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Seitensprung - Lust oder Frust?

@****ze

Ich glaube mein Post war mißverständlich. Ich halte Sex für eine Säule in einer Beziehung. Einer von vielen. Nur Sex kann eine Beziehung ganz sicher nicht zusammen halten.

Meine Aussage bezog sich darauf das viele Menschen den Sex mit heftigen Emotionen verbinden.
*****e15 Mann
299 Beiträge
@amarinta
Ich halte Sex für eine Säule in einer Beziehung. Einer von vielen. Nur Sex kann eine Beziehung ganz sicher nicht zusammen halten.


das kann ich unterschreiben. Und zwar für einen eigentlich sehr wichtigen. Nur wenn es da hapert wird es eben unglaublich heikel.
***an Frau
10.979 Beiträge
also wenn Sex der Kitt in der Beziehung ist, dann gibt es aber ziemlich viele Fenster in denen die Gläser klappern.

Als Rettungsanker für eine Partnerschaft sehe ich den Sex auch nicht. Ich meinte viel eher, dass Sex eben emotional einen sehr hohen Stellenwert hat und sich ein innerer Frieden zum Partner einstellt der eben vieles dann auch einen frei macht von den "Kleinigkeiten" des Alltags. Und um diese Innigkeit fühle ich mich dann betrogen wenn der Partner fremdgeht.

Zumindest war das mein Kitt der mich so lange an der Ehe festhalten ließ. Als ich für mich merkte, dass diese Innigkeit nicht mehr funktionierte konnte ich auch loslasssen. Ob sie je bei ihm vorhanden war kann ich nicht beurteilen. Daher ist es ja so interessant für mich hier zu lesen wie Männer die regelmäßig fremdgehen so ticken, und vielleicht aufzuzeigen wie Frauen, die totz latentem Wissen ums Fremdgehen, damit umgehen und fühlen.
********lack Frau
19.272 Beiträge
@***an @*****e15 @*****nta

Deswegen ja meine Frage, was wäre wenn der Sex so gar nichts mehr gibt.
Sicher ist der Sex nur eine Säule von einigen, aber eben auch genau das was für mich aus einer Wohngemeinschaft eine Partnerschaft macht.
Genauso undenkbar wie für mich das Aufrechterhalten einer solchen wäre, wenn der "Alltag" nicht mehr kompatibel ist, wäre es für mich auch, wenn es in Punkto Sex auch gar nicht passen würde.

Und - ob man sich nicht in die eigene Tasche lügt, wenn man sich einredet, man könnte den Spagat mit Außenaktivitäten halten, besonders wenn man sich dabei nicht gut fühlt.
Immer wieder werden da auch finanzielle Aspekte (die Aufgabe von Haus/Hof/Auto etc angeführt), aber wenn man gegen die eigene Uhr lebt, wird das irgendwann auch etwas, was krank macht.
Meine Überzeugung, muß man nicht so sehen
Deswegen weiß ich des durchaus zu schätzen, daß es in meiner neuen Partnerschaft damit keine Probleme gibt und das wegen in Bezug auf die Einstellung zur Partnerschaft alssolche, wie auch in Bezug auf Sex.
Aber ich habe davor auch einige Male NEIN gesagt, weil ich wußte, daß die Vorgaben eben nicht gepaßt hätten (ja, für mich gibt es eben No-Gos).
Aber ich werde auch keine vorschnellen Schlüsse über andere ziehen, daß habe ich mit den Jahren im JC gelernt.
Schließlich entscheidet man selbst, wie man leben will und was man mit sich (und dem Partner/in) vereinbaren kann und was nicht.

@****ze

Ich habe aber durchaus aus Deinen Beiträgen erlesen, daß Du Dich in der jetztigen Situation nicht wohl fühlst.
Aber genauso wie sich Deine Frau in diesem Bezug wohl nicht ändern wird, kannst Du es ja auch nicht.

WiB
Deswegen ja meine Frage, was wäre wenn der Sex so gar nichts mehr gibt.

Ich bin gegangen. Weil es so in den Alltag übergegriffen hat das ich zickig und gehässig geworden bin. Und das wollte ich weder mir noch dem Partner geben.

Ich glaube das man auch sehr dazu neigt sich das "schön zu reden" wenn man merkt das es nicht mehr stimmt.

