Freundin ging fremd: Trotz Wut folgt Erregung?
Hallo, liebes Forum.Ich hab mich gerade frisch angemeldet und sollte ich deshalb im falschen Bereich gelandet sein, entschuldigt bitte, aber ich denke, dass ich hier schon irgendwie richtig sein müsste und hoffe, dass mir jemand helfen könnte.
Kurz zu meiner Person. Ich befinde mich seit 4,5 Jahren glücklich in einer Beziehung und sind nun auch seit gut einem Monat verlobt, wobei der Termin für die Ehe noch aussteht. Wir wollen das alles nicht zu schnell angehen lassen. Nichtsdestotrotz leben wir auch schon über drei Jahre in einer gemeinsamen Wohnung, wobei wir allerdings in unregelmäßigen Abständen schon räumlich getrennt waren bzw. sind.
Noch bis vor ca. neun Monaten hatte sie in der Nähe meines Arbeitsplatzes studiert und hat nun einen festen Job in einer anderen Stadt angenommen, wo ich mit ihr dann zusammen umgezogen bin und deshalb nun eigentlich zwischen zwei Städten pendle: an den Werktagen wohne ich in einer kleinen Ein-Zimmer-Wohnung in der Stadt, wo ich arbeite und fast jedes Wochenende komme ich Heim zu meiner Verlobten. Es ist zwar schon manchmal stressig, allerdings haben wir härtere Zeiten erlebt, also dürfte das problemlos zu schaffen sein, zumal das eh nicht für alle Zeit sein wird.
Nun denn, mein Problem ist eigentlich, dass ich mich gerade bzw. schon seit längerem (unbewusst vielleicht schon immer?) in einer Art sexuellen Identitätskrise befinde und so langsam daran verzweifle. Unser Sex war bislang immer quasi perfekt, wir Beiden hatten immer genug Lust und auch gern viel ausprobiert usw. Ich hatte dann immer die dominante Rolle im Bett eingenommen, sie manchmal per Dirty Talk verbal "erniedrigt", ihr den Hintern versohlt und so "kleine" Spielereien. Unser Sex war nie nur darauf ausgelegt, sondern machten es mal so und mal so, damit es nicht zu einer Routine verkommt.
Jedenfalls kam es einmal so, dass wir uns über acht Monate am Stück nicht sehen konnten - außer per Webcam. Sie nahm zu den Zeitpunkt an einem Auslandssemester teil und noch bevor sie wieder da war, musste ich für vier Monate fort. Und naja, als ich dann wieder da war, offenbarte sie mir eines Abends, dass sie in meiner Abwesenheit Sex mit einem Kumpel von sich gehabt hatte. Ein einmaliges Ereignis, wie sie mir versicherte, ausgelöst durch einen trinkreichen Partyabend.
Streit hatten wir zwar nicht, aber die nächsten Wochen waren sehr schwer für uns Beide, da ich nicht so genau wusste, wie ich damit umgehen könnte und sie Angst hatte, dass ich die Beziehung beende. Da in dieser Zeit auch der Sex logischerweise nicht existent war und aber der Körper nicht unbedingt auf den Geist Rücksicht nimmt, befriedigte ich mich in der Zeit oft selbst und irgendwie schafften es meine Gedanken sich langsam an den Abend heranzutasten, als meine Verlobte und ihr Kumpel miteinander intim wurden. Ich hatte zwar nicht die geringste Ahnung, was sie an dem Abend so genau getan hatten, mit der Zeit stellte ich mir aber immer intensiver den Sex der Beiden vor, wie ich es mit ihr hatte, nur halt aus der Vogelperspektive. So als wäre ich ein stiller Beobachter, ein Spanner, der einem Pärchen beim Sex zusieht, nur dass die Frau zufällig meine Verlobte oder eigentlich, gerade WEIL sie meine Verlobte (zu dem Zeitpunkt noch Freundin) war.
Es dauerte wieder einige Wochen, bis ich es so langsam "akzeptieren" konnte, wobei das eigentlich das falsche Wort ist. Ich finde mich eigentlich zutiefst gedemütigt von ihr, andererseits macht es mich an, nur weiß ich nicht so recht, ob es mich anmacht, weil sie jemanden anderes Sex hatte oder ob es mich erniedrigt, weil es mich anmacht, oder oder oder.
