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Seitensprung - Lust oder Frust?

***af Paar
1.078 Beiträge
Hmmm...

Irgendwie tue ich mich gerade schwer mit der Vorstellung, dass jemand, der hilflos in einer derartigen Beziehungshölle verharrt, ein toller, verspielter, unbefangener Lover für einen Seitensprung sein sollte.

Ja, ich ahne, jetzt bekomme ich Haue. Trotzdem. *blauesauge*
*****sha Frau
2.613 Beiträge
Irgendwie tue ich mich gerade schwer mit der Vorstellung, dass jemand, der hilflos in einer derartigen Beziehungshölle verharrt, ein toller, verspielter, unbefangener Lover für einen Seitensprung sein sollte.

Grade dann,denn er bekommt ja das anderweitig geboten, und kann sich ausleben,was er oder sie zu Hause nicht kann.
****by Mann
66 Beiträge
@***af

glaub mir ich bin nicht hilflos. Und ich bin nicht gefangen. Das war ich und ich habe mich unter sehr sehr schwierigen Bedingungen befreit. Nicht aus eine Beziehung sondern von einer Person die ich nie sein wollte. Aber das war mein Thema. Wenn ich etwas will bekomme ich es, auf die eine oder andere weise, egal worum es geht.

Du hast scheinbar die vorhergehenden Beiträge nicht gelesen oder es kommt mir nur so vor, spielt eigentlich keine Rolle.

Wenn ich einen Seitensprung wollte wäre das kein Problem, und das Urteil ob ich ein guter oder schlechter Lover bin das würden sich die Damen bilden und nicht ich.

Du bekommst auch keine Haue, und das hast du auch nicht erwartet. Denn jeder Mann wird gerne von dem weiblichen Geschlecht herausgefordert und unablässig geprüft *g* Nicht wahr?

Ich habe darauf verzichtet mit meine Fähigkeiten eine Frau zu befriedigen anzugeben. Denn das entscheidet die Dame nachdem sie ins Koma gefallen ist :). OMG ich bin so ein Angeber.

Ich bin Leu
@******cat

ich denke es wird dann schwierig wenn man das unbedingte Bedürfnis nach anderen Sexualpartnern hat.
Man stelle sich die Situation vor: Ein Mann, 2 Kinder, eine Frau die er liebt, Haus und 150.000 € Schulden die man noch fürs Haus berappen muss. Es wird nicht leicht sein wenn er ihr sein Bedürfnis beichtet und im schlimmsten Fall über kurz oder lang vlt. alles verliert. Das Vertrauen der Frau wird wohl ins wanken kommen. Und dann führt eins zum anderen. Aber das Bedürfnis bleibt. Mit einem Seitensprung umgeht man zumindest die unmittelbare Konfrontation. Und wenn's raus kommt, ist es allerdings umso wahrscheinlicher dass alles den Bach runter geht.

das habe ich mal vor jahren gemacht. Ich war ehrlich und sagte meiner damaligen Freundin das der Sex total langweilig geworden ist mit ihr und ich einfach was anderes brauche das mich aufgeilt da von Ihrer Seite kien Veränderung kommt.
Ihr reichte das einmal in der Woche..schnell mal ficki ficki machen.
Soll ich dir sagen wie die Reaktion drauf war obwohl ich 1000 mal betonte das ich sie trotzdem liebe.?

Sie ging auf wie ne Dampfnudel, führte sich auf wie Graf Koks verweigerte ab da jeden Geschlechstverkehr.
Ne bei aller Liebe, weil es immer heist reden, reden, reden...
Mein Motto seit langem Maul halten ist oft besser... weil mit der Wahrheit umgehen können viele nicht.
Und Toleranz ist ab da ein Fremdwort, es regiert nur noch der Hass und das Besitzdenken.

zudem ist es oft so das man es gar nicht will alles mit seinem Partner zu erleben, ihn aber trotzdem liebt begehrt und die Hand für ihn ins Feuer legt.