Da bleibt so ein Zwiespalt von: Aufgeben nur wegen Sex? Wenn doch sonst alles so schön ist?

Aber für mich ist das Selbstbetrug. Es war nicht mehr schön. Klar, der Mann war der gleiche, er war immer noch lieb und gut, wir mochten dieselben Dinge und stritten uns nie. Es war so friedlich.

Aber ich war so unzufrieden. Bis mich zum Schluß sogar Lapalien so richtig auf die Palme bringen konnten.

Aus meiner Sicht ist es einfach bequemer bei dem zu bleiben was man hat und sich irgendwie zu arrangieren. Vielleicht ist es Liebe. Vielleicht Bequemlichkeit. Vielleicht ist es Feigheit. Angst vor dem Neuen. Vielleicht aber auch die Mischung aus allem zusammen.

Ich glaube nichts in einer Beziehung reisst soviel runter oder raus wie ein funktionierendes Sexleben. Es muß nicht perfekt sein. Aber so das beide Partner eine gewisse Zufriedenheit verspüren. Und das empfinden haben das sie gewollt, begehrt und angenommen werden!
********lack Frau
19.272 Beiträge
@*****nta

Wie gesagt, ich habe mich auch für die Konsequenzen entschieden und das nach 25 Jahren, aber dann auch darauf geachtet, daß die Wellenlänge zumindest in Bezug auf die Säulen da war und es auch gelassen, wenn es nicht der Fall war.
Deswegen ja die Frage, wie man die Unterschiede beim Sex 9 Jahre einfach verdrängen konnte.
Denn ich finde, eine Partnerschaft wächst mit der Zeit und deswegen zieht bei mir das Argument nicht, daß sonst alles stimmig ist und man das nicht aufgeben will.
Und auch die Tatsache, daß jetzt eben ein Verzicht nicht möglich ist, zeigt doch auf, daß es zur Lebenseinstellung an der Basis gehört zumindest, daß Bronze das jetzt so empfindet.

Deswegen vertrete ich ja auch die Meinung, daß ein NO-GO eben auch eins bleiben wird und selbst der gute Wille nicht helfen wird, wenn man von etwas überzeugt ist.
Das muß nicht heißen, daß das Gegenstück der Partnerschaft eben die falsche Einstellung hat, sondern das sie eben nicht passend sind und nicht passend gemacht werden können, ohne das sich zwei verbiegen müssen.
Die Chance aber, daß man seine Gegenstück findet, ist meines Erachtens größer, wie die Herausforderung gegen die eigene Uhr zu leben.

WiB
volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
@*****e15

Gerade diesen Aspekt, dass Du früher eben nicht sehr viel über Deine Art der sexuellen Lust wusstest, dass Du das ein Stückweit verdrängt hast und vor allem dass Du tatsächlich nicht wissen konntest, welch wichtige Rolle das mal für Dich spielen würde:

das kann ich absolut nachvollziehen und fühle mich da in Ansätzen auch an mich selbst erinnert.

Das ist einfach so. Vielleicht nicht für jeden Menschen aber doch für eine große Anzahl. Du schreibst klassischerweise von einem Schlüsselerlebnis mit einer Affäre. Es ist ganz oft so, dass man in der Jugendzeit und in den frühen Erwachsenenjahren eine Sexualität lebt, von der man glaubt, sie sei "schon in Ordnung so" weil man es von zu Hause und im Freundeskreis nicht anders erlebt und sieht und hört.

Und irgendwann kommt dann mal ein Erlebnis, das einem die Tür öffnet zu seinem eigenen sexuellen Selbst. Dann erkennt man plötzlich Dinge, sieht sie in einem neuen Zusammenhang, weiß plötzlich woher das realtive Desinteresse an Sex immer rührte...

Kurz: es fallen plötzlich einige Puzzleteile wie von selbst in die richtige Position und man erhält ein neues Bild von sich selbst.

Ich finde es im Grunde eigentlich traurig, fast tragisch, dass Du Deine Lebenspartnerin in diese Dinge nicht einweihen kannst und nicht mit ihr teilen kannst, was Du erlebst. Aber ich finde es nachvollziehbar, dass Du es nicht kannst. Man kennt seinen Partner einfach und weiß, welche Schritte er mitgehen würde und wo die Fahnenstange für ihn definitiv zu Ende ist.
Denn ich finde, eine Partnerschaft wächst mit der Zeit und deswegen zieht bei mir das Argument nicht, daß sonst alles stimmig ist und man das nicht aufgeben will.

