Liebe hat für mich etwas damit zu tun einen anderen Menschen so zu akzeptieren, wie er ist.
Und die Fähigkeit andere zu lieben hat damit zu tun, ob und wie sehr man sich selbst "liebt", sich selbst akzeptiert.
Jeder hat seine Ecken und Kanten. Kann ich meine Grenzen akzeptieren?
"Jetzt habe ich es heute Abend doch nicht geschafft, den Bericht zu schreiben / die Fachliterartur zu lesen."
Mache ich mich nun selbst fertig, daß ich einfach nicht leistungsfähig /engagiert genug bin?
Vielleicht habe ich nun einen anderen Menschen, von dem ich mir die Selbstbestätigung erwarte, die ich mir selber nicht gebe. Oder mir meine Selbstbestätigung ziehe, indem ich sie / ihn mit mir vergleiche und ich dabei einfach besser abschneide. Dann nutze ich den anderen als Krücke. Und diese Krücke brauche ich natürlich, sonst falle ich ja um.
Leider laufen solche Mechanismen fast unbewußt ab und man merkt gar nicht, was man da so treibt.
Je mehr ich in mir selbst zentriert bin, desto besser gelingt es mir andere zu lieben.
Ich stelle fest, daß es Zeiträume von Tagen oder manchmal sogar Wochen gibt, in denen ich gut bei mir selbst bin und ich andere ganz leicht akzeptiere - mit einem weiten Herz.
Und es gibt eben auch Zeiträume, da herrscht Enge in mir, da bin ich dann auch geiziger in den Emotionen - wenn einer ein falsches Wort sagt, denke ich mir gleich "so ein Depp"...
Da gilt es dann gut für mich zu sorgen, Dinge zu tun, die mich "emotional" und "seelisch" nähren.