Also ...
Toller Aufsatz, auf den mit einem Link auf der ersten Seite dieses Threads hingewiesen wurde!
Ich schließe mich voll und ganz dem Posting von woody_68 - ebenfalls auf der ersten Seite dieses Threads - an!
Gott sei Dank bin ich sehr offen und tolerant erzogen worden, trotzdem habe ich in den letzten vier Jahren viel dazulernen müssen/können/dürfen!
Heutzutage sollten wir schon so aufgeklärt sein, unsere Sexualität ausleben zu können bzw. zu dürfen. Wir versuchen jedenfalls, dies auch unseren Töchtern zu vermitteln.
Besonders "drollig" finde ich dann z. B. Vorkommnisse folgender Art: Als meine Freundin mit Mitte 30 wieder schwanger wurde (und zwei Jahre später noch einmal), wurde sie von ihrer Schwiegermutter erstaunt gefragt: "Ja, habt Ihr denn noch Verkehr?"
Allein diese Ausdrucksweise, und dann diese Frage einer Frau zu stellen, die gerade mal 35 war ... Als ich das hörte, traute ich meinen Ohren nicht ...
Und als wir meinen Schwiegereltern seinerzeit ganz nebenbei erzählten, dass mein Mann sich mit 40 hat sterilisieren lassen, wurde schon etwas komisch geguckt und man konnte sie direkt denken hören: "Wieso lässt der sich noch sterilisieren, in dem Alter, haben die noch Sex?!"
Mit einer sehr guten Freundin von uns, genauso alt wie wir, kann man nur über das Thema Sex etc. reden, wenn sie mindestens zwei Gläser Wein getrunken hat, und auch dann hat sie noch sehr althergebrachte Ansichten ... Wobei, wir kennen auch ihre Eltern, da wundert mich das wenig!
Ich befürchte, dass - wie auch in dem Aufsatz angesprochen - solange, wie bei vielen Leuten die Religion massiv ins Leben "eingreift", sexuelle Freiheit wie seinerzeit auf Tahiti hier nicht zu erreichen sein wird. Muss ja aber auch nicht, denn das passt halt nicht zu unserer Kultur. Nur etwas mehr Toleranz (ja, ich weiß, das Wort ist abgenutzt) und Offenheit wäre schon erstrebenswert.
Wenn sich z. B. eine Person wie Fürstin Gloria von Thurn und Taxis hinstellt und in der Öffentlichkeit Phrasen wie "Der Schwarze an sich schnackselt ja gern!" von sich gibt, sich gegen außerehelichen Verkehr und somit Verhütung mit Kondomen ausspricht, der Vatikan ebenfalls das Gleiche anprangert, gleichzeitig aber Hauptaktionär eines Pharma-Unternehmens ist, das u. a. die Pille herstellt, also da stellen sich mir die Nackenhaare auf ... Wir leben im 21. Jahrhundert!
Im 18. Jahrhundert z. B. ging sogar noch die Meinung um, dass Frauen nicht orgasmusfähig seien ...
Meine Herren, was bin ich froh, heute zu leben ...
Doch trotzdem ist es auch heute noch so - gerade hier bei uns auf dem Dorf -, dass ein "sexuell aufgeschlossener" Mann ein toller Hecht ist, eine "sexuell aufgeschlossenen" Frau jedoch eine Schlampe!
Um das aus den Köpfen der Leute rauszubekommen, bedarf es noch viel (Erziehungs-) Arbeit und Aufklärung.
Ich bin jedoch insofern guten Mutes, als dass mir meine 12jährige Tochter neulich mitteilte, dass sie auf keinen Fall als Jungfrau in die Ehe gehen werde (Zitat: "Nachher bringt der Kerl es nicht!") und dass sie beim Warten auf den Richtigen ja viel Spaß mit den Falschen haben kann (woher sie den Spruch jetzt hat, weiß ich auch nicht!)!
Ihr Zwillingsschwester lächelte süffisant dazu und war - wie so oft - einer Meinung mit ihr ...
LG, Thova (w)