Nur aus meiner Sicht kann ich sagen: Man redet sich da wohl viel selber ein. Immerhin ist da doch ein toller Mensch. Er ist lieb und gut, hat soviele Eigenschaften die man mag und auch wirklich liebt.

Die Erkenntnis sickert wohl er langsam durch das es ja nicht sein kann das man auf etwas so Grundlegendes verzichten soll oder eben nur total unbefriedigend zurück gelassen wird.

Für mich war das eine sehr schwere Erkenntnis. Dieses Einsehen das mein Gegenüber geblieben ist was er war, das ich vielleicht einfach am Anfang nicht sehen wollte was sich am Ende als wahr heraus stellte.

Diese Behagliche Wärme, das Nest zu verlassen, für schnöden Sex? wegen banaler körperlicher Dinge?

Nicht immer kann man sich direkt und gleich der Tatsache stellen das man selber seine Beziehung eigentlich auf tönerne Füsse gestellt hat.
Das man sich eigentlich etwas vormacht. Das man sich so schön selber belügt das man sich auch glaubt was man sich da vor lügt.

Und dann ist die Flucht in das andere vielleicht eine Option für viele Menschen. Der Versuch das Kartenhaus zu halten. Es auf dem schwankenden Boden auszubalancieren.

Mit dem eigenen Glauben der Menschen das man gefälligst wie alle anderen auch das Anrecht auf dieses oder Jenes hat. Das man sich nicht immer kasteien kann und will.

Das diese Aktionen einen keineswegs zufriedener machen, das man eigentlich aus einer verfahrenen Situation eine noch schlimmere macht, wissen sicher viele.
********lack Frau
19.272 Beiträge
@*****nta

Aber man kann aus einem Menschen nunmal nicht das machen, was ihm nicht entspricht.
Ich erlebe es immer wieder, daß Menschen das trotzdem versuchen und sich dann von dem Menschen lossagen, weil er "nicht mehr der ist, der er war."
Die Einsicht, daß man mit einem Menschen nicht glücklich werden kann, er aber durchaus mit einem anderen Menschen, ist dann doch tröstlich.
Und ich finde, so fair sollte man schon sein, daß man ihm die Wahl läßt etwas mitzutragen, statt über dessen Kopf hinweg.
Das man ihn dann ggf. auch vor die Wahl stellt, läßt sich nicht vermeiden. Aber der Vorwurf täte mir weh, verhindert zu haben, daß jemand sein Leben nach seinen Vorstellungen leben hätte können.


@*******aum

....das kann ich absolut nachvollziehen und fühle mich da in Ansätzen auch an mich selbst erinnert.

Also ich war immer zu neugierig um etwas dem Zufall zu überlassen, was ich selbst in die Hand nehmen konnte. Und so habe ich eben Dinge in Bezug auf Sex ausprobiert um zu wissen, wie ich ticke.
Aber wenn man das Gefühl hat, daß etwas so gar nicht stimmt, dann sollte man dem eben auch nachgehen, damit man sich und andere eben nicht mit Erwartungen konfrontiert, die der andere nicht geben kann oder will.
Und bei einer so langen Zeit darf doch die Frage erlaubt sein, wieso man das so verdrängt hat.
Ich gehe dann aber auch davon aus, daß man auch frühere Anzeichen schon verdrängt hat.
Einer meiner Expartner ist schwul. Er dachte zuerst, er wäre bi und das hat ihn schon vor gewaltige Probleme mit seiner Sexualität gestellt.
Aber richtig glücklich ist er auch erst nachdem er sich zu dieser bekannt hat und danach leben konnte.
Übrigens sind wir immer noch gute Freunde bzw es besteht jetzt auch eine Freudschaft mit seinem Lebenspartner.

WiB
Aber man kann aus einem Menschen nunmal nicht das machen, was ihm nicht entspricht.
Ich erlebe es immer wieder, daß Menschen das trotzdem versuchen und sich dann von dem Menschen lossagen, weil er "nicht mehr der ist, der er war."

