@Zwieback
Lass es besser bleiben.
Ich formuliere es mal drastisch
In dieser Branche ist 'Frischfleisch' bei den Kunden gern gesehen. Warum?
Frischfleisch ist naiv.
Frischfleisch glaubt noch alles, was man im Vorfeld erzählt.
Frischfleisch lässt sich beim Treffen leichter überrumpeln, denn Frischfleisch hat ja noch keine Vorbehalte und keine schlechten Erfahrungen gemacht.
Frischfleisch geht also noch sehr offen und (zu) ehrlich an die Sache ran und lässt sich leicht für dumm verkaufen.
Außerdem hat Frischfleisch keine Ahnung von den Preisen auf dem Markt und wird in der Regel deshalb sehr günstig zu bekommen sein.
Und last but not least, Frischfleisch birgt viel weniger gesundheitliches Risiko, was man vom routinierten Nuttengänger nicht mehr behaupten kann.
Fazit: Frischfleisch bietet ein hohes Manipulationspotential und ist super-günstig zu bekommen.
Die Schäden, die die Seele des Frischfleischs davontragen könnte, sind von Garantieleistungen ausgenommen, denn mit Nachfolgeproblemen möchte der zahlende Kunde nichts zu tun haben. Deswegen ZAHLT er ja.
Und wenn er das Glück hat, einen guten Preis machen zu können, wird der Kunde sich hüten, das Frischfleisch auf mögliche Risiken im Vorfeld aufmerksam zu machen und evtl. damit sein Geschäft zu ruinieren. Im Gegenteil, er wird dem Frischfleisch Honig ums Maul schmieren mithilfe billiger Werbemittel (z.B. wir gehen vorher essen...)
Je länger der Kunde im Geschäft, desto genauer erkennt er Frischfleisch und macht es zu seiner bevorzugten Zielgruppe.
Denn leichte Opfer sind immer die besseren Opfer.
Deswegen, wie gesagt, ist Frischfleisch in der Branche sehr gefragt. Kapisch?
Und so wie du, mein lieber Zweiback, auf mich wirkst, erfüllst du alle Kriterien des Frischfleischs zu 100 Prozent ...
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Einige Anmerkungen der Autorin:
• Erfahrungswerte beziehen sich ausschließlich auf männliche Kunden im Alter zwischen meist 40 und 65 Jahren (in Ausnahmefällen auch jünger oder älter). Häufig sind sie verheiratet, erzählen das manchmal auch, aber nicht unbedingt.
Die Singles unter ihnen tarnen sich gerne mit dem schönen Wort 'Geschäftsmann', alternativ auch gerne mit der aufwertenden Bezeichnung des 'Akademiker'.
** Die Autorin möchte darauf hinweisen, dass sie nicht die gesamte Kundschaft der PaySex-Branche hiermit in den Dreck ziehen will. Es gibt Herren, die den zwischenmenschlichen Respekt wahren, keine Frage.
Aber auch hier gelten Erfahrungswerte, die besagen, dass 1 von 7 Typen als nette und aus psychologischer Sicht unbedenkliche Erfahrung gilt.
Damit ergibt sich ein Risiko von 85% auf ein Arschloch, einen Hirni, einen Grapscher, einen Zuerst-Nett-Tuer-und-dann-Bedrängler, einen Vollidioten, einen Emotional-Verkümmerten oder einen Stalker zu treffen ... um nur einige der möglichen auftretenden Unterformen zu nennen.
* Die Autorin möchte weiterhin darauf hinweisen, dass die Fähigkeiten dieser 85%, sich im Vorfeld als harmlos und ungefährlich darzustellen, direkt proportional zur Dauer ihres Daseins als zahlender Kunde zunehmen.
(Tja, sie üben ja auch regelmäßig.
)
** Weiterhin möchte die Autorin betonen, dass dieser Beitrag – obwohl sehr humoristisch geschrieben – die Wahrheit, nur die Wahrheit und nichts als die Wahrheit darstellt und daher vom TE durchaus ernst genommen werden sollte, im Schutze seiner eigenen seelischen und emotionalen Gesundheitserhaltung.
***** Sollten die Anfragen von Frauen an den TE gerichtet werden, kann die Autorin keine Erfahrungswerte beisteuern, möchte jedoch folgendes anmerken:
Sobald Geld ins Spiel kommt, vollzieht sich IMMER eine bewusste oder unterbewusste (meist eher die unterbewusste) Machtverschiebung in der Rollenverteilung.
Sobald der GEDANKE an Geld dazukommt, vollzieht sich ebenfalls bereits eine unterschwelliger, psychologischer Prozess. Auf Seiten des Anbieters die möglicherweise unterbewusste Hoffnung, dieses Geld auch zu bekommen (wodurch man gefälliger in seinem Verhalten wird, dadurch aber eben auch unfreier), irgendwann geht man möglicherweise Treffen nur noch aus diesem Grund ein, besonders z.B. zum Monatsende hin.
Auf Seiten des Kunden entsteht im Zuge dieses unterschwelligen Prozesses die vermeintliche Annahme im Besitz irgendwelcher Rechte über betreffende Person bzw. ihren Körper zu sein, welche dazu verleitet, gewisse körperliche, aber auch psychische Grenzen im Kontakt miteinander zu übergehen (und dieses dann gerne auch als 'Spaß' zu überspielen).
Sei es nur der Klapps auf den Po oder ein ständiges Berühren/Umarmen, obwohl dem Kunden signalisiert wird, dass das gerade nicht genehm ist. Es muss also noch lange nicht zu einem sexuellen Akt gekommen sein, um bereits als übergriffig oder unangenehm wahrgenommen zu werden.
Dieser Prozess verläuft auf beiden Seiten schleichend und wird im Verlauf meist gar nicht wahrgenommen. Auf Seiten des Anbieters oft erst nachher, weil man sich doch irgendwie schlecht fühlt, obwohl man doch gerade einen 'schönen' Abend hatte und noch dazu Geld verdient hat.
Die Autorin nimmt sich das Recht heraus, zu behaupten, dass auch weibliche Kunden nicht von dieser Verführung zur Respektlosigkeit frei sein dürften, gerade wenn sie als Gegenüber ein so zartes Wesen vor sich haben, das offensichtlich keine Dominanz, Aggression und Wehrhaftigkeit ausstrahlt.
Schlussendlich rät die Autorin dem TE dringlichst von diesem Gedanken Abstand zu nehmen und hofft, die Begründungen dafür auch nachvollziehbar dargestellt zu haben.