Sex und / oder Liebe
ich bin nun bald 11 Jahre verheiratet - Sex war von Anfang an ein Problem bei uns. Ich lustvoll - er (fast 20 Jahre älter) eher die distanzierte Form der Zuneigung pflegend.
Zu Beginn unsrer Beziehung (rosarote Brille) glaubte ich (vor allem, da ich mich vorher genügend ausgetobt hatte), dass mir das nicht wichtig sei, inzwischen sehe ich das anders. Aber ihn wegen des mangelnden Sexes verlassen? Einerseits schätze ich ihn als zuverlässigen Ehemann und Vater, andererseits fühle ich mich gegenüber meinen Kindern verpflichtet.
Kann eine Beziehung funktionieren, wenn der Sex fehlt? Ja, wenn die andere Seite der dies fehlt, dies akzeptieren kann. Denn ändern kann man den anderen nicht - das wir wohl jeder bestätigen, der Lust mit Druck erzeugen wollte.
In den letzten zehn Jahre haben wir fast gar nicht mehr miteinander geschlafen. Das ist für mich mal mehr, mal weniger erträglich. Ich habe auch schon festgestellt (weiß nicht, ob das hier schon jemand thematisiert hat), dass SB und das Denken an Sex süchtig machen kann und manchmal vom realen Leben etwas abhält. Ich stelle dahingehend auch oft fest: wenn ich mich (ob nun freiwillig oder nicht) eine Zeit lang nicht meiner Lust hingebe, dann sinkt die Gier danach.
Bevor ich meinen Mann kennenlernte hatte ich sechs Jahre keinen Sex und damals hat mir eigentlich auch nichts gefehlt. Umso unverständlicher erscheint es mir jetzt, dass ich neben meinem Mann, dern ich liebe und der inzwischen einfach keinen Sex mehr will, so unablässig danach giere. Liegt es wohl daran, dass man das begehrt, was man nicht haben kann?