Nur um keine Mißverständnisse aufkommen zu lassen. Ich habe und wollte diesen Menschen nicht ändern. Mit das er geblieben war was er war meinte ich eher: ich habe mir zu Beginn einfach die Anzeichen schön geredet. Er war immer lieb und gut. Allerdings auch nicht so sexuell an mir interessiert. Das habe ich durchaus wahr genommen, auch zu Beginn. Aber ich habe es mir einfach schön geredet.
********lack Frau
19.272 Beiträge
@*****nta

Ich habe verstanden, wie Du es meinst.
Aber oftmals hört man eben auch die Aussage, daß man gehofft hat, daß sich da noch was ändert und sich der Mensch ändert.
Doch selbst würde man sich nicht ändern wollen.
Deswegen eben meine Aussage, das keine Vorstellung falsch ist, aber die, die sich da treffen eben nicht kompatibel sind.

WiB
volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
@********lack

Nun, ich bin vom Grundcharakter her auch ein neugieriger Mensch und habe immer viel ausprobiert. Nur in Sachen Sex war ich dazu gar nicht in der Lage, denn ich konnte es lange Zeit gar nicht benennen, was mir fehlte. Ich konnte ja nicht einmal benennen, DASS mir etwas fehlte! Ich habe mich nur immer gewundert, dass viele Menschen um Sex so ein Trara machten. Ich hatte in meinen Beziehungen oft schon sehr bald eine sich latent einschleichende Lustlosigkeit. Einer der Männer, die darunter zu leiden hatten, warf mir mal vor, mit mir würde etwas nicht stimmen, ich sei wohlmöglich frigide, ich solle mal meine Psychoecke aufräumen gehen.

Also habe ich das getan. Geholfen hat es nichts. Ich habe mir wirklich teilweise die Schuld gegeben am Scheitern von Beziehungen, denn ich glaubte es, wenn man mir suggerierte, dass ich irgendwie ja nicht normal war, so wenig Lust wie ich hatte...

Ich wäre früher NIE auf die Idee gekommen, fremd zu gehen. NIE. Bis ich es dann irgendwann doch einmal tat und dabei ein Knoten geplatzt ist. Ich machte plötzlich einfach, worauf ich in sexueller Hinsicht Lust hatte. Ich log herum, um es zu vertuschen, ich war nicht mehr in der Lage, das wieder bleiben zu lassen weil es sich viel zu gut anfühlte.

Mit meinem damaligen Partner darüber zu reden, das kam gar nicht in Frage. Er hatte da sehr stringente Ansichten. Wer ihn betrog, der flog aus seinem Leben. Punkt.

Ich war aber nicht bereit, ihn aufzugeben. Die Beziehung war mir zu wichtig, auch wenn sich nun langsam herausstellte, was mir in sexueller Hinsicht fehlte.

Was also tun?

Nun, die Beziehung besteht nicht mehr, aber das hat letztlich andere Gründe. Mit meinen Ausschweifungen hatte das nichts zu tun.

Vielleicht aber mit meinem Bedürfnis, dann doch einen Partner zu haben, mit dem ich offen sprechen kann, dem ich sagen kann, wann, wenn und mit wem ich Lust auf einen "Ausflug" habe.

Dass ich so jemanden gefunden habe, das war mein ganz großes Glück.

Ich könnte genauso gut allein sein und jeder Mann, dem ich erzählte, dass ich ihn zwar mag und mir eine Beziehung mit ihm vorstellen könnte, dass der "Haken" bei mir aber ist, dass ich keine sexuelle Treue garantieren möchte, hätte schreiend davonlaufen können.

Ich war einfach in der glücklichen Situation, jemanden zu finden, der zumindest gesprächs- und verhandlungs- sowie experimentierbereit ist.

Ich muss dazu sagen, dass ich mit dem Mann damals weder verheiratet war noch hatten wir gemeinsam Haus, Hof oder Kinder. Es war trotzdem ein Verlust, die Beziehung aufzugeben, aber letztlich traf es nur ihn und mich.

Ich kann aber @*****e15 verstehen, der eine tiefe Bindung zu seiner Partnerin fühlt (obwohl es sexuell nicht stimmt), der vermutlich Heim und Kinder mit ihr hat... dass es ihm nicht leicht fällt, sich zu offenbaren. Zumal er ja ahnt, dass seine Partnerin nicht akzeptieren könnte, was sie zu hören bekommt.

