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Änderung der Lebenssituation und mögliche Trennung...

Änderung der Lebenssituation und mögliche Trennung...
Ich erlebe es gerade wieder aktuell bei einem Freund. Hab das ganze aber auch schon öfter beobachtet und selbst vor ein paar Jahren so ähnlich erlebt.

Da lebt ein Paar schon seit vielen Jahren zusammen. Sie durchstehen Höhen und Tiefen zusammen - echte Schicksalsschläge z.T., so wie ich das als außen stehender Dritter beurteilen kann. Sie richten ihr Leben auf einander ein. Sie kennen mittlerweile des anderen Schwächen und Stärken - sollte man meinen nach so vielen Jahren. Die größten Schwierigkeiten scheinen so langsam gemeistert, so dass wir außen stehenden Freunde echt nur darauf gewartet haben bis die zwei bald heiraten.

Dann kommt es. Einer der beiden wird mit einer neuen Situation konfrontiert. In diesem Fall ein neuer Job. Dabei kommt derjenige in Kontakt mit einigen neuen Leuten. Plötzlich ist das alte Leben nicht mehr ok. Alles was der neue Freundeskreis mit sich bringt, erscheint attraktiver. Der Kontakt zum alten Freundeskreis bricht ab, weil immer mehr Zeit mit dem neuen verbracht wird. Irgendwann kommt der Punkt, an dem auch der Partner immer kritischer gesehen wird, der sich immer noch in der alten, gewohnten Welt bewegt. Immer öfter gibt es Diskussionen und Streit, in der immer weniger werdenden gemeinsamen Zeit. Die Beziehung wird damit nur noch mit negativem assoziiert. Irgendwann trennt sich der Partner ganz.

Es ist noch nicht ganz soweit bei ihnen, aber ich gebe den beiden nur noch wenige Wochen.... was mir sehr Leid tut.

Wie kommt es immer wieder zu solchen Entwicklungen?
Wie kann ein Mensch seine Bedürfnisse und Werte so ändert und innerhalb von Wochen ein derartiger Graben zwischen früher eng verbundenen Menschen entstehen?
Wie kann man solchen Entwicklungen vorbeugen - Reden?
Ist denen noch zu helfen, mir fällt ehrlich gesagt nichts ein, aber wenn es Paare oder Mitglieder gibt, die ähnliches schon erlebt und überlebt haben würde mich interessieren wie?
Oder im Hinblick auf die eigene Zukunft, wie kann man dieser Entwicklung vorbeugen?
**********henkt Frau
7.402 Beiträge
Leider geschieht es recht häufig, dass, wenn Mann und Frau nicht gut darauf achten, die Liebe durch die Routine ersetzt wird.

Aus einem Paar werden dann Kumpelz, wenn das gut geht oder eben nur zwei Menschen, die nebeneinander her leben.

Der Prozess ist schleichend, die Langeweile kehrt ein - etwas Neues wird umso spannender und erstrebenswerter. Obs letztendlich soviel besser sein wird wie das vorherige, steht in den Sternen.

Vielleicht kann sich der Mensch einem steten Wechsel nicht verschließen.
Sich gegenüber Veränderungen zu verschließen halte ich auch nicht für die richtige Lösung. Dadurch kehrt die Langeweile noch schneller ein. Aber wie schafft man es sich als Paar zu verändern? Neues zu finden. Sich selbst neu finden. Aber eben als Paar.

Kann es sein, dass in der heutigen Welt, wo Individualismus und Selbstverwirklichung so hoch gelobt werden, die Menschen verlernt haben, sich als Gemeinschaft weiterzuentwickeln?

Danke für deinen Beitrag *zwinker* vielleicht findet sich hier am Ende ja doch so etwas wie eine Lösung.
**********henkt Frau
7.402 Beiträge
Ich glaube, das Problem ist, wenn man sich nicht als Paar zusammen weiter entwickeln kann/möchte, liegt es daran, dass tatsächlich die Liebe verschwunden ist.

