@ inetsurfer
Du rennst von einem Extrem ins Andere.
Der Vorschlag von Freimut und Diana Wi solltest Du Dir wirklich einmal durch den Kopf gehen lassen.
Du kannst diesen Aufmerksamkeitslevel nicht halten, wenn von ihr nichts kommt und sie wird sich dadurch erneut bestätigt fühlen in ihrer sexuellen Ablehnung. Ihr dreht Euch im Kreis.
Du musst ja nicht gleich von Trennung sprechen.. aber Du musst und ich wähle bewusst das Wort MUSS, Deine Position klarer vertreten.
Ich bin immer noch für den weichen Weg.. sie zu locken und sie zu umgarnen aber sie hat sich auf die Ablehnung deutlich eingeschossen und sie weiss, wie sie drum herum kommt. Das ist ein unbewusster Vorgang.
Die Spirale endet in totaler Ablehnung in Fehldeutungen. Die Situation zwischen Euch wird nicht besser werden, nicht auf diesem Level
Weichheit ist gut und funktioniert aber nur wenn sie konsequent konstant bleibt.
Mein Ex-Mann war genauso verständnisvoll, auf die gleiche Weise entgegenkommend und ich habe diese Anzeichen falsch gedeutet (na, ok.. vielleicht nicht ganz) aber wäre damals jemand gewesen, der mir vor Augen geführt hätte, wo ich fehlinterpretiere, wären meine Erkentnisse Jahre früher eingetreten.
Sie leidet und sie weiss es nicht einmal.
Ich fasse einfach mal zusammen, was ich glaube bei Euch zu sehen und wie ich Eure Entwicklung sehe und ich bin diesbezüglich sehr empathisch unterwegs. Im Übrigen habe ich das, was Deine Frau gerade lebt, selber gelebt. Es ist eine Spirale, die in einer Trennung enden wird.
1. Über Jahre hat sich bei Deiner Frau eine Abneigung gegen Sex aufgebaut. Sie hat Sex mit Dir erlebt, der war für sie aber vorangig "lästig" - ihre Lust schwand gen 0-Pegel
2. Ihr habt miteinander ein freundschaftliches Verhältnis, seid in gewisser Weise, finanziell voneinander abhängig und habt Euch eingerichtet - alles funktioniert
3. Sie will den Status Quo (damit ist nicht nur das gemeinsame Einkommen gemeint) aufrecht erhalten, bemerkt aber, dass Du den Sex brauchst. Den kann sie Dir nicht geben, weil sie dazu nicht bereit ist.. also bietet sie Dir eine offene Beziehung einzugehen, in der Hoffnung, ihren Stresslevel (verursacht durch Deinen Wunsch nach Sex) herunter zu drehen und Dich zu behalten (s. Punkt 2)
4. Deine Reaktion - Du fällst aus allen Wolken bei diesem Vorschlag und ihrer Unterstellung, dass Männer sowas nunmal brauchen und Dir bereits, verursacht durch die Abstinenz andere Frauen "genommen" hast.
In puncto Sex interpretiert sie Dich völlig fehl, dennoch versteht ihr einander (s. Punkt 1-3)
5. Du bist gewohnt für sie etwas zu tun, Du willst ihre Nähe, sie sucht die Entfernung zu Dir, die alltäglichen körperlichen Zuwendungen werden ebenfalls zum Pegel 0 herunter gesetzt, da für sie jede zärtliche Zuwendung in Deinen Augen die Frage aufblitzen lässt:"Könnte da noch mehr gehen?" (Frauen kennen solche Blicke)
6. Du fängst nun seit einigen Wochen an, Dich ihr zu erklären, gehst wie plötzlich aus dem Schatten Deines Daseins und beginnst Dich ihr zu öffnen. Ein Brief, erste Gespräche - das Verhältnis zwischen Euch wird wärmer. Sie fing langsam an, Dich nicht nur als Sexwilligen anzusehen. Du bist auf dem Höhenflug, glaubst es alleine schaffen zu können. Eure Kommunikation hat sich verbessert, da ist für Dich ein Ziel im Auge, Also gehst Du mutig weiter, gecoached von diesem Forum und seinen besorgten Mitgliedern.
7. Alle, ernstzunehmenden "Begleiter" hier (+ Freimut als Kritiker) raten Dir, Hilfe zu suchen. Einen Dritten mit ins Boot zu nehmen, der Euch bei diesen Gesprächen weiter führt, Euch anleitet, Euch reflektiert, Nichtigkeiten aufschlüsselt usw. Du bist von dieser Idee begeistert, jedoch aufgrund Deiner ersten Erfolge im Alleingang, bist Du Dir auf einmal sicher, es alleine zu schaffen - zusammen mit Deiner Frau.
8. Du fällst bisweilen in alte Kommunikationsmuster zurück. Das Beispiel mit de Bananenlied unterstreicht, was ich meine. Solche Kommunikationseinheiten bewirken, dass die kleinen Fortschritte, die Du Dir so hart erarbeitet hast, wieder zunichte gemacht werden. Ihre Ablehnung wird immer wieder bestätigt.... Du bestätigst sie indirekt.
9. Erwil hat sehr lange und ausführlich über das "Bei-Sich-Bleiben" referiert und aus eigener Erfahrung Dir gesagt, wie schwer dieser Weg ist und das es Zeit braucht, dass wenn Du Dich änderst, sich auch Deine Beziehung ändert. Diese Aussagen haben er und andere Dir immer wiederholt. Dann beginnst Du ein Gespräch, indem Du Deiner Frau quasi ein Ultimatum stellst, dass sie Gesprächsbereitschaft und Zugeständnisse in puncto Sex machen soll. Und genau damit hast Du ihre sexuelle "Grund"ablehnung wiederum bestätigt.
