@*******use:
ich kann verstehen, dass es Dir nach all der Zeit sehr schwer fällt, Dir vorzustellen, den alten, gewohnten Familienbund nicht mehr zu haben.
Du denkst manchmal den verführerischen, aber eben auch selbstzerstörerischen Gedanken, dass eine kaputte Familie eben immer noch besser ist als gar keine.
Aber das ist ein Irrglaube. Unterschätze vor allem die Empathie Deiner Kinder nicht. Sie sind längst in einem Alter, wo sie genau merken, was zwischen Vater und Mutter vorgeht, wie kaputt das Verhältnis ist.
Wenn Du Dich zum Bleiben zwingst, psychisch leidest, Tabletten zum Aushalten schluckst... bedenke bitte auch, was für ein Vorbild Du damit für Deine Kinder bist.
Wenn Dein Kind einmal zu Dir kommt und Dir eine Beziehung schildert, die so läuft wie die, die Du zu Deinem Mann hast, was würdest Du ihm raten? Richtig, Du würdest es bitten, damit schnell ein Ende zu machen und an sich selbst zu denken.
Beherzige das. Es ist der richtigere Weg. Das, was Du da beschreibst, das Idyll zu Hause mit den Kindern, das sind Reste von etwas, das nicht mehr existent ist.
Klammere Dich nicht daran. Es braucht Mut, nach vorn zu schauen, aber Du solltest es wirklich tun.
Women in Black sagt es ganz richtig: dass Du Dich von Deinem Mann trennst, das bedeutet nicht, dass Du auf ein Beisammensein mit Deinen Kindern verzichten musst und schon gar nicht auf deren Liebe. Bleib Dir immer selbst treu, gerade auch in der Kommunikation mit ihnen. Sie sind allesamt alt genug für offene Worte. Schildere ihnen, dass die Ehe mit Deinem Mann für Dich nicht mehr lebbar ist, weil es zu große Verletzungen gegeben hat. Bitte sie um Verständnis, sage ihnen auch, wie sehr Du Dir natürlich weiterhin Nähe zu ihnen wünschst.
Bleib immer offen und ehrlich mit ihnen, binde sie in Dein neues Leben mit ein. Versuch, Dich nicht aus der Ruhe bringen zu lassen, wenn der Ex böses Blut schüren will. Verhalte Dich möglichst neutral. Sie sollen ja weiterhin Dich UND Deinen Ex-Mann lieben dürfen.
Das alles verlangt sehr viel Kraft. Aber Du kannst es schaffen, Dir ein gutes Leben aufzubauen UND ein gutes Verhältnis zu Deinen fast erwachsenen Kindern zu behalten.
Träume mal positiv: von einer kleinen Wohnung, die Du Dir einrichtest, wie Du es möchtest, in der Du Ruhe hast und keinen Druck mehr, in der Deine Kinder Dich immer besuchen können, wo Du ganz für sie da sein kannst. Wo IMMER eine entspannte Atmosphäre für Euch herrscht und nicht nur, wenn der Mann mal aushäusig ist. Wäre das nicht schön?