Das ist die Basis für eine Beziehung, Liebe, und wenn's daran hapert, dann läuft alles aus dem Ruder. Dann ist das Interesse nicht mehr da, die eigene Entwicklung GEMEINSAM mit dem Partner weiter zu führen, sondern dann beginnt der Egoismus.
********nner Mann
4.902 Beiträge
Mir wird der Zusammenhang
nicht wirklich klar. Warum ein neues Tätigkeitsfeld zwangsläufig zu einer Änderung des gesamten Lebens führen soll, erschließt sich mir nicht. Und warum es völlig unmöglich sein soll, dass auch der Partner die neuen Wege ein Stück weit mitgeht, sich für die neuen Kollegen z.B. auch ein wenig interessiert, die neuen Herausforderungen mitverfolgt und den Partner bei den ersten Gehversuchen (auf ja heute meist brüchigem Eis einer Befristung/Probezeit o.ä.) unterstützt.

Ich für meinen Teil würde nie eine berufliche Aufgabe wahrnehmen, ohne das familiäre Umfeld dabei mit zu berücksichtigen. Das muss sorgfältig abgewogen werden. Ein Job kann noch so toll sein - wenn er mir die Chance auf ein ausgewogenes Familien- und Partnerschaftsleben nimmt, ist er nicht interessant.

Wer schon bei der Wahl seines Arbeitsplatzes solche Gedanken auszublenden scheint, ist evtl. eh an einem Punkt, an dem der Partner nicht mehr das Zentrum der eigenen Zukunft darstellt...

Vielleicht liegt da der Hund begraben?
****on Mann
7.104 Beiträge
Kann es sein, dass in der heutigen Welt, wo Individualismus und Selbstverwirklichung so hoch gelobt werden, die Menschen verlernt haben, sich als Gemeinschaft weiterzuentwickeln?

Provokant gefragt: Muss man das? *gruebel*

Für mich soll eine Beziehung eine Bereicherung meines Lebens sein aber nicht Selbstzweck oder alleiniger Inhalt.

Ich glaube sogar dass viele dem Partner die (Weiter-)Entwicklung mehr oder weniger unbewusst verweigern, in dem sie an Altbewährtem festhalten, den goldenen Käfig zimmern oder ein schlechtes Gewissen einreden...der Möglichkeiten sind viele jemand eng an sich zu binden (Besitzdenken).

Wenn dann 'Störungen' von außen eintreten die dazu führen dass man sein Leben hinterfragt, in den Spiegel blickt und vor der Entscheidung steht "will man so weitermachen?" dann kommt es schnell zum Bruch weil man keine Perspektive sieht.
Sicherlich sollte der Partner die Chance haben darauf zu reagieren, aber meist haben sich so viele Defizite in der Beziehung angehäuft, dass es schon einer Flucht gleichkommt die man ergreift.

Es wäre sicher für viele leichter wenn sie auch in der Beziehung mehr 'ich' sein könnten/würden und den Partner dies auch zubilligen...eine Art Selbstverwirklichung die nicht auf Autonomie abzielt sondern den Partner auch mitnimmt, ihn aber nicht zwangsweise einbeziehen muss.
Ich glaube viel zu oft wird krampfhaft versucht alles gemeinsam zu machen, es dem anderen Recht zu tun und die Harmonie keinesfalls zu riskieren. Das Sicherheitsbedürfnis vieler in allen Ehren, aber wer mehr Freiheiten (nicht unbedingt sexuell) geniesst, weiß was er zu Hause hat und wird es auch wertschätzen...und viel mehr geniessen. Ansonsten war die Beziehung eh nur ein Alibi.

Da können dann noch so viele Störungen kommen, die zwei sind trotzdem zusammen, weil keinem was gefehlt hat.



el_don.
seeleverschenkt hat das schon schön beschrieben.

Wie kann man solchen Entwicklungen vorbeugen - Reden?
nein, nicht reden - leben!
nicht miteinander, nebeneinander, zusammenleben sondern zusammen gemeinsam leben!

es sind übrigens gerade die sog. schicksalsschläge, die erst kurz enger zusammenrücken lassen, dann aber letztlich die trennung (mit-) verursachen.
wer sich helfen lassen will - dem ist immer zu helfen.
****on Mann
7.104 Beiträge
Ein 'Problem' ist sicherlich auch dass man Menschen sehr oft erst in Extremsituationen richtig kennenlernt...und dann überrascht ist wie jemand re-/agiert.
Ganz egal wie lange man zusammen ist, sehr oft bedarf es solcher Umstände dass pos. oder neg. Wesenszüge zu Tage treten.




el_don.
Fremdbestimmt-Selbstbestimmt
Lebe ich mein Leben so, wie ich es für richtig halte oder oder schränke ich mich ein, in der Hoffnung meinem Partner zu gefallen.

