So wie du das Problem beschreibst , es ist ja schon sehr extrem, würde ich erstmal sagen es handelt sich um einen Abhängigkeit, ohne dich angreifen zu wollen. Ist nur meine Meinung,
Als Teenager ist dieses Klammerverhalten verständlich, es war bei mir nicht anders. Heute nach einigen Erfahrungen ist für mich ein klammern, egal in welcher Beziehungsform unmöglich. Für mich hat das auch nichts mit geliebt werden oder nicht geliebt werden zu tun. Ich brauche für mich meinen Freiraum, d.h alleine meinem Hobby nachgehen, mit meinen Freundinnen mich treffen ohne Anhang, alleine einfach mal relaxen, meine Eigenbestimmung. Meinem Partner geht es genauso.
Finden nur gemeinsamen Unternehmenungen statt, verliert man sich selbst und definiert sich nur noch über den Partner. Und auch das
„Wir“ ist mit der Zeit
kein „Wir“ mehr, sondern nur noch ein
„einengen“ ohne Luft zu bekommen für seine eigene Entwicklung oder auch einen abflachenden Charakter.
Wir fühlen uns als Single mit einem „WIR-Gefühl“ und lieben uns. Es ist für uns beide eine recht neue und interessante Erfahrung und eine andere Liebe, als die wir bisher kennengelernt hatten. Wir haben unseren Freiraum ohne dass sich der andere erklären muss, Was, Warum, Wieso, Weshalb. Jeder kennt den Bekanntenkreis des Anderen nur vom hören und sagen und das wollen wir auch nicht ändern. Hatten beide schon das andere Extrem mit Bekannten, Geburtstagstreffen, gemeinsame Unternehmungen, Urlaube usw. . Wenn der Bekanntenkreis groß ist, muss man viel Zeit zum Pflegen dessen aufwenden und um so weniger Zeit bleibt für einem Selbst und die Beziehung. Mit der Zeit wurde das auch alltäglich, immer die gleichen Gesichter, manchmal die gleichen Geschichten über Krankheiten, Witze und Erfahrungen, jedem es recht machen zu wollen. Man selbst wurde nur mit den Sichtweisen der Anderen bombadiert, input, input , input, so dass für die Eigenerfahrung für seine Sichtweise kein Platz war. Man wurde vollgelabert…und das bei jedem Treffen.
Es ist für mich daher interessanter und ich höre besser zu, wenn ich von meinem Partner nur über seine Bekanten etwas höre. Ich empfinde dann ein größeres Interesse und Spannung an seinen Ausführungen und an seinem Leben. So geht es mir auch, wenn er alleine Unternehmungen macht und er mir nachher davon erzählt.
Für mich heisst lieben die eigene Integrität und Individualität zu wahren und dem anderen auch seine zu lassen mit dem nötigen Freiraum den er braucht. Die Größe des Freiraums ist bei jedem verschieden. Auf alle Fälle fordert es Toleranz.
Ich halte nichts von Kompromissen dem Partner zuliebe…, wenn ich selbst es vielleicht nicht möchte/nicht dahinter stehe, es mir nicht paßt oder gerade kein Lust dazu habe. Man macht sich dann selbst etwas vor, mit so einem Kompromiss, alles unter dem Deckmantel …weil man sich liebt, dabei geht es nicht um Liebe, sondern um die Sache ansich.
Da ist mir eine liebevoll gesagte, ehrliche, offen Antwort = NEIN lieber. Was ich dann daraus mache, ist meine Sache und nicht die des Partners.
Leider ist es nach meinern Erfahrungen so, das dann eine Enttäuschung beim Partner eintritt, mit dem Empfinden:…ach er liebt mich nicht mehr…, …immer muss ich kompromisse machen….evtl. mal Diskussionen darüber. Irgendwann geraten diese Kompromisse in ein Ungleichgewicht in einer Partnerschaft. Bei Häufung zerbricht dann die Beziehung. Es ist ein schleichender Prozess.
Ich lebe nach einem Spruch in meiner Partnerschaft: „Ein NEIN ist nicht ein NEIN zu Dir, sondern ein JA zu mir“.
Es kann auch nur funktionieren, wenn man einen Partner mit der gleichen Sichtweise hat. Danke Dir!!
Ich finde auch man kann den Partner nicht für sein eigenes Glück veranwortlich machen. Solch eine Last/Verantwortung möchte ich ihm nicht aufbürden. Ich bin für mein Glück selbst verantwortlich. Ich bin glücklich ohne einen Grund, d.h. der Partner trägt nicht zu meinem Glück bei, sondern er kann mein Glück erweitern durch gemeinsames agieren.
Ist es nicht so, dass die Menschen immer nur glücklich sind, wenn sie einen Grund haben?
Ich habe mal Freunde gefragt, ob sie glücklich sind und warum. Die Antworten waren fast eindeutig, meistens hiess es, weil ich einen Partner habe der mich liebt, weil ich Urlaub habe, weil ich einen Job habe…usw…immer Gründe. Diese Antworten zeigen für mich deutlich, das ihr Glück ein zeitlich begrenztes Glück ist, was sie glücklich sein läßt. Wenn eines der Standbeine (Antworten) wegbricht, fängt das unglücklich sein an, es wird gejammert und negative Gedanken ziehen auf.
Ich möchte nicht das meine Individualität in einem starken anhänglichen WIR untergeht und das ist oft der Fall, ohne das man es merkt. Es heisst aber auch nicht das ich egoistisch oder dominat bin. Haben für uns bisher eine gute Balance gefunden für unser Single-leben mit WIR-Gefühl.
Feuer (sie)