenn man es recht zeitig tut und es auch artikuliert beim Partner. Es impliziert aber nicht, das man sich dann unbedingt trennen muss. Man muss ja nicht immer zusammen hocken. Jeder kann seinen eigenen Selbstbestimmungs- und Selbstverwirklichungsbreich für sich behalten, bin sogar dafür, lebe es auch und dennoch gemeinsam an neuen Begebenheiten zusammen teilhaben.
Ich finde man hat immer die Möglichkeit gemeinsam einen Nenner zu finden. Voraussetzung dafür ist wie ich es oben schon erwähnt hatte, das der Andere es auch annehmen will, d. h. er muss sich selbst hinterfragen, nicht das Leben oder die Liebe. Wer ist denn verantwortlich für dieses imaginäre Liebesgefühl, der Mensch doch selbst und gegebenenfalls muss/kann auch nur er bei sich selbst eine Änderung herbeiführen in seinen Sichtweisen zum Leben (kein verbiegen), nur zwingen kann man niemanden. Der Mensch bleibt in seinem Verhaltensmuster gefangen, wenn er sich nicht selbst reflektiert. Ich bin der Überzeugung in einer Partnerschaft bieten sich immer Möglichkeiten, dass beide Seiten von einander etwas lernen können und dieses sollte als Chance für die Eigenentwicklung gesehen werden, was für sie sehr förderderlich ist. Man muss es wollen, ohne "Wollen" keine Veränderung, man stagniert, redet sich vieles schön und verfällt in den Schein, das man sich entwickelt.
Als Anstoß möchte ich bemerken, auch alles "Neue" unterliegt mit der Zeit einer gewissen Routine wird einmal "Alt" bzw. zur Gewohnheit.
Die Frage ist dann, wie gehe ich dann damit um? Orientiere ich mich dann wieder um, wenn neue Außenwirkungen in mein Leben treten?
Ich finde der Mensch sollte einfach mal zu Ruhe kommen, zufrieden und glücklich sein ohne einen Grund und nicht immer auf der Suche sein nach: noch größer, höher, besser, immer mehr… alle Wünsche, Fantasien umsetzen zu wollen, egal was es kostet.
Jeder lebt das Leben, was er sich selbst bereitet.
Feuer (sie)