Die Balance muss gewährleistet sein:
einerseits eine eigenständige Persönlichkeit bewahren,
andererseits den Partner mit seinen Bedürfnissen wahrnehmen und achten, kompromissbereit sein, den Partner an meinem Leben teilhaben lassen.

Und wissend eine Partnerschaft, das Leben ist niemals wie in Stein gemeißelt, sondern im Fluss, glücklicherweise...
Ganz egal wie lange man zusammen ist, sehr oft bedarf es solcher Umstände dass pos. oder neg. Wesenszüge zu Tage treten.

...sie auszuhalten
...sich näher zu kommen
...zusammenzubleiben
Aha da geht doch noch eine richtige Diskussion los. Danke für alle Beiträge.

@ seeleverschenkt: Naja selbstverständlich ist die Liebe die Basis für alles, da stimme ich dir zu. Die Frage ist nur wie erhält man sie? Weisst du ich mag einfach nicht glauben, dass man sie einfach an einem Punkt geschenkt bekommt und dann verschwindet sie wieder. So wie Schicksal.

@ lustgewinner: Naja wenn man so lange nichts passendes gefunden hat wie sie, ist man erst mal froh wenn man einen neuen Job hat. Selbstverständlich ist es nicht zwangsläufig so, dass die Veränderung zu dieser Entwicklung führt. Falls dass zu ungenau beschrieben war sorry. Ich denke, dass ist dann nur der Auslöser. Die Frage ist wie vermeidet man an den Punkt zu kommen, den du im letzten Abschnitt beschrieben hast?

@ el_don: Naja das scheint wohl die optimale Form der modernen Beziehung zu sein. Dazu gehören aber zwei perfekte Menschen dazu *zwinker*

@ Annae: Wie erreicht man diese Balance. Wenn ich mich bewusst für das Modell Beziehung entschieden habe, kann ich zwar darauf achten meine Balance aus Selbstverwirklichung und Partnerschaft zu halten, aber wie bekomme ich meinen Partner dazu. Dieses Gefühl der Balance ist doch etwas sehr subjektives. Vielleicht denken beide sie geben schon zu viel, aber der andere empfindet nicht so. Je nachdem was für die einzelnen als gerecht erscheint? Die Frage ist wohl nicht so einfach zu klären....
@Ben_1
Berufliche Veränderungen beinflussen m. E. stabile Beziehungen nicht.

Wenn doch, war/ist es eine Charaktersache.

Wie kommt es immer wieder zu solchen Entwicklungen?
Wie kann ein Mensch seine Bedürfnisse und Werte so ändert und innerhalb von Wochen ein derartiger Graben zwischen früher eng verbundenen Menschen entstehen?
Wie kann man solchen Entwicklungen vorbeugen - Reden?
Ist denen noch zu helfen, mir fällt ehrlich gesagt nichts ein, aber wenn es Paare oder Mitglieder gibt, die ähnliches schon erlebt und überlebt haben würde mich interessieren wie?
Oder im Hinblick auf die eigene Zukunft, wie kann man dieser Entwicklung vorbeugen?

Durch eine stabile und auf Treue aufgebaute Partnerschaft.

Ein Graben zwischen Partnern kann nur entstehen, wenn schon ein Riss vorhanden ist.
****ot2 Mann
10.754 Beiträge
Wie kann ein Mensch seine Bedürfnisse und Werte so ändert und innerhalb von Wochen ein derartiger Graben zwischen früher eng verbundenen Menschen entstehen?
Wie kann man solchen Entwicklungen vorbeugen - Reden?

Manche Beziehungsratgeber empfehlen regelmäßige "Beziehungsgespräche", ggf. sogar zu festen regelmäßigen Zeiten, z.B. alle zwei Wochen Sonntag abend um 19:00 Uhr, oder so...
Ich halte so eine Idee nicht für schlecht...
In aller Regel entsteht ein Graben in einer langjährigen Beziehung nicht in wenigen Wochen, sondern nur, wenn - zumeist beide - ihre Unzufriedenheiten sukzessive anhäufen, - bis dann eine Kleinigkeit das Fass zu überlaufen bringt.

