@mutabor65
Ist zwar schon eine Weile her, dein Text - aber ich hab noch andere schöne Dinge zu tun als im JC zu tippseln
wenn man sex und treue trennt, dann kann man auch die bindung zu dem menschen, der angeblich sooooooooo wichtig ist, trennen. wenn man dies trennt, benötigt man nicht diese bindung, dieser zustand wird bindungslos...
OK, dann frage ich konkret: Was hat Liebe, was hat eine Liebesbeziehung mit Sex zu tun?
Oder zugespitzt: Würdest du einen Menschen nicht mehr lieben, wenn du plötzlich mit ihm keinen Sex (mehr) haben kannst?
... denn die treue, die menschen zueinander verbindet, manifestiert sich in der gemeinsamen handlung...
und nicht in der wahllosen handlung, mit anderen...
Da stimme ich dir zu - aber erstens ist Sex mit anderen Menschen nicht zwangsweise gleich wahllos und beliebig und zweitens ist Sex nicht die einzige Handlung, die man gemeinsam unternehmen kann - oder?
daher ist in einer paarbindung, niemals die option offen, das sex und paarbindung trennbar ist...
denn ohne diese option, macht die paarbindung keinen sinn...
Damit definierst du eine Liebesbeziehung ausschließlich über den Sex, den zwei Menschen miteinander haben
denn, die emotionale, seelische treue, opfert man ja auch nicht so leichtfertig gedankenlos auf dem altar des lebens...
die wird hochgehalten...
von jenen lügner, die sich selbst dermaßen in die tasche lügen, das sich die balken biegen...
Also - entweder weißt du nicht, was
Liebe ist [1] und definierst sie ausschließlich über sexuelle Anziehung, oder aber du bist ein armseliger Theoretiker, die hier mal mächtig auf die Moralpauke hauen möchte.
zu 2.
tut ihr angeblichen besitzlosen doch! ihr handhabt andere menschen nach gebrauch. nur gebrauchsgegenstände werden als besitz definiert. wenn man mal fremde haut braucht, wird jene gebraucht...
ups... ihr nennt das liebe...
Das ist deine Interpretation von etwas, was du dir anscheinend nicht anders vorstellen kannst. Es liegt aber nicht an der offenen, besitz- und bedingungslosen Liebe (im Gegensatz zur besitzergreifenden, klammernden, abhängigen oder auch eifersüchtig machenden "Liebe).
Es liegt an deinem Vorstellungsvermögen, an deiner inneren Weigerung, deinen Geist einfach einmal zu öffnen.
Es geht nicht ums "brauchen", dass ist auch so eine Vokabel aus der monoamoren Welt. Wenn ich einen Partner "brauche", ist schon etwas schief gelaufen.
zu 3.
klar, mann...
wie sonst sollte man auf seine eigene freiheit pochen können. diese argumentation öffnet ja die tür dazu...
denn man will ja selbst tun und lassen können was man will. warum sollte man sich einschränken...
der liebe wegen...
Wenn ich liebe, geht es mir nicht um mein Wohl, es geht mir um das Glück, das Wohlergehen desjenigen, den ich liebe. Ich gebe ihr die Freiheit.
Das, was du da unterstellst, ist egoistisches, nutzenbezogenes Denken.
So etwas hat aber nichts mit Liebe zu tun.
zu 4.
schon mal auf die schnapsidee gekommen, das menschen, die postive gefühle ausleben, damit negative gefühle generieren...
grad bei denen, die angeblich wichtig sind...
Nö, weil es eine Schnapsidee ist.
Das könnte nur passieren, wenn ich egoistisch denken und handeln würde, ohne dabei an die Gefühle der anderen zu denken. Aber das wäre keine Liebe.
[1] Ein sehr schöner Text zu Liebe (gekürzt):
Wissen Sie, was es heißt, jemanden zu lieben? Wissen Sie, was es bedeutet, einen Baum zu lieben oder einen Vogel oder ein Haustier, so dass Sie sich darum kümmern, es füttern, es lieb haben, obwohl es Ihnen vielleicht nichts zurückgibt, obwohl es Ihnen keinen Schatten bietet, Ihnen nicht folgt oder nicht von Ihnen abhängig wird?
Die meisten von uns lieben nicht auf diese Weise; wir wissen überhaupt nicht, was das bedeutet, weil unserer Liebe immer von Angst, Eifersucht und Furcht umgeben ist - was bedeutet, dass wir innerlich voneinander abhängen, dass wir geliebt werden wollen. Wir lieben nicht einfach und lassen es dabei, sondern verlangen etwas zurück; und genau dadurch, durch diesen Anspruch, werden wir abhängig.
Freiheit und Liebe gehören also zusammen. Liebe ist keine Reaktion. Falls ich Sie liebe, weil Sie mich lieben, ist das nur ein Handel, eine Sache, die man auf dem Markt kaufen kann; Liebe ist es nicht. Zu lieben heißt, nichts dafür zu verlangen, ja nicht einmal zu spüren, dass Sie etwas geben - und nur solche Liebe kann Freiheit kennen.
Wie du siehst - Liebe braucht keinen Sex. Aber Sex kann durchaus eine Liebe ergänzen, wenn zwei sich wechselseitig lieben und auch diesen Sex wollen - nicht mehr, aber auch nicht weniger.