Ich behaupte nicht, dass es einfach ist. Ich behaupte nicht, dass sie das akzeptieren wird und das ihr für immer glücklich und zufrieden sein werdet. Das ist ja wohl klar. Das Leben ist kein Ponyhof.
Das einzige was ich behaupte ist, dass es das Richtige ist, Probleme gemeinsam zu lösen und definitiv das Falsche den Partner zu hintergehen. Und jeder weiß doch, dass das wahr ist! Sowas lernt man mit 4! Es ist die Frage: Bin ich ehrlich, oder ist mir das zu unbequem? Bin ich ehrlich, oder möchte ich das 'Nein' meines Partners gar nicht erst hören und schon gar nicht als Konsequenz akzeptieren?
Indem man lügt setzt man sich einfach über den Partner und seine Entscheidungen hinweg! Man gibt ihm keine Chance überhaupt teilzunehmen an etwas, das ihn sehr wohl und sehr viel angeht.

Und ich sage nur, dass das indiskutabel falsch ist.
*****sha Frau
2.613 Beiträge
@Leu
irgendwie habe ich das Gefühl,das Kraaf das eher allgemein meinte,statt auf dich bezogen...
****by Mann
66 Beiträge
@******cat

ich habe keine Schlussfolgerung aus dem Dilemma gezogen. Aus meinen vorhergehenden Beiträgen kennst du meine Meinung. Das war nur ein Gedanke das die Dinge kompliziert sein können. Die meisten wissen was falsch oder richtig ist, aber manchmal steht die Moral leider hinten an, auch wenn es im Grunde nicht richtig ist. Manchmal erscheinen Dinge einfach, ohne es zu sein und manchmal denkt man "warum wirft er/sie dieses Leben so einfach über den Haufen. Es gibt keine eindeutige Antwort. Und es ist auch nicht notwendig. Wenn man seinen eigenen Weg geht dann verläuft man sich nicht. Und es wird vlt. an der einen oder anderen Stelle im Leben etwas Ernüchterung eintreten. Was mache ich dann daraus?
****by Mann
66 Beiträge
@*****sha

ok war kein Bezug da, da die Beiträge pro und contra waren und der Beitrag nach meinem kam hab ich das möglicherweise falsch verstanden. In diesem Fall ist mein letzter Beitrag hinfällig. Habe es schon als Provokation aufgefasst.

dann sorry
***af Paar
1.078 Beiträge
Unsere Beiträge hatten sich überschnitten, Leu. Deiner stand, als ich meinen hobelte, noch nicht da. *g*
****by Mann
66 Beiträge
Ok also bin ich doch nicht dumm :-).
Naja, jetzt steh ich zumindest nicht mehr unter dem Druck mich vor einer erfahreneren Frau zu rechtfertigen.

Immer positiv bleiben Shit happens
****_st Paar
87 Beiträge
Jetzt
hab ich alles gelesen.
Doch, ja, so einige Beiträge geben Anregungen zum Nachdenken...
Was macht Mann nicht alles in den sehr frühen Morgenstunden, wenn kein Schlaf mehr möglich ist.
Also dann, vielen Dank - vor allem Acivasha - für ihre, meiner Meinung nach sehr gut analysierten Lebensbeobachtungen.

Maux
@****hy

das mag schon sein, aber aus Fehler lernt man und viele Fehler prägen das Leben.!
Von daher fahre ich seit Jahren besser bestimmten sensiblen Leuten die Meinung nicht einfach mal ins Gesicht zu sagen, die sind in 97% der Fälle danach beleidigt ist leider so.

Prinzipiell nachvollziehbar.

Ich muss auch nicht jedem chinesischen Mitbürger ins Gesicht knallen, was ich davon halte, dass man "Demokratie" in seiner Heimat nicht googeln kann.

Aber innerhalb meiner Beziehung erwarte ich auch unschöne Ehrlichkeiten.