Es gehört schon eine verdammt große Traute dazu, sich hinzusetzen und seinem langjährigen Partner sehenden Auges ein Schwert in die Brust zu stoßen und damit alles zur Explosion zu bringen, was beide bis dahin für ihre gemeinsame Welt gehalten haben.

JA, ich sehe auch, dass @*****e15 sich ja bereits heimlich ein Stück aus der gemeinsamen Welt verabschiedet hat und sich eine eigene, neue geschaffen hat. JA, und es ist nicht fair, dass seine Frau davon nichts weiß. Aber eine Heimlichkeit zu haben ist etwas anderes, als bewusst den finalen großen Knall zu riskieren.

Ich schrieb es zuvor schon: es ist eine verflucht zwiespältige Situation. Ich beneide niemanden, der drin steckt.
*****e15 Mann
299 Beiträge
@sina
Ich finde es im Grunde eigentlich traurig, fast tragisch, dass Du Deine Lebenspartnerin in diese Dinge nicht einweihen kannst und nicht mit ihr teilen kannst, was Du erlebst. Aber ich finde es nachvollziehbar, dass Du es nicht kannst. Man kennt seinen Partner einfach und weiß, welche Schritte er mitgehen würde und wo die Fahnenstange für ihn definitiv zu Ende ist.

Ja, ja, ja und nochmal ja. Und es geht noch weiter, weil ich mich sexuelle immer weiter von ihr entferne. Der Graben wird ja immer größer, weil ich Dinge von mir lerne von denen ich nichts ahnte. Man bleibt ja nicht stehen.

Auch sonst Sina, hast Du meine Situation sehr präzise begriffen, das tut mir fast weh zu lesen, weil es so genau zutrifft.

Es geht ja nicht nur um Traute sich zu offenbaren. Da sind nämlich auch noch Kinder, und dies sind noch ziemlich klein. Das hat Sina schon ganz richtig geahnt.
Man erwischt sich bei solchen Gedanken: Jedes Jahr wo es nicht herauskommt haben die Kinder noch mit uns beiden erlebt. Ich muss wohl keinem der Kinder hat erklären, wie sich das anfühlt.
Ohne das hätte ich es längst geklärt. Es ist keine Feigheit vor dem Feind sondern die Suche nach dem besten Weg.
***an Frau
10.979 Beiträge
Wenn ich mir so die Beweggründe von @**na und @****ze durchlese so kann ich ihre Unzufriedenheit bzgl ihrer Sexualität zwar verstehen, aber ich ticke halt nicht so, habe einfach nicht das Bedürfnis nach fremder Haut und war ja grundsätzlich mit dem zufrieden wie ich die Sexualität in der Ehe erlebt habe.

Selbst aus heutiger Sicht, wo meinem sexuellen Horizont nichts mehr unbekannt ist, kann ich immer noch sagen, so wie die Sexualität in der Ehe war genügte sie mir und sie hat mich ja auch meist unendlich glücklich gemacht.

Falls der Gatte den ich hatte andere sexuelle Vorstellungen gehabt hatte so wurde darüber nie gesprochen. Und ich glaube mich auch da ganz gut zu kennen, dass ich als Beispiel einer offenen Beziehung nie zugestimmt hätte und die Partnerschaft beendet hätte. Da bin ich heute noch ganz rigoros, auch wenns weh tut, was mir nicht gut tut beende ich.

Ich habe nach meiner Trennung zwei Männer kennen gelernt die mich in eine andere Welt der Sexualität einführten. Wir hatten keinen sexuellen Kontakt, sie wünschten sich eine Begleitung für entsprechende Clubs. So bin ich peu à peu in eine Welt eingetaucht die ich anfangs nur mit großem Erstaunen betrachtet habe, die mich aber mehr und mehr faszinierte und in die ich auch tief eingetaucht bin. Das war aber auch nur eine Entdeckungsphase mit der ich heute abgeschlossen habe. Allerdings habe ich wirklich eine innerliche sexuelle Revolution erlebt und mich auch völlig frei gemacht hat von der verklemmten Sexualität der Sechziger Jahre.