Lieber inetsurfer, alle hier verstehen in welcher Situation Du Dich befindest. Die meisten haben es sogar selbst erlebt, wenn auch mit variablen Randbedinungen. Alle wissen, wie schwer EUER Weg ist.Viele, die hier aus ihren Erfahrungen berichten haben aufgegeben und ihre Beziehung verloren. Keiner will Dich kommandieren, auch wenn ich das nur zu gerne tue aber alle raten Dir im Guten mit flehenden Händen:
Mach es nicht allein. Suche Dir Hilfe. Du wirst nicht weiter kommen, sondern zusammenbrechen und irgendwann aufgeben.. das ist dann die Trennung. Machst Du so weiter wie bisher, wird sie kommen und auch wenn man das nicht schreiben sollte, so werden doch einige hier mit dem Kopf nicken. Wir wollen alle Euer Glück, deswegen schreiben wir hier mit und schenken Deinen posts besondere Aufmerksamkeit. Das siehst Du an den prompten Antworten auf deine posts und noch mehr lesen mit und sind bei Dir.
Wenn eine Paartherapie, Einzelberatung zu teuer sein sollte, dann empfehle ich Dir die Diakonie... Die stellen auch Mediatoren und das kostenlos. Mit Glück findest Du dort einen guten Therapeuten.
Aber ganz ehrlich.. im Moment denke ich das auch der schlechteste Therapeut bei Euch nur Gutes bewirken kann. Alleine jedoch schaffst Du es nicht. Sie wird weiterhin blocken und sich verschlossen halten.
Mit solchen Ultimaten verschlimmerst Du die Lage noch zusatzlich.
Wie schon einmal erwähnt: Das Forum hier war für Dich eine gute Anlaufstelle um Mut und Kraft zu tanken, um erste Antworten über den Bestand Eurer Beziehung zu erhalten. Reflektion - Nachdenken - erste Erfolge.. der Weg ist da,Ihr müsst ihn nur gehen. Das Forum mit seinen Laientherapeuten kann nur trösten und Mut machen aber wirklich helfen kann Dir hier niemand und das solltest Du Dir verinnerlichen. Sich hier anzumelden und Deine Probleme schrifltich reflektieren zu lassen, sich Tipps zu holen, Reaktionen interpretieren zu lassen, war ein erster kleiner Schritt aber weiter können wir Dir und Deiner Frau nicht helfen. Mehr kann nur ein Dritter, der Dich reflektiert und Deine Frau im Gespräch hält. Einem ausgebildeteten Therapeuten entkommt man sich so leicht, da muss man schon aufstehen und den Raum verlassen. Bei einem Ehemann wie Dir - das ist nicht böse gemeint - ist ganz leicht zu entkommen. Blocken, Anfauchen und dann ist Ruhe, vorrübergehend.
Das geht nicht lange gut, zumal Du angefangen hast den Willen zu entwickeln, etwas ändern zu wollen. Verlierst Du Deine Motivation, dann verlierst Du auch Deine Frau, weil Du irgendwann nicht mehr kannst. Die Motivation kann nur in Dir gefestigt werden ist für Dich richtig, ändert Dich, Deine Einstellung, Deine Meinung, Deine Sichtweise, sensibilisiert Dich. Ist sie jedoch "sach"gesteuert auf Dein Bedürfnis nach Sex gerichtet, endet sie in Enttäuschung und diese Enttäuschung wirkt wiederum bestätigend auf Deine Frau. Dann hat sie nämlich wieder Recht gehabt: Du bist sexsüchtig und das ist Dein einziges Ziel. Dann meinst Du nicht sie, nicht die Liebe Deines Lebens - dann deklarierst Du sie nur als die Liebe Deines Lebens, um Sex zu erhalten (das jetzt mal eine freie Interpretation)
Kein Mensch mag das Gefühl austauschbar zu sein aber dieses Gefühl vermittelst Du ihr durch Dein "unstetes" Verhalten: motiviert und aufmerksam und dann wenn es keinen Sex gibt, verkriechst Du Dich wieder, bis zum nächsten Motivationsschub.
Kenne ich aus Erfahrung ich war 2 mal Affäre. Der eine wurde im 3 wöchigen Rythmus aktiv und der andere im Zeitraum von 2-3 Monaten,. Dann wird gebuhlt und Aufmerksamkeit versprüht und ebbt dann auch wieder ab, wenn der "Erfolg" sich nicht einstellt. Ist der Zyklus wieder komplett, beginnt das selbe Spiel von vorne. Hach ihr Männer seid ja so berechenbar
Aber im Endeffekt bleibt mir dabei nur ein Gefühl: ich bin austauschbar, nicht gemeint sondern einfach nur erreichbar.
Wenn eine Ehefrau sich nur begehrt wird, weil sie "verfügbar" ist, dann ist das schmerzhafter als jede Gemeinheit.
Auf der Männerseite konntest Du im ersten thread genau dieses Gefühl auf den ersten Seiten lesen. Alle waren der Meinung, dass Du nur ausgenutzt wirst, Du der Versorger für sie bist - lies die Hassthieraden noch einmal durch. Alle diese Mitglieder kennen dieses Gefühl.
Da willst Du doch nicht hin - oder?