Wenn eine Frau ihren Partner fragt: "Du sage mal, Schatz, kann´s sein, dass ich zugenommen habe?" dann MUSS sie damit rechnen, dass er sagt: "Hmm, ja, irgendwie schon..."

Klar ist das keine hübsche Vorstellung - aber im Endeffekt bestätigt er dann ja nur ein Gefühl, das sie ohnehin schon hatte. Wenn sie dann nicht damit klarkommt, dann ist das wahrlich ihr Problem.

Und wenn sie nur nach Komplimenten fischen wollte - dann war´s in der Regel keine ernst gemeinte Frage, und in Wahrheit weiß sie, dass sie kein Stück zugelegt hat. *zwinker*

Und genauso isses doch mit dem Sexleben. Wenn jemand die Frage stellt: "Du Schatz, bist du eigentlich mit unserem Sexleben zufrieden?", kann kann und muss er oder sie mit der Antwort rechnen: "Hmm, na ja, wir könnten ja auch mal zur Abwechslung..."

Das setzt natürlich voraus, dass man eine ehrliche Antwort hören wollte.
Und ob man es dann macht, ist freilich eine andere Sache. Aber man sollte zumindest die Chance haben, sich mit bestimmten Dingen reflektierend auseinanderzusetzen - und im Zweifelsfall sinnvolle Argumente vorbringen, warum man etwas nicht will.

Und ganz ehrlich: Jemand der mir eitel Sonnenschein vorspielt, nur um Ruhe in der Kiste zu haben, mit dem könnte ich nicht zusammenleben - und würde mir
a) übelst verarscht vorkommen, wenn es doch der Fall wäre und
b) krasseste Selbstzweifel kriegen, wenn ich die Blendung nicht entlarvt hätte.

Zugleich könnte ich auch nicht mit jemandem Leben, der meine Wünsche und Bedürfnisse kategorisch mit "is nich!" ablehnt.
@****hy

Naja einfach ins Gesicht knallen würde ich niemandem irgendwas, es sei denn er führt sich auf wie Tarzan oder...wie ein sehr von sich selbst überzeugter Mensch. ^^ Aber gerade was den Partner betrifft ist es halt so: Man ist ne echt wichtige Person in seinem Leben, wenn nicht die wichtigste und darum tun negative Dinge, die du als Partner sagst, doppelt oder dreifach so weh^^ Also muss man sich im Laufe seines Lebens eine kluge, diplomatische Art die Wahrheit zu sagen aneignen...also...wenn man eben solche Probleme nicht haben mag^^ So ist das halt^^ Menschen sind schwierig...und Frauen am schwierigsten. Geb ich zu. Aber es lohnt sich trotzdem...zumindest von mir weiß ich das^^
china_4_all
****in Mann
8.433 Beiträge
@lucy
Aber innerhalb meiner Beziehung erwarte ich auch unschöne Ehrlichkeiten.

finde ich persönlich klasse, dass das bei dir so ist, allerdings kann ich durchaus @****hy zustimmen, dass eben nicht alle Menschen so "gestrickt" sind, dass sie "unschöne Ehrlichkeiten" zu schätzen wissen bzw. damit konstruktiv umgehen können.

Deshalb habe ich hier im Forum auch schon ein paar mal geschrieben, dass ich beim Thema Ehrlichkeit auch dafür bin, dass jeder bei sich selbst beginnt und somit zuerst selbst lernt mit jeder Ehrlichkeit "nicht verletzt" umzugehen, bevor diese eingefordert wird.

Und ich finde durchaus auch die (Selbst-)Erkenntnis legitim, lieber die - nach Matrix - blaue Pille zu wollen statt die rote. Auch da kenne ich Paare, wo eben ein Partner sagt, dass er/sie gewisse Dinge gar nicht wissen will, eben weil er/sie damit nicht umgehen möchte - und das ist genauso ein Modell, das funktionieren kann.