Btw., ich frage mich sowieso, weswegen sich Paare nach Jahrzehnten trennen. Das kommt ja sogar dann vor, wenn überhaupt nicht wer Drittes im Spiel ist...
Lg
Freimut
Wie kann ein Mensch seine Bedürfnisse und Werte so ändert und innerhalb von Wochen ein derartiger Graben zwischen früher eng verbundenen Menschen entstehen?
Wie kann man solchen Entwicklungen vorbeugen - Reden?

Meiner Ansicht nach waren diese Menschen schon nicht mehr eng miteinander verbunden. Sonst würde dieser Graben nicht entstehen.

Irgendwo im tiefen Inneren ist da eine latente Unzufriedenheit gewesen die man sich vielleicht nicht eingestehen wollte. Oder man wußte es und konnte es nicht wirklich artikulieren.

Und die gänzlich neue Situation, neue Freunde und Kollegen, ein anderes Umfeld in dem man sich plötzlich viele Stunden am Tag aufhält bringt das Ganze zum Ausbruch.

Ich glaube auch nicht an die Geschichten davon das andere Beziehungen immer so sind wie sie nach aussen hin wirken. Oft ist das nur das was wir selber wahrnehmen wollen. Wirklich in Beziehungen reinsehen können wir gar nicht.

Meine Eltern führten für alle Welt und sogar für ihre Kinder(ich war damals schon einige Jahre ausgezogen) die perfekte Ehe. Sie schienen noch so verliebt und total glücklich. Nichts schien ihre Verbindung erschüttern zu können.

Aber nach 21 Jahren zog mein Vater auf Bestreben meiner Mutter aus!

Sie war schon Jahrelang unzufrieden mit sich und ihrem Leben gewesen. Aber es war so bequem in dem was sie kannte. Was sie hatte und das eine gewisse Beständigkeit bot.

Erst mit einem neuen Job wurde ihr wirklich bewußt wie unzufrieden sie eigentlich mit der Gesamtsituation gewesen war.

Ich denke viel von dem was wir an anderen wahrnehmen ist nicht ganz das was den Tatsachen entspricht.

Und ich denke man kann dem wirklich nur entgehen wenn man sich selber überprüft, sich genau kennt und weiß was man wirklich will. Wenn man sich bewußt macht das ein Partner nicht irgendwo nur ein Anhängsel ist das die eigenen Unzufriedenheiten tragen soll.

Und vor allem sollte man sich nicht selber in die Tasche lügen. Wenn man nicht wirklich zufrieden ist sollte man daran arbeiten und nicht so tun als ob die Welt in Ordnung wäre.

Den Partner mit einbeziehen und gemeinsam statt einsam daran arbeiten.

Ansonsten denke ich das Trennungen eben sehr häufig mit Veränderungen im Leben zusammen treffen. Nicht weil die Veränderung statt findet, sondern weil man tatsächlich in neuen Situationen oft feststellt das die Unzufriedenheit durch die Beziehung ausgelöst wurde und nicht durch Umstände.
**********eben2 Frau
46 Beiträge
Ich denke, diese Fragen lassen sich gar nicht generell beantworten. Es kommt immer darauf an, wie Partnerschaften entstanden sind und was sie zusammengehalten hat. Darum kann man sich vor einem solchen Fall auch nicht wappnen.