Jedenfalls veränderte sich unser Sexleben dadurch ein wenig - nicht zum Besseren, nicht zum Schlechteren, sondern änderte irgendwie ein wenig die Richtung. Ich bat sie eines Abends mir zu erläutern, was genau die Beiden getan hätten, worauf sie aber natürlich nicht sehr erfreut reagierte. Sie dachte in dem Moment, dass ich nur versuchen würde in der Vergangenheit rumzustochern, um so alte Wunden wieder aufleben zu lassen.
Naja, ein kleiner Streit folgte und unsere Beziehung war wieder für die nächsten Wochen stark ins Wanken geraten. Irgendwie hatte sie es geschafft mich zum „bösen Buben“ zu erklären, obwohl ich aus einer völlig anderen Intention heraus die Wahrheit wissen wollte. Schließlich folgte ein zweiter Versuch und ich schaffte es tatsächlich ihr Einiges zu entlocken, wobei es mich zwar doch kränkte es zu hören, allerdings, nachdem ich es recht schnell verdaut hatte, mich doch irgendwie wieder erregte. Es verging wieder etwas Zeit, wodurch sich unser Sexleben langsam aber sicher immer mehr auf diese eine Nacht konzentrierte und ich mich von ihr verbal durch Worte und emotional durch meine Gedanken dadurch immer mehr erregte. Die Gedanken daran wurden so unglaublich intensiv, dass ich mir an den Tagen, wo wir in getrennten Städten waren, mir ausmalte, ob sie denn nicht gerade vielleicht mit einem anderen Kerl in Bett wäre und manchmal durstete es mich danach, wenn wir uns dann an den Wochenenden begrüßten und dann schließlich Sex hatten, dass sie es mir wieder offenbart und dieses Mal aber es nicht zu einem Streit oder wochenlangem Stillschweigen kommt, sondern sie es mir bis auf’s Kleinste genau erklärt, mir erzählt, was ihr besonders gefallen hätte und wogegen ich niemals im Leben mithalten könnte. Sie mich einfach erniedrigt und ich sie daraufhin „bestrafen“ und fi… könnte.
Ich schätze, der Text ist jetzt lang genug geworden, deshalb versuche ich nun schnell zum Punkt zu kommen. Ich bin hin und her gerissen. Einerseits macht es mir Spaß sie im Bett zu dominieren, andererseits ist es irgendwie ein tiefsitzender Wunsch von mir, dass sie mich währenddessen, davor und/oder danach erniedrigt. Was bin ich dadurch? Aktiv devot, passiv dominant? Gibt es sowas überhaupt oder ist das eher ein Widerspruch?
Desweiteren weiß ich nicht so recht, ob ich denn tatsächlich möchte, dass sie es mit anderen Kerlen treibt oder ob es einfach nur eine Fantasie ist, die mich momentan zwar über einen extrem langen Zeitraum hält, aber evtl. dann irgendwann wieder verschwinden wird. Ich möchte jetzt auch gar keine offene Beziehung oder sowas führen. Also was mich betrifft, ich bin mit ihr glücklich und liebe sie sehr. Ich kann mir niemand anderes vorstellen, als mit ihr alt zu werden. Es also nicht so, dass ich mir wünsche, dass sie es mit anderen Männern treibt, damit ich mir auch die Freiheit dazu nehme (mit anderen Frauen Sex zu haben). Das möchte ich nicht und ich hatte auch in unseren gemeinsamen fast fünf Jahren auch nicht einmal ans Fremdgehen oder Ähnliches gedacht. Mich fordert nur irgendeine Stimme tief in mir, dass sie sich nach mit anderen Männern vergnügt…
Mal davon abgesehen, halte ich bislang auch weiter stillschweigen darüber. Wir hatten es zwar theoretisch mal durchgespielt, so erfand sie eine Geschichte, die sie mir dann detailliert erzählte, was alles so passiert war, aber ich hatte mich nie gegenüber ihr geäußert, dass ich mir evtl. in ECHT wünschen würde, dass sie mit meinem Segen mit einem anderen Mann Sex hat. Vielleicht der Kumpel von ihrem gemeinsamen ONS oder jemand anderes, neues. Ich habe also keinen Plan, ob sie es denn überhaupt gern wiederholen würde. Nur will ich sie jetzt auch nicht zu etwas ermuntern, wovon ich selbst noch nicht so recht überzeugt bin.
Ich bin dankbar über jeden Ratschlag und stehe Fragen gegenüber selbstverständlich zur Verfügung.
Zum Format: Ich hatte den Text vorsorglich im Word abgetippt, um möglichst keine Rechtschreibfehler zu begehen. Also nicht wundern über komisch gesetzte Anführungszeichen.