Problematisch erlebe ich nur jene Konstellationen, wo maximale Ehrlichkeit gefordert wird, bei minimalem Vermögen, damit umzugehen. Denn dann wird die Ehrlichkeit "netterweise" - so empfinde ich es zumindest - gegen den Ehrlichen verwendet.
"Thema Ehrlichkeit auch dafür bin, dass jeder bei sich selbst beginnt und somit zuerst selbst lernt mit jeder Ehrlichkeit "nicht verletzt" umzugehen"

ER_Win
Wie meinst Du das ?
@Erwin
Schließe mich da meinem Vorredner an: Was genau meinst du mit "nicht verletzt"?

Erkenntnis kann durchaus mit Verletzung verbunden sein.

Da treffen eben Gefühl und Emotion aufeinander.

Beispiel: Ich WEIß, dass für meinen Partner auch andere sexuell attrakriv sind. Ich WEIß, dass das auch ganz normal ist (und unterstelle jedem, der dem widerspricht, entweder Naivität oder bemerkenswerte Fähigkeiten im Selbstbetrug - wobei ich betone: Es geht um die reine, unschuldige Attraktivität und nicht um das aktive dem-Verlangen-nachgeben.) Ich WEIß dementsprechend auch, dass dies keineswegs mit Defiziten MEINER Person zu tun hat.

Und ich kann das alles prima nachvollziehen, weil es bei mir ganz genauso ist.

Dennoch bin ich, emotional betrachtet, manchmal etwas bepisst über diese Erkenntnis - beziehungsweise über die Erkenntnis, dass das Ideal der Monogamie, das ich als Teenie mal hatte, offensichtlich nicht funktioniert. *zwinker*

Die Frage ist letztendlich doch nur, wie man mit bestimmten Erkenntnisen umgeht.

Man kann sie verdrängen und wieder in alte Muster zurückfallen.
Oder man kann sie integrieren. Entweder, um damit klarzukommen, oder ihnen, um Idealfall, etwas positives abzugewinnen.

Aber ich stimme dir zu: Sobald Menschen etwas an SICH und ihren Einstellungen ändern müssten (ich sagte, müssten, denn spätestens, wenn die Milch verschüttet wurde, sprich, die unangenehme Wahrheit raus ist) können sie nicht so weitermachen wir bisher.
Und wer das dennoch kann,ist ein Verdrängungskünstler - und das ist gar nicht gesund.
***ik Frau
1.659 Beiträge
Das einzige was ich behaupte ist, dass es das Richtige ist, Probleme gemeinsam zu lösen und definitiv das Falsche den Partner zu hintergehen. Und jeder weiß doch, dass das wahr ist! Sowas lernt man mit 4!

Indem man lügt setzt man sich einfach über den Partner und seine Entscheidungen hinweg! Man gibt ihm keine Chance überhaupt teilzunehmen an etwas, das ihn sehr wohl und sehr viel angeht.

Und ich sage nur, dass das indiskutabel falsch ist.

wenn alles so indiskutabel ist...worüber reden wir hier?*nixweiss*

ein beispiel: ein guter freund von mir. auch ein joy user....

er ist der typ, der von sich weiß, dass er über kurz oder lang mit einer frau nicht auskommt...es geht nicht so sehr um unterschiedliche neigungen...oder es ist eine neigung.

er lernte seine frau kennen,verliebte sich, wurde ihrem kind der beste vater, gab ihr auch absolute materielle freiheit und wohlstand...
von anfang an hat er ehrlich gesagt, dass er diese neigung besitzt... sie hatte kein problem damit, meinte nur, dass sie es nicht wissen wolle, wenn es mal passiert... bis er sie geheiratet und ihr kind adoptiert hat...bereits einige wochen nach der hochzeit gab es den ersten knall...dananch hat es nur noch geknallt... es gibt kein frieden mehr, er hat angst, sein handy mal unbeaufsichtigt liegen zu lassen, oder das notebook an zu lassen....sie verfolgt ihn auch hier im joy, spioniert und macht jedes mal eine szene, wenn sie was vermutet...