Ich hätte meine Ehe bis vor ein paar Jahren für absolut sicher gehalten, dann kam durch die Geburt unseres Kindes viel in Gang. Plötzlich erschien vieles in einem neuen Licht. Und ich habe mich gefragt, ob wir noch zusammen passen. Sogar, ob ich überhaupt richtig eingeschätzt habe, mit wem ich die ganzen Jahre wie zusammengelebt habe. Eine Trennung erschien mir zum ersten Mal denkbar. Und gleichzeitig war da die ganze Zeit eine innere Verbundenheit. Wir haben lange gebraucht, bis wir eine neue gemeinsame Sprache gefunden haben. Es war auch offen, ob wir sie finden. Ich denke, wir haben uns als Paar weiterentwickelt, weil wir eine Familie bleiben wollten und weil wir letztlich trotz allem Liebe zueinander gespürt haben. Aber diese Liebe hätte auch zu der Einsicht führen können, daß wir uns nicht mehr gut tun. Beziehungen sind keine starre Angelegenheit. Und zusammenzubleiben ist für mich nicht das wichtigste Ziel einer Beziehung. Wenn ich meinem Partner nicht mehr gut tue, ist es besser sich zu trennen.
********lker Mann
12.419 Beiträge
Ein neues Arbeitsumfeld bedeutet immer große Veränderung. Ich habe das am einen Leib schon mehrfach erlebt, denn ich habe den Arbeitgeber die letzen Jahre öfter gewechselt. So was ist in erst Line anstrengend und belastet. Man kommt in ein ganz neues Umfeld und lernt neue Menschen und Sichtweisen kennen. Man entwickelt sich in erster Linie einfach weiter. Man macht einen Schritt nach vorn, während der Partner zu Hause vielleicht mehr oder weniger auf der Stelle tritt. Also arbeitsmäßig, nicht beziehungsmäßig.

Das neue Arbeistsumfeld kann sich aber auch sehr positiv auf einen auswirken, weil man es geschafft hat, sich in einer neuen fremden Umgebung zu behaupten. Das kann schon großen Einfluss auf das Privatleben haben. Nach 14 Jahren Beziehung, zwei Kindern und vier Arbeitgebern bin ich da aber mittlerweile sehr abgeklärt und mir machen solche Veränderungen nicht mehr so viel aus.

Wenn man aber noch nicht so lange zusammen ist und erst noch heiraten und eine Familie gründen will, dann kann ich mir sehr gut vorstellen, dass ein anderes Arbeitsumfeld Auswirkungen auf die Beziehung hat. In der Regel verbringt man mehr Zeit mit seinen Kollegen als mit seinem Partner.

Ich denke man sollte versuchen, seinen Partner mit in das neue Arbeitsumfeld einzubinden. Es ist bestimmt sinnvoll zu versuchen, den Partner von der neuen Arbeit und den neuen Kollegen zu begeistern. Es kann natürlich auch sehr gut sein, dass sich der Partner fragt, was er denn mit der neuen Arbeit des Lebensgefährten am Hut hat. Dann steht es aber wahrscheinlich eh nicht mehr so gut um die Beziehung.


Dream_Walker
******ore Frau
4.633 Beiträge
diese - scheinbar- abrupte Veränderung durch die veränderten Lebensumstände- in diesem Fall Jobwechsel- werden hier so negativ dargestellt, dabei ist gerade die FEHLENDE Veränderung viel eher Auslöser für Beziehungskrisen.

Viele Menschen scheuen Veränderung aus Bequemlichkeit und dann treten Lebensumstände ein, die eine Veränderung verlockend einfach machen.
Der Partner- noch voll auf Beständigkeit programmiert- verpasst den Schuß und schon ist die Krise da...

Wenn beide grundsätzlich Bewegung in das eigene Leben bringen und dadurch in die Beziehung, kann der jeweils andere sich auch mitverändern, ohne "abgehängt" zu werden!

Stillstand ist Rückschritt, in der Beziehung allemal...
****ude Mann
3 Beiträge
Ben_1, du schreibst, dass sie lange Zeit nach einem neuen Job gesucht hat. Das habe ich auch schon beobachten können. Und ich habe festgestellt, dass das eine verdammt anstrengende Zeit ist. Immer wieder Vorstellungsgespräche, immer wieder getestet werden, um dann am Ende als "Verlierer" aus dem Bewerbungs- Prozedere hervor zu gehen. Das nagt unheimlich am Selbstwertgefühl. Wenn da der Partner nicht ganz genau aufpasst und den anderen auffangen kann, dann ist der Goldene Käfig schnell errichtet. Scheinbar kommt das daher, weil man Abhängigkeit vom anderen fühlt. So nach dem Motto "Ich bekomme keinen Job, dann bin ich auf das Geld vom Partner angewiesen."

