Ich bin im Sommer 50 geworden und empfinde es nicht als Belastung. Genau um diesen Zeitpunkt herum hat sich mein Leben sehr verändert. Und zwar zum positiven. Ich lebe nicht mehr in einer für mich ungesunden Beziehung. Ich bin dabei, meine Wohnsituation zu ändern, habe vieles "entrümpelt" und sortiert - nicht nur äußerlich. Ich habe viele interessante neue Bekanntschaften geschlossen, damit meine ich nicht nur den JC, sondern durchaus auch im realen Leben ... einfach dadurch, dass ich die Zeit hatte, mich sehr intensiv mit meinem Hobby zu beschäftigen. Oder neue Dinge auszuprobieren. Habe ein Ehrenamt für mich gefunden, den Sport wieder für mich entdeckt, beruflich noch 'ne Schippe draufgelegt und bin kein bisschen deprimiert über die "5" vorne.
Darüber, wieder einen Partner zu finden, mache ich mir keinen Kopf. Ich hätte bereits wieder in eine Beziehung "springen" können, wenn ich gewollt hätte. Aber es hat menschlich einfach nicht gepasst. Das liegt nicht an überzogenen Ansprüchen, aber mir passt auch kein Kleidungsstück in Größe 38, wenn ich Größe 46 habe. Ich kann nichts erzwingen.
Wenn ich zurückschaue, sehe ich meine Geschichte. Das, was ich erlebt habe, hat mich geprägt. Von den Menschen, mit denen ich meine Lebenszeit verbracht habe, habe ich vieles gelernt – Gutes wie Schlechtes. Ich habe vieles geschenkt bekommen, Schönes und Schreckliches. Ich habe vieles geschafft und manches eben nicht. Mir wurde gegeben und mir wurde genommen.
Ich habe mich entwickelt.
Meine Vergangenheit zeigt mir den Weg, den ich gegangen bin und der mich hierhin gebracht hat. Hier, wo ich jetzt stehe als die, die ich jetzt bin. Und ich bin fünfzig
Jedenfalls habe ich keine Angst, keine Bedenken oder keine Befürchtungen. Es ist gut und schön, wie es ist, und es ist spannend!