Und trotzdem sage ich auch heute noch, Treue und Vertrauen sind die Eckpfeiler einer Partnerschaft und Fremdgehen bleibt für mich der Todesstoß einer Beziehung.
*****e15 Mann
299 Beiträge
@evian
ich ticke halt nicht so, habe einfach nicht das Bedürfnis nach fremder Haut und war ja grundsätzlich mit dem zufrieden wie ich die Sexualität in der Ehe erlebt habe.


evian - es ist für mich unvorstellbar, aber ich bin total neidisch.

Ich kann mich erinnern, dass ich vor vielen Jahren frischverliebt mit schmetterlingen im Bauch ein Mädchen auf der Straße geküsst habe und dabei über ihre Schulter geschaut und eine andere gesehen und begehrt habe. Das fühlt sich nicht gut an, da fühlt man sich nicht gut mit.
Ich bin hoffnungslos neidisch auf diese Zufriedenheit die Du offensichtlich empfinden kannst.
********lack Frau
19.272 Beiträge
@*****e15

Nun, Kinder hab ich auch.
Aber ich mache lieber Nägel mit Köpfen.
Das fällt sicher einfacher, wenn beide einsehen, daß ein gemeinsamer Weg nicht mehr möglich ist. Leicht ist die Trennung nach 25 Jahren trotzdem nicht gewesen. Und dabei meine ich auch nicht Haus/Hof etc.
Schließlich hatte man ja ein ganz anderes Ziel und es ist schon hart, wenn man merkt, daß die Ziele nicht mehr übereinstimmen.

Allerdings setze ich mir jetzt auch keine Ziele mehr, die zu weit in die Zukunft gehen. Auch wenn ich weiß, daß mein Partner dieselben Vorstellungen haben, doch da ist eben auch ein Altersunterschied.
Wichtig ist aber die Erkenntnis, daß man im JETZT einen Weg gefunden hat, der machbar für beide ist und wo wir uns auch beide glücklich sehen.

Ich gebe zu, ich möchte nicht in Deiner Haut stecken. Denn ich stelle es mir schwierig vor mich zu verstellen und das bleibt eben auch nicht aus, wenn man so große Geheimnisse hat. Und Du legst es ja auch irgendwie darauf an, daß Deine Frau reagiert. Ob sie letztendlich so reagiert, wie Du es vermutest, ist sicher abzuwarten.
Aber glaubst Du wirklich das ginge noch unendlich lange gut?
Ich gehe nicht mal davon aus, daß das Auffliegen von außen kommt....
Doch Du sagst ja selbst, daß der Graben immer breiter wird.
Wie gesagt, ich kenne einige Menschen, die aus ihrem Herzen keine Mördergrube mehr machen wollten, wo sogar der Job in Gefahr war und sie irgendwann einfach zu ihrem Leben stehen wollten, keinen Bock mehr auf Heimlichkeiten hatten und sie leben jetzt auch wirklich glücklicher (soweit man das als Freundin sagen kann), aber man nimmt es ihnen wirklich ab.

WiB
volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
Die Erkenntnis, dass der Graben immer breiter wird, ist allerdings eine sehr entscheidende ...

Denn irgendwann, mit der Zeit, wird der Graben so breit sein, dass er auch andere Bereiche des Zusammenlebens erfasst. Wo man sich zunächst nur sexuell nicht viel mitzuteilen hat, da wird das auch mehr und mehr in anderen Bereichen der Fall sein.

Das große Finchen schrieb weiter vorne, dass viele Dinge sich auch mit der Zeit auflösen und ich denke, das trifft wohl auch auf das Problem von @*****e15 zu.

Wenn die Gräben eine Breite erreicht haben, die von beiden nicht mehr ignoriert werden kann, dann wird einer von beiden die Beziehung beenden.

Das ist eigentlich meine Einschätzung für die Zukunft.

Selbst wenn, @*****e15, Deine Frau auch keine konkreten Informationen hat über Deine Seitensprünge, so sind die allermeisten Frauen doch zumindest so empathisch, dass sie die innerliche Entfernung spüren. Noch ignoriert sie das oder sie verdrängt es, aber vermutlich wird sie das irgendwann nicht mehr wollen.
***an Frau
10.979 Beiträge
Selbst wenn, @*****e15, Deine Frau auch keine konkreten Informationen hat über Deine Seitensprünge, so sind die allermeisten Frauen doch zumindest so empathisch, dass sie die innerliche Entfernung spüren. Noch ignoriert sie das oder sie verdrängt es, aber vermutlich wird sie das irgendwann nicht mehr wollen.