Jetzt hat sie einen Job und das "alte" Leben kann sie hinter sich lassen. Das neue Leben ist plötzlich viel interessanter. Und die Probleme, die es in der Partnerschaft sowieso gab, können nun ohne Konsequenzen angegangen werden. Oder sie zieht sich halt mehr und mehr aus dem alten Leben zurück. Vielleicht, weil sie vermeintlich keinen Streit haben will.

Zumindest könnte ich es mir so vorstellen *my2cents*
***ik Frau
1.556 Beiträge
ich habe etwas ähnliches
bei paaren erlebt, bei denen die frau lange zuhause war oder einen stupiden job unterhalb ihrer qualifikation hatte...

dann kam der richtige job...die tupperparties mit freundinnen, das warten auf den liebsten mit dem leckeren essen, die wochenendtreffen mit ähnlich gelagerten paaren...das gehörte der vergangenheit an..

da kam sie evtl. später nach hause, als der angetraute, weil sie mit neuen kollegen noch einen trinken ging, am wochenende war sie zur weiterbildung...dann kam die erste dienstreise...
sie wurde auf einmal genauso wichtig wie der mann und ihr job war auch wichtig...sie wurde gefordert und sie hatte erfolge....

und er war nur noch genervt, weil seine wäsche liegen blieb, weil der kühlschrank diät machte und weil sie ihm so viel zu erzählen hatte von kollegen, von aufgaben, die sie selbstständig löste...

ein klischee? doch oft im leben zu treffen....
Danke für alle Beiträge
@****Dan

Ich finde eure Meinung besonders interessant. Vielleicht liegt der Schlüssel wirklich in permanenter Veränderung - aber schon als Paar. Damit kommt keine Langeweile auf und wie jetzt schon häufiger erwähnt, ist die neue Situation ja nicht die Ursache des Ganzen sondern eher die Situation davor.
ich glaube...

der wunsch nach veränderung hat sicher schon länger unterbewusst oder gar bewusst in besagter person geschlummert.

vielleicht war es ihn/ihr nicht möglich dafür die richtigen worte zu finden sich dem anderen mitzuteilen.der andere wiederum hatte nicht das gespür für deinen partner um die leise unzufriedenheit zu spüren und zu hinterfragen.

der wechsel in eine andere arbeitsstelle hat das ganze automatisiert und der mensch hat sich einfach mit dieser neuen,interessanten welle treiben lassen ohne seinen partner mitzuziehen.

ich denke reden ist das a&o selbst wenn man für ein gefühl nicht das richtige wort findet.vielleicht findet ja der andere partner es in einem gemeinsamen gespräch heraus.
Geben-Nehmen
aber wie bekomme ich meinen Partner dazu. Dieses Gefühl der Balance ist doch etwas sehr subjektives. Vielleicht denken beide sie geben schon zu viel, aber der andere empfindet nicht so. Je nachdem was für die einzelnen als gerecht erscheint?

Eine gleichberechtigte Partnerschaft kann nicht funktionieren, wenn ich mich in einem Wertungsuniversum von Gerechtigkeit/Ungerechtigkeit und Angst zu viel zu geben, befinde.
Ich muss bereit sein sowohl zu geben, als auch zu nehmen.

Wenn ich das Gefühl habe ich gebe zu viel, konzentriere ich mich neuerdings auf das Nehmen, das hilft.

Einfach die guten Dinge annehmen, die mein Partner mir entgegenbringt,
mich darüber zu freuen, gemeinsam zu lachen und die kleinen Inseln im Alltag zu genießen.
Und sich immer und andauernd zu berühren, das schafft Nähe und Intimität, auch nach Jahren.
*******lin Mann
1.247 Beiträge
Aber wie schafft man es sich als Paar zu verändern? Neues zu finden. Sich selbst neu finden. Aber eben als Paar.


Durch ein gemeinsames , neues Hobby vielleicht ?

da gibt es für jeden geschmack was was man zu zweit mit anderen tun könnte:

• tennis
• kochkurs
• golfen
• sprachkurs
• wanderverein ( wieder ganz modern)
• fahrradgruppe
• tanzen: z.B. tango, salsa, etc.

