Heute sehe ich vielmehr eine Hollywood-gefärbte Vorstellungswelt, in der die große romantische Liebe als Säule beschworen wird. Dabei ist es zumeist gar keine Liebe, sondern Verliebtheit, hormonelle Verblendung, usw. Im Vergleich zu früher wird eine Partnerschaft in den Medien nicht viel realistischer dargestellt: Das Paar fällt sich zum Schluss des Films in die Arme (egal wie hanebüchen ihre Streitereien vorher waren) und ab dem Zeitpunkt ist alles gut. Happy End. Zwar ist ein Film nur ein Traum, aber aus ihm bilden sich Wünsche, Hoffnungen, Sehnsüchte und die Menschen übernehmen diese Bilder.
Das sehe ich gänzlich anders. Von sowas lassen sich Teenies und Heranwachsende beeinflussen, früher & heute.
Und im Vergleich zu früher finden sich heute Filme die gänzlich andere Töne anschlagen. Nehmen wir einfach mal als Bsp. "Untreu" weil ich den kenne. Hollywood Streifen. Gibt noch Hunderte andere. Früher gabs "Vom Winde verweht" ...
Klar wird es wohl immer für viele,viele das Ideal sein,
eine Liebe und
einen Partner zu finden und diese/n auch zu halten. Das spiegelt doch die Sehnsucht der Menschen nach Bestand, Dauerhaftigkeit und Rückhalt wieder. Das war doch schon immer so und ist für mich auch legitim. Selbst viele Fremdgeher, hier wie da, sprechen doch von emotionaler Treue, von Liebe. Wenn auch in anderem Kontext. Dennoch würd ich ja wetten das nahezu jeder Mensch monogam wäre, wenn er/sie kein Bedürfnis nach jemand anderem verspüren würde und das Abenteuer suchte.
Der Wunsch nach monogamer emotionaler Liebe und Rückkhalt war doch schon immer da. Jemand für die Seele wenn man so will.
Ich für meinen Teil (und ich spreche auch für mein Umfeld) entwickeln Sehnsüchte und Wünsche nicht aus Filmen sondern aus Gefühlen, aus erlebtem, aus dem was das Leben aus einem macht.
Klar hab ich heute andere Vorstellungen von der Liebe als mit 14. Da dachte ich alle Mädchen wären lieb und Sex können Sie nur mit jmd. haben den sie auch lieben. Ja, Pustekuchen
Und gerade deshalb werden eben heute wohl viele nichtmehr so unbedarft heiraten oder sich naiv in etwas stürzen. Die sch.. die wohl ein jeder erlebt bis er in einem gewissen Alter ist, die prägt dich doch.
Das selbst erlebte, das Umfeld und die eigenen Erfahrungen und Bedürfnisse sind das was einem Menschen zu dem macht was er/sie ist und daraus ergeben sich dann eben diese sogenannten "Moral-und Wertevorstellungen".
Und damals wie heute: Es bleibt im Endeffekt an mir wie ich meine Partnerschaft lebe, was ich erwarte und wie ich meinen Gegenüber behandle und respektiere. Wie stecke ich die partnerschaftlichen Grenzen ab, die einen eben MIT dem Partner (wie es für mich in einer LIEBESbeziehung sein sollte), die anderen eben OHNE Partner. Für diese Menschen ist dann aber scheinbar die Gesellschaft mit Ihren verschobenen, naiven und veralteten Vorstellungen über die Treue schuld. Am Ende ist eine Frage des eigenen Charakters.