@********lack
Ich betreue Alzheimer Patienten, die die Fähigkeiten der offenen Kommunikation nicht mehr haben.
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Wenn ich das Gefühl habe, da hat jemand Angst und ich weiß nicht einmal wovor, dann nützt es nichts, demjenigen zu sagen, daß er keine Angst zu haben braucht. Denn er/sie fühlt diese Angst, für ihn/sie ist sie da.
Da heisst es natürlich mit einem gewissen Fingerspitzengefühl in die jeweilige Situation zu gehen. Von daher kann ich mir auch kaum vorstellen, das Du derartig ungeduldig wärst - denn das wäre doch eher kontraproduktiv. Doch vielleicht sorgt das ganze letztlich auch für den vielleicht notwendigen Ausgleich für Dich.
Auch Dir hast Dir diese Fragen gestellt, aber statt sie an Deine Frau zu richten, ihr auch Einblick in Deine Gefühlswelt zu geben, die falschen Schlüsse und letztendlich auch die falschen Konsequenzen daraus gezogen. Jetzt soll sie sich Dir gegenüber öffnen, dann ist dies sicher leichter, wenn Du offener bist und sie auch mit in diesen Prozeß nimmst.
Naja, im Grunde habe ich vieles nicht gesagt, da es "offensichtlich" schien. Zu Hause bei meinen Eltern brauchte ich viele Dinge nicht sagen - es war einfach so klar. Selbst heute habe ich es immer noch oft, das ich und meine Mutter oder mein Vater die gleichen Ideen zu einem Thema haben - da klappt dann die Zusammenarbeit auch ohne viele Worte zu verlieren. Wir können oftmals gewissermaßen "blind" zusammenarbeiten - das geht Hand in Hand.
Worauf ich eben hinauswollte, solch ein .... "wortarmes zusammenpassen und verstehen" gibt es zwischen mit und meiner Frau offenbar eher weniger. Ich denke, das ich in der Vergangenheit daher auch weniger dazu gesagt habe, wie es in mir aussieht, weil ich dachte, das müsste sie doch wissen (war nun früher zu Hause auch nahezu immer so). Ein großer Trugschluss. Allerdings scheint es bei ihr ähnlich zu sein, weshalb sie kaum etwas diesbezüglich von sich aus gesagt hat - zumindest in den letzten Jahren.
Kommunikation.
Indem Du Dinge eingestehst, wie Angst vor dem Ungewissen, aber auch Hilflosigkeit und Ratlosigkeit, vielleicht auch der Wunsch Deine Neugier mit ihr zusammen auszuprobieren, gleichzeitig aber auch zusammen Dinge machst, wie schwimmen gehn, eine Radtour oder einen Flohmarktbummel. Es gibt so viele Gelegenheiten sich aneinander anzunähern, vergleichbar der ersten Verliebtheit und dem Wunsch dem anderen nahe zu sein, aber behutsam vorzugehen.
Vieles habe ich auch nicht gesagt.... da ich sie nicht zu ihren Sorgen auf der Arbeit noch zusätzlich "zu Hause" mit Sorgen belasten wollte - eine große Fehlentscheidung, die uns letztlich wahrscheinlich doch eher weiter voneinander entfernt hat.
Und was das zusammen Unternehmen angeht... das mag vielleicht verwundern - doch das tun wir nach wie vor! Wir machen mal einen Ausflug, schlendern über den Markt oder gehen mal zum Bowling oder auch gar zum Fußball (weil SIE Fan ist
). So wie es sich für mich darstellt, haben wir so gesehen eine recht normale Beziehung - nur eben mit kaum einem sexuellen Element. Vielleicht passt da auch der Freundschaftsgedanke? Nun, wie dem auch sei. Offenbar haben wir ein tief liegendes Grundinteresse am jeweils anderen, so das wir bisher trotz der entstandenen... mm... "Wärmearmut" dennoch ein WIR haben und uns zugetan sind.
Doch Du hast Recht, es hat etwas vom ersten kennenlernen, denn ich zumindest bin an diesem Wochenende tatsächlich halbwegs aufgeregt/ nervös gewesen, bei allem was wir unternommen haben - sie allerdings offenbar auch. Mag auch sein, das ich ihre Berührungen, sei es auch nur ein kurzes Rückenkraulen, extrem genossen habe