das ist ein sehr gutes beispiel für das verständnisvolle umgehen mit dem fremdgehen...bei einer partnerin, die von anfang an nicht belogen wurde....

jeder bei sich selbst beginnt und somit zuerst selbst lernt mit jeder Ehrlichkeit "nicht verletzt" umzugehen, bevor diese eingefordert wird.

ich würde @****in so interpretieren, dass jeder, der die wahrheit auf jeden fall wissen will, damit rechnen sollte, dass diese nicht schmerzfrei ist*ggg*
***af Paar
1.078 Beiträge
Wer ehrlich Ehrlichkeit fordert bzw. erwartet, muss dann auch mit ehrlichen Antworten zurechtkommen.

Nicht nur mit solchen, die er oder sie vielleicht erwartet und gehofft hat. Auch wenn sie nicht schmecken, auch wenn sie entsetzen oder schockieren.

So ist das mit der Ehrlichkeit. *zwinker*
@***ik

War die von dir geschilderte Situation ein hypotherisches oder ein konkretes Beispiel...?

Und
ich würde @****in so interpretieren, dass jeder, der die wahrheit auf jeden fall wissen will, damit rechnen sollte, dass diese nicht schmerzfrei ist*ggg*

ja - aber das ist kalkuliertes Risiko, dass jeder, der die Wahrheit will, sich darüber im Klaren sein muss, eins auf die Nase (bzw. vors Ego) geknallt zu kriegen.

Entscheidend ist dann er Umgang damit - und ich glaube, man sollte es dann auch mal zulassen, im ersten Impuls vielleicht traurig, verletzt, oder angepisst zu sein. Die Emotion ist ohnehin da - die Ratio hinkt immer ein bisschen hinterher.

Klar gibt es - bei mir - auch Situationen, in denen ich eifersüchtig werde und bestimmte Dinge mir gegen den Strich gehen. Das sage ich dann aber auch ganz deutlich. Ist ehrlicher und gesünder, als sich souveräner zu geben, als man ist.

Das ist nämlich wieder die ander Seite der Ehrlichkeit: Ein klares "Neee, das du ausgerechnet DIE DA gerade anhimmelt, geht gar nicht!"

Das muss der Partner dann auch abkönnen - zumindest, wenn man die Idee mit der Ehrlichkeit konsequent zuende denkt. *g*
**S Frau
1.409 Beiträge
Also ich finde den Beitrag sehr gut, weil er denke ich einige grundlegende Mechanismen trifft, die dazu führen, dass Seitensprünge stattfinden. Diese ganzen Verurteilungen und dieses Geschrei von wegen darf nicht sein, böse, böse, führt glaube ich zu nichts - da kann man sich sonstwie die Seele aus dem Leib schreien, das ändert nichts an der Tatsache, dass es das eben aufgrund bestimmter menschlicher Eigenschaften einfach gibt.

Erst, wenn man das einmal festgestellt hat, hat man überhaupt die Chance, konstruktiv mit dem Thema umzugehen. Aus meiner Sicht hat es keinen Sinn, sich immer nur darauf zu konzentrieren, wie die Menschen sein sollen (treu, ehrlich, selbstlos usw.) und dabei zu vergessen, wie die Menschen (zumindest einige) wirklich sind.

Zum Thema selbst habe ich eine ambivalente Haltung. Im Vordergrund steht in der Argumentation der Gegner ja meistens der Ehrlichkeitsaspekt. Dazu habe ich wahrscheinlich eine andere Meinung als die große Mehrheit hier. Ich halte Ehrlichkeit an sich weder für einen Selbstzweck, noch für eine Tugend, sondern für ein Mittel zum Zweck. Ehrlichkeit ist gut, wenn sie zu neuen Erkenntnissen führt, an denen man sich entwickeln kann oder man sonst irgendwie davon profitiert. Aber Ehrlichkeit nur um der Ehrlichkeit willen? Aus meiner Sicht: Nein.