• euch fällt da schon was ein

Da kommt ihr mit ganz "neuen" leuten zusammen, es ist anfangs interessant und spannend....bald merkt ihr dann, dass die auch nur mit wasser kochen und dann seht ihr euch und was ihr aneinander habt mit ebenfalls "neuen " augen.
******_nw Frau
49 Beiträge
Ich bin der Meinung wenn Paare es schaffen sich auseinander zu leben - und nicht mehr ein und den selben Weg gehen können dann liegt das oft an mangelnder Kommunikation und auch oft am sich nicht mitteilen können.
Man muss in einer Partnerschaft gar nicht erst anfangen FEST ZU HALTEN dann kann man auch nicht in das Problem des LOS LASSENS kommen.
In einem Beitrag stand schon etwas von dem goldenen Käfig - der ganz oft unsichtbar geschmiedet wird. Es ist dieser Käfig in dem Paare sich in ihrer eigenen Welt isolieren. Da haben noch andere Platz - aber nicht alle. Wenn dann neue Lebensumstände kommen - sowie ein anderer Job oder neue Freunde die so ganz anders sind dann ist dafür kein Platz mehr in diesem wohl vertrauten Gittergestänge.
Und sobald einer von beiden anfängt die Stangen nur zu biegen um den Platz zu schaffen - verbiegt sich das Gerüst und die Freiheit mit der man nicht mehr umgehen ist nicht mehr weit.
Wenn man von Anfang an dem Partner seine Freiheit lässt - immer neue Wege zu gehen - und ihn diesbezüglich vielleicht auch manchmal anschubst - kann man den Käfig nicht bauen - von dem eigentlich jeder behauptet er hätte ihn nicht.
ICH kann immer machen was ich will! Sagen viele in ihren Beziehungen (damit fängt das ja schon an ) aber mal ehrlich : Stimmt das auch ?
Manchmal möchte man doch gar nicht das der Partner macht was er will weil man zum Beispiel eine andere Planung hatte. Damit geht das ganze schon los.
Ich glaube so etwas ist schon am Anfang einer Beziehung entscheidend ob man später auch in getrennte Richtungen den gleichen Weg geht oder sich einen netten Käfig baut *liebguck*
****ub Mann
1.137 Beiträge
Möchte mal auf den zweiten Beitrag des Threaderstellers antworten. Den Rest der Diskussion hier habe ich (noch) nicht gelesen, daher schonmal vorab sorry, falls hier etwas schonmal eingeworfen wurde.

Aber wie schafft man es sich als Paar zu verändern? Neues zu finden. Sich selbst neu finden. Aber eben als Paar.
Sich selbst neu zu finden setzt das Suchen voraus. Es setzt aber nicht nur voraus, sich selbst immer wieder neu zu suchen... sondern auch zu schauen, wo der Partner gerade steht. Also auch diesen immer wieder neu zu suchen, neu zu entdecken.

Das setzt Kommunikation voraus. Ohne funktioniert es nicht. Kommunikationsmangel ist oftmals der Anfang einer lieblos gewordenen Beziehung, die dann auch recht locker abgestreift werden kann. Der Kommunikation muss aber auch ein ehrliches Interesse am anderen Menschen gegeben sein. Und es muss der Raum da sein, sich innerhalb der Beziehung entwickeln zu können...

Kann es sein, dass in der heutigen Welt, wo Individualismus und Selbstverwirklichung so hoch gelobt werden, die Menschen verlernt haben, sich als Gemeinschaft weiterzuentwickeln?
Ich denke, jeder der Partner entwickelt sich zunächst mal für sich weiter. Das kann durch Einflüsse geschehen, denen auch der Partner unterliegt... oder eben welchen, die nur einen selbst betreffen (etwa durch Arbeitskollegen, etc). Eine Beziehung muss den Raum schaffen können für den Individualismus - ansonsten wird man sich aus ihr heraus entwickeln.

Wir entdecken nach mittlerweile acht Jahren Beziehung noch immer neue Seiten am anderen. Die kommen hervor durch die Entwicklungen, die wir - einerseits gemeinsam und einerseits jeder für sich - machen. Natürlich könnte es passieren, dass man sich dabei auch auseinanderlebt. Wenn aber das Interesse am Partner und dessen Entwicklung ehrlich ist, kann man den Weg durch all diese Entwicklungen auch gemeinsam nehmen.
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