Also so ganz unbekannt sind die Seitensprünge der Frau von @****ze nicht, sie weiß wohl schon sehr genau wie ihr Mann tickt.

Und das sehe ich auch so, wenn der emotionale Graben schon so weit fortgeschritten ist wie bei @****ze, ist es nur noch eine Frage der Zeit bis diese Scheinwelt aufbricht.

Mal nüchtern betrachtet ist es doch leider schon eine alltägliche Geschichte von heutigen Partnerschaften.


Wir haben es allerdings bereits mehrfach besprochen, vor langer Zeit und vor mittlelanger Zeit. Da hatte ich schon mal eine Affaire, ist aufgeflogen und meine Ehe hat es ausgehalten. Dieses "Was ich nicht weiß macht mich nicht heiß" ist schon ausgesprochen. Mehrfach, von mehreren Seiten.

Eigentlich will ich die Ehe öffnen - aber sie hat mir einmal gesagt, daß sie das nicht will. Etwas verklausuliert, aber so ähnlich.
@****ze S 15 in diesem Thread
volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
Natürlich wird sie wissen bzw. konkrete Ahnungen haben...

Vermutlich fährt sie auch ein Stück weit eine Vogel-Strauß-Politik.

Dazu neigen viele Frauen, vor allem wenn die Kinder noch klein sind, aus Angst davor, allein überfordert zu sein.

Solange diese Art von Angst und/oder Bequemlichkeit stärker ist, wird sich nichts ändern. Sie lebt in schweigender Billigung.

Erfahrungsgemäß wird aber ein Punkt kommen, wo die Wut stärker wird als die Ängste es sind. Und Wut ist ein wunderbarer Kathalysator.
***an Frau
10.979 Beiträge
Und Wut ist ein wunderbarer Kathalysator.


*snief* Wütend war ich nie, aber immer tief gekränkt und habe mich über Tage in meine nonverbale Ecke verkrochen.
*****e15 Mann
299 Beiträge
@Sina und Co
ich weiß gar nicht so genau wie ich das finde, das hier mein Fall diesen Thread beherrscht, aber solange keiner was dagegen hat...


Selbst wenn, @*****e15, Deine Frau auch keine konkreten Informationen hat über Deine Seitensprünge, so sind die allermeisten Frauen doch zumindest so empathisch, dass sie die innerliche Entfernung spüren. Noch ignoriert sie das oder sie verdrängt es, aber vermutlich wird sie das irgendwann nicht mehr wollen.

und

Denn irgendwann, mit der Zeit, wird der Graben so breit sein, dass er auch andere Bereiche des Zusammenlebens erfasst. Wo man sich zunächst nur sexuell nicht viel mitzuteilen hat, da wird das auch mehr und mehr in anderen Bereichen der Fall sein.


Also, äh, ich weiß ja gar nicht so genau wie ich das sagen soll. Aber es ist sozusagen das Gegenteil der Fall. Der Graben des sagen wir mal sexuellen Horizonts wird immer größer, ich weiß immer mehr über mich und das vergrößert oder verlagert auch die Ansprüche, bei dem Rest (also dieser klitzekleine Rest des Lebens der nichts mit Sex zu tun hat - grins) ist es aber eher das Gegenteil. (wir waren sexuell noch nie wirklich, also da ware wir noch nie zusammen, also innerlich, da kann auch kein Graben entstehen. Man kann nur etwas trennen was zusammen war)
So schwierig das Sexualleben (was für ein Wort) mit meiner Frau auch ist. Dadurch, das mein persönliches Sexualleben immer besser wird, ich immer mehr da rein finde oder überhaupt finde bin ich immer entspannter und gelassener.
Ich beschreibe es mal ganz plastisch: Ich komme von einem phantastischen Vögelnachmittag mit allem drum und dran, gehe zuhause durch die Türe, und es gibt nichts, aber auch absolut gar nichts, was mich davon abhält voll und ganz bei meiner Frau zu sein - also emotional meine ich.
Es ist bei mir nicht so, das die Gefühle zu Mrs. X mich von meiner Frau gefühlsmäßig trennen. - ich weiß, das an dieser Stelle viele die Stirn runzeln. Aber es ist so - es war übringens schon immer so.