Man muss sich als Paar nicht laufend in den Kopf schauen und jeden unzüchtigen Gedanken, der darin auftaucht, bis ins letzte ausdiskutieren. Kann man natürlich machen, wenn beide das wollen - aber eine allgemeinverbindliche Verpflichtung dazu gibt es meiner Auffassung nach nicht. Und es gibt auch keine allgemeinverbindliche Verpflichtung, dem Partner die Kontrolle über die eigene Sexualität zu übertragen und sich nur die Bedürfnisse zuzugestehen, die der andere einem auch "erlaubt". Auch hier würde ich sagen: Kann man machen, muss man aber nicht.

Wer den anderen liebt, wird automatisch Vorbehalte haben, ihn zu verletzen. Das kann sich so äußern, dass er sich dem anderen zuliebe Bedürfnisse versagt. Das kann sich so äußern, dass man versucht, sich vom Partner die Zustimmung zu den eigenen Bedürfnissen zu erdiskutieren, um ihm das Gefühl des Betrogenseins zu ersparen. Das kann sich aber auch so äußern, dass man dem Partner die Konfrontation mit eigenen Bedürfnissen, von denen man weiß, dass er sie ablehnt und weder versteht noch teilt, erspart.

Etwas seltsam erscheint mir immer wieder die Vehemenz, mit der Leute, die sich für Variante zwei entschieden haben, von allen anderen verlangen, das auch so zu handhaben. Mich beschleicht machmal das Gefühl, dass diese Methode kein Zuckerschlecken ist und hier nach dem Motto verfahren wird, wenn ich mir den Stress schon antue, dann sollen das aber alle anderen gefälligst auch machen.

Naja, ich praktiziere eher Variante eins (vielleicht zum Trost für alle anderen, auch das ist nicht immer ein Zuckerschlecken *zwinker* ). Aber ich halte wenig davon, eine Beziehung wie einen formalen Vertrag zu gestalten und Gefühle und Bedürfnisse quasi per Vereinbarung auszuschließen - das funktioniert in der Realität einfach nicht, sie lassen sich bestenfalls unterdrücken, aber nur selten eliminieren. Hundertprozentig ausschließen würde ich einen (evtl. sogar heimlichen) Seitensprung für mich daher nicht.
Wer den anderen liebt, wird automatisch Vorbehalte haben, ihn zu verletzen. Das kann sich so äußern, dass er sich dem anderen zuliebe Bedürfnisse versagt.

Kann, ja.

Aber ich glaube, diese These, auch wenn sie ein bisschen aus dem Zusammenhang gerissen ist, die ist in vielerlei Hinsicht ein echter Kardinalfehler.

Manche Menschen verletzen ihre Partner nämlich auch, obwohl sie sie lieben - und das nicht nur auf sexueller Ebene.

Ich glaube nicht, dass Menschen für einen Seitensprung einen wirklichen Grund brauchen - manchmal ist es einfach nur eine Kombination von Gelegenheit und Anziehung, die mit dem Partner absolut nichts zu tun hat.
***ik Frau
1.659 Beiträge
@LucyLime
ja, diese geschichte ist wahr, der mann ist - wie gesagt - ein guter freund....

und ich - ja, ich, die in ihrer ehe nicht fremdgegangen bin - habe ihm davon abgeraten, zu ehrlich zu sein... jetzt hat er den salat...

ich stimme @**S zu: die ehrlichkeit ist kein selbstzweck... manches sollte man für sich behalten...

überhaupt bekomme ich das *ko*, wenn einige paare hier schreiben: "wir haben keine geheimnisse voneinander. mein schatz weiss ALLES von mir und ich von ihm"...

sorry...wenn ich daran denke, keine privatsphäre mehr zu haben in einer beziehung, dann kaufe ich mir paar dildos mehr und bleibe allein...
@***ik

Nö, davon, dass er andere ALLES wissen muss, ist ja auch keine Rede.

