Auszug aus: Lob des Sexismus von Lodovico Satana
Sexuelle Dissoziation kann aber auch kurzfristig auftreten. Frauen haben
über die Jahrtausende hinweg immer neue psychologische Mechanismen
mit dem Zweck entwickelt, die körperlich überlegenen Vertreter des anderen
Geschlechts zu verwirren oder handlungsunfähig zu machen. Da Frauen
sich selbst und ihren möglichen Nachwuchs enormen Gefahren aussetzten,
wenn sie Sex unter unkontrollierbaren Bedingungen hatten (und etwa
ihren Partner nicht an sich binden konnten), waren dabei Mittel und Wege,
männliche Sexualität, aber auch das eigene Verlangen, zu hemmen, von
höchster Wichtigkeit. Hervorragend dazu geeignet sind paradoxe Signale, die
dem Opfer keine Möglichkeit lassen, innerhalb des geschaffenen Kontextes
richtig zu agieren. Klingt kompliziert, was?
Betrachten wir ein sehr einfaches
Beispiel, das aus jeder x-beliebigen Ehe stammen könnte.
Das Paar liegt im Ehebett.
Er: „Ich will mit dir schlafen."
Sie: (berührt ihn zärtlich) „Ich hätte gern, dass Sex von dir ausgeht. Ich
möchte, dass du damit anfängst."
Er: (beginnt, sie zu berühren)
Sie: (hört auf, ihn zu streicheln, liegt stocksteif wie ein Brett, erwidert seine Küsse
nicht)
Er: (stellt seine Versuche ein, sich anzunähern) „Ich dachte, du wolltest, dass
ich anfange? Was soll das?"
Sie: (streichelt ihn wieder) „Wenn du so redest, kann ich nicht an Sex denken.
Ich will, dass du liebevoll, zärtlich und zurückhaltend bist."
Während sie verbalisiert, dass sie mit ihm schlafen möchte, drückt ihre
nonverbale Kommunikation das exakte Gegenteil aus. Sie bringt einerseits zum
Ausdruck, dass er „anfangen" soll, andererseits verlangt sie Zurückhaltung.
Das Ausweichen des Mannes auf eine Metaebene („Was soll dein Verhalten
bedeuten?") beantwortet sie mit einem Redeverbot („Wenn du so redest, gibt es
erst recht keinen Sex"). Gefinkelt, nicht wahr? Der Mann ist plötzlich in einer
völlig unauflösbaren Situation. Er kann sich der Situation noch nicht einmal
durch Davonlaufen entziehen, denn das widerspräche ihrer verbalisierten
Aufforderung zum Sex. Sein Sexualverhalten ist plötzlich total gehemmt.
Man nennt solche Situationen Double Binds, sie sind eine mächtige Waffe
der Manipulation. Fast alle Frauen sind Könner in diesen Dingen und Frauen
mit unterdrückter oder beschädigter Sexualität sind darin die absoluten und
unangefochtenen Meister. Denn das Gegengewicht solcher Psychospielchen
ist immer die sexuelle Anziehungskraft des Mannes auf die Frau. Dieser Faktor
fällt weg, wenn die Sexualität der Frau unterdrückt ist (zum Beispiel durch
traumatische Ereignisse in der Kindheit) - oder aber wenn der Mann Beta-
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Verhalten zeigt.