Und dadurch ist unsere Ehe immer ausgeglichener und letztlich besser. Meine Frau und ich äh, ich traue es mich kaum zu sagen, sind enger als je zuvor, es fühlt sich wirklich besser an als je zuvor. Und genau das merkt meine Frau auch - zum Thema Empathie - und ich glaube genau deshalb schaut sie weg. (Ausnahme der Sex mit ihr, aber dieses Kapitel habe ich - nein nicht abgehakt, sondern begriffen, daß das unsere Beziehung nicht hergibt - was übringens eine Riesenerleichterung war, das endlich zu kapieren.)
Wenn das ganze wirklich negative Auswirkungen auf unsere Partnerschaft hätte, wäre sie längst auf die Hinweise eingegangen, da bin ich mir sicher.
das ganze wirklich negative Auswirkungen auf unsere Partnerschaft hätte, wäre sie längst auf die Hinweise eingegangen, da bin ich mir sicher.

Ich fürchte fast das du die Langmut und vor allem den Durchaltewillen von Frauen grade massiv unterschätzt. Ich hoffe für Dich das ich mich irre, aber ich muß hier unwillkürlich an das Sprichwort mit dem Krug denken der solange zum Brunnen geht bis er bricht.
*****e15 Mann
299 Beiträge
@Amarinta
Ich fürchte fast das du die Langmut und vor allem den Durchaltewillen von Frauen grade massiv unterschätzt. Ich hoffe für Dich das ich mich irre, aber ich muß hier unwillkürlich an das Sprichwort mit dem Krug denken der solange zum Brunnen geht bis er bricht.

Ich meinte damit nicht, daß sie gleich die ganze Ehe in frage stellt, sondern die Fremdgeherei anspricht.
Wenn meine Frau, das Ganze als echte Bedrohung unserer Ehe ansehen würde, hätte sie längst etwas gesagt oder anderweitig reagiert. Da bin ich mir bei meiner Frau total sicher. Das ist genau der Punkt wo es bei ihr mit dem verdrängen aufhört.
Da bin ich mir bei meiner Frau total sicher. Das ist genau der Punkt wo es bei ihr mit dem verdrängen aufhört.

Das kann ich für Dich wirklich nur hoffen. Da ich jedoch selber mal betrogen wurde weiß ich eben auch wie sehr man die Augen vor offensichtlichen Tatsachen verschliessen kann.

Und ich weiß auch wie sehr uns Menschen die wir zu kennen glauben uns überraschen können.

Von daher würde ich mich da nicht auf das verlassen was Du zu sehen oder wissen glaubst.

Aber nichts desto trotz hoffe ich das ich damit ganz viel Unrecht habe.
volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
Was @*****e15 da beschreibt, dass nämlich der Seitensprung seiner Ehe gut tut... das ist ein Argument, für das spätentens jeder Seitenspringer, der sich outet, in der Luft zerrissen wird. Jaha, wird dann immer geschimpft, klar tut der gut, aber eben nur DIR.

Jein.

Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie sich das anfühlt, was er beschreibt. Und ich weiß es aus Erfahrung durch Erzählung von anderen "Fremdgehern". Oft findet man das selbst so absurd, dass man es kaum erzählen mag. Aber es ist so. Man selbst fühlt sich irgendwo im Inneren erfüllt und ausgeglichen, ,wo vorher Unsicherheit, Unzufriedenheit und Zweifel waren. Und diese Ausgeglichenheit bringt man in die Partnerschaft. Man ist in dem Moment, wo man heimkommt, wirklich zu Hause und zwar intensiver als zuvor, wenn man im Geiste immer woanders war.

Inwieweit das nur ein vorübergehendes Phänomen ist, inwieweit es war damit zu tun hat, dass einer oder beide Partner die Augen verschließen oder sich etwas vormachen... ist sicher von Fall zu Fall verschieden.

Ich sage nur, dass viele Menschen, die fremdgehen, dieses Gefühl kennen. Es kann also so absurd nicht sein.
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