Man macht ja auch nicht einfach die Post von anderen Leuten auf. Aber wenn ich meinen Freund frage, was denn in dem Pächcken war, das im Postkasten steckt, dann bin ich mit einem "Geht dich nix an!" nicht gerade glücklich.

Seien wir doch mal ehrlich: Jeder von uns hat tausend Möglichkeiten, den anderen zu besch****. Mein Freund und ich sind beide beruflich viel und unregelmäßig unterwegs - da mal eben einen angeblichen Termin dazwischenscheiben, wäre gar kein Problem.

Dementsprechend hake ich auch keineswegs nach, wenn er mal zwei Stunden später kommt als geplant (abgesehen davon, dass ich einen kurzen Anruf ganz nett fände, damit ich nicht mit dem Essen auf ihn warte und mir der Magen knurrt *motz*).

Wenn ich nachfrage, wo er war, dann aus echtem Interesse.

Aber über ein "Hat dich nicht zu interessieren!" wäre ich ziemlich traurig.
**S Frau
1.409 Beiträge
Aber ich glaube, diese These, auch wenn sie ein bisschen aus dem Zusammenhang gerissen ist, die ist in vielerlei Hinsicht ein echter Kardinalfehler.

Der Kardinalfehler ist, das als These zu betrachten - mir geht es hier zunächst mal nicht um Thesen, sondern um Beobachtungen bzw. Erfahrungen, die ich gemacht habe. Wie die Leute sein sollen/wollen und wie sie tatsächlich sind, ist wie gesagt nicht immer das gleiche. Aber bevor man anfängt, so zu werden, wie man sein will, fährt man denke ich nicht schlecht, wenn man erstmal zur Kenntnis nimmt, wie man aktuell ist - wer sich standhaft weigert, von da aus loszugehen, wo er steht, kommt meistens nicht allzu weit.

Manche Menschen verletzen ihre Partner nämlich auch, obwohl sie sie lieben - und das nicht nur auf sexueller Ebene.

Ja, das tun sie. Aber inwieweit sie das mit Absicht tun, spielt finde ich eine nicht unwesentliche Rolle - der Fremdgeher belügt ja nicht, um zu belügen, sondern oft tatsächlich in der Absicht, den anderen nicht zu verletzen und in dem Glauben, dass er nicht auffliegen wird.

Ich glaube nicht, dass Menschen für einen Seitensprung einen wirklichen Grund brauchen - manchmal ist es einfach nur eine Kombination von Gelegenheit und Anziehung, die mit dem Partner absolut nichts zu tun hat.

Oh doch, Anziehung und Gelegenheit können ein wirklicher Grund für einen Seitensprung sein. Wobei ich dir darin zustimmen würde, dass das nichts mit dem Partner zu tun haben muss.
...
@**cy
Manche Menschen verletzen ihre Partner nämlich auch, obwohl sie sie lieben - und das nicht nur auf sexueller Ebene

kannst du mir mal ein Beispiel geben.

überhaupt bekomme ich das , wenn einige paare hier schreiben: "wir haben keine geheimnisse voneinander. mein schatz weiss ALLES von mir und ich von ihm"...


also ich auch mal *wuerg*
Ich will das gar nicht wissen.! irgendwie stellt es mir dabei grad die Haare auf...
@**S

Ich sage ja auch nicht, dass du hier eine These aufgestellt hast und wollte sebliges auch nicht tun.
Aber es ist dennoch eine recht weit verbreitete Meinung, das "in einer intakten Beziehung" "so etwas" "niemals passiert".

Und dann sitzt der Betrogene da und fragt sich verzweifelt: Was habe ich falsch gemacht?

Und kann mit der Antwort "Gar nichts!" zumeist nix anfangen - obwohl das nicht selten die reine Wahrheit sein kann.


Oh doch, Anziehung und Gelegenheit können ein wirklicher Grund für einen Seitensprung sein.

Genau das sag ich doch *motz*!!!!
.
.
s.o.
*zwinker*
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