Eine Begleitperson zur Sicherheit des Modells ... könnte verständlich sein.
Kommt aber auch darauf an was, wie, wo geknipst wir.
Fotografieren wir für Kataloge oder andere Medien, tummeln sich zuweilen Auftraggeber, ADs, CDs, Schönmachteam, Ankleider, Assis, Futterknechte usw. am Set herum.
On Location oft genug noch "Spanner", Zuschauer und Sicherheitsdienst.
Da sind dann ohne Fotograf und Modelle rapzap 15 - 20 Personen am Set, die im Grunde überflüssig sind.
Und das bedeutet dann Stress, weil alle "Wichtigen" auch was zu melden haben. - Was tut man nicht alles für Geld ...?
Bei Privatkunden habe ich es weniger, bzw. garnicht gerne wenn da noch wer herum geistert.
Das aufgeregte Modell wird zu sehr abgelenkt. Ist schon bei "normalen" Portraits schwierig zu managen und wenn dann noch die Hüllen fallen sollen wird es grenzwertig ertragbar.
Sollen die Aufnahmen "erotisch" werden, dies gilt ganz besonders für Laien vor der Kamera, lehne ich die Anwesenheit "aller" Unbeteiligen strikt ab!
Schließlich muß eine sehr intime Beziehung zwischen Fotograf und Modell entstehen können, die durch Ausseneinwirkungen schnell gestört wird.
Unertragbar sind meiner Erfahrung nach fast zu 90% Lebenspartner, bester FreundIn oder Familienmitglieder. Die müssen bei mir vom Set verschwinden! Können ja zwischenzeitlich in Kino, Museum oder Spazieren gehen. Aber beim Knipsbildnern sind die so hilfreich wie ein Stromausfall.
Nur in ganz seltenen Fällen mache ich eine Ausnahme. Wenn ich jedoch merke das die Atmosphäre gestört wird, oder gar eine Knipse oder ein Video mitläuft, breche ich das Shooting unverzüglich ab. (... was bei Hochzeitsaufnahmen (gestellete) schon des öfteren vorkam, obwohl wir immer darauf hinweisen das das Fotografieren und Filmen der Aufnahmeserie untersagt ist ...)
Was das Sicherheitsgefühl angeht kann ich wenig wertfreies zu sagen. Denn schließlich bin ich weder weiblich noch ein Model.
M.E. sollte es aber genügen das man sich vorher kennen gelernt hat und ordentliche Vertäge abgeschlossen werden. Ein wenig Sympatie, Mut und Vertrauen gehört eh dazu, denn schließlich können sehr intime Situationen kurzweilig vorkommen. Da gilt es dann sich gegenseitig mit Respekt zu begegnen und Grenzen, die vorher klar definiert sind, strikt einzuhalten.
Ich z.B. berühre niemals ungefragt meine Modelle! Schließlich kommt es des öfteren vor, das mal etwas an den Haaren zuppeln muß oder mechanisch in die gewünschte Pose mit eingreifen sollte, wenn denn anders nicht geht ...
Einen Fotoamateur der mir über die "Schulter" schaut möchte ich überhaupt nicht dabei haben. Da haben weder Model noch Fotograf was davon und dem Bild nutzt es am wenigsten.
Zum "Lernen" des Handwerks gibt es geeignerte Wege, die schon angesprochen wurden. Workshops, Rudelschießen in Vereinen, eine Lehre machen oder ganz einfach "lernen durch ausprobieren" ...
Alle anderen Motivationen beurteile ich mehr als Fetisch und haben mit der Fotografie nicht mehr viel gemeinsam ...