@ange_noir
Zunächst freue ich mich, daß man mit Dir, im Gegensatz zu einigen anderen hier, vernünftig diskutieren kann, obwohl wir unterschiedliche Meinungen haben
Konkret zu deinen Aussagen:
Das läßt sich in wenigen Worten schlecht zusammenfassen. Vielleicht läßt es sich am besten so sagen: Für mich gibt es lebenswertes Leben und lebensunwertes Leben (ganz grob vereinfacht). Wenn Du magst, kann ich Dir das per PM näher erklären. Hier wird das zu stark OffTopic.
Ich glaube, die PM erübrigt sich. Ich habe Dich denke ich verstanden, auch wenn ich deine Meinung nicht teile. Trotzdem Danke für das Angebot.
Wenn Du so willst, ist für mich Abtreibung immer ok. Denn wenn das Kind schon allein lebensfähig ist, ist es ja keine Abtreibung mehr.
Ab wann ist denn ein Kind alleine lebensfähig? Unser Großer mit 7 Jahren könnte sich wohl mit Müh und Not alleine durchschlagen. Der mittlere mit 5 Jahren - da hätte ich starke Bedenken. Und unsere Kleine mit 11 Monaten würde nach wenigen Tagen alleine tot sein.
Ich denke, hier liegt die Grundlage unserer Differenz. Für Dich hat Leben an sich einen Wert. Ich stimme Dir da insofern zu, daß jedes Wesen nur ein Leben hat, unabhängig von allem anderen. ABER für mich zählt nur ein unschuldiges Leben ohne Wenn und Aber. Und der Mensch ist per se für mich nicht unschuldig (ja, ja, ich weiß, immer diese radikalen Tierschützer Wink ). Menschen beurteile ich eben anders. Deshalb werden wir wohl nie auf einen Nenner kommen. Interessant finde ich unsere Diskussion trotzdem. Sie fördert zumindest meine Einsicht in den Gegenstandpunkt.
Welcher Mensch ist denn unschuldig, wenn nicht ein Baby? Oder glaubst Du irgendwie an Erbsünde oder solchen Unsinn? Wenn Du meinst, jeder Mensch ist per se nicht unschuldig, dann haben wir nicht nur ein unterschiedliches Bild vom Leben, sondern auch ein unterschiedliches Menschenbild.
Du hast recht, unter den Voraussetzungen werden wir wohl nie auf einen Nenner kommen. Aber mir geht es wie Dir: auch meine Einsicht in die Gegenseite wird gefördert.
So, wie Du es begründest, ist deine Meinung absolut schlüssig. Ich hoffe, daß Du bezüglich meiner Meinung der gleichen Ansicht bist.
Das ist richtig. Eine Frau, die sich auf ihr Kind freut, erfährt eine Schwangerschaft mit Sicherheit sehr positiv. Ein Frau aber, die dieses Kind eigentlich gar nicht will, wird sie deutlich negativ empfinden. Der Rücken tut (subjektiv) mehr weh, es ist einem öfter zum Kotzen, etc. Ich denke, das ist eine Frage der Bewertung, bewertet man es positiv, erlebt man es auch positiv. Erlebt man es negativ, dann fallen einem natürlich auch und zufürderst die negativen Seiten auf.
Hhhmmm, von der Seite habe ich es noch nicht betrachtet. Ich lebe wohl zu sehr in einer glücklichen Welt, wo Frauen und Männer füreinander einstehen und Kinder Wunschkinder sind. Darüber bin ich aber eigentlich ganz froh.
Das sind dann die Vergewaltigungen, die rechtlich bekannt geworden sind. Und was ist mit dem Rest? Weißt Du eigentlich wie groß die Dunkelziffer ist? Manche Schätzungen gehen davon aus, daß jede 2. Frau in ihrem Leben min. einmal vergewaltigt wird/wurde. Da ich mich intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt habe, halte ich diese Schätzung auch nicht für übertrieben - leider. Und die gehen dann alle NICHT mit in diese Statistik mit ein. Auch hier näheres bei Interesse per PM...
Habe grade mal ein bißchen gegoogelt und fand Deine Aussagen leider bestätigt:
"Es gibt kein Strafdelikt, für das die Gesellschaft in so großem Maße dem Opfer Mitverantwortung zuschreibt", lautet die Schlussfolgerung der Gynäkologin, die auch von ihren Kolleginnen und Kollegen fordert, ihre Haltung zu hinterfragen.
Wie nötig dies ist, belegen aktuelle Umfragen, die das tatsächlicher Ausmaß der Gewalt gegen Frauen sehr viel besser widerspiegeln als die Kriminalstatistik. Bei einer aktuellen Umfrage bei Schwangeren an der Münchener Universitätsfrauenklinik im Zeitraum April bis Juli diesen Jahres gaben beispielsweise 18 Prozent der 150 befragten Frauen an, sexuell und/oder körperlich misshandelt worden zu sein. In den meisten Fällen (82%) kam der Täter aus dem direkten Umfeld des Opfers. Diese Ergebnisse decken sich mit einer anonymen Umfrage bei mehr als tausend Frauen an der Klinik aus dem Jahr 2000: Die Frage, "Wurden Sie jemals zu sexuellen Aktivitäten gezwungen, die sie nicht durchführen wollten?" beantwortete damals jede fünfte Frau mit "ja". Diese Zahlen passen zu anderen Untersuchungen: In Europa und den USA schwanken die Schätzzahlen über sexuellen Missbrauch zwischen 12 und 45 Prozent der Frauen.
Schwedische Umfrage belegt: 46 Prozent der Frauen sind Gewaltopfer
In Schweden haben 46 Prozent der Frauen sexuelle und körperliche Gewalt nach ihrem 15. Lebensjahr erlitten, elf Prozent der verheirateten Frauen werden von ihren Partnern misshandelt. Dies belegt eine Umfrage bei 10.000 Frauen in Schweden zwischen 18 und 64 Jahren, die Prof. Gun Heimer, Leiterin des Nationalen Zentrums für misshandelte und vergewaltigte Frauen an der Universitätsklinik von Uppsala auf dem Düsseldorfer Gynäkologen-Kongress präsentierte. Die Umfrage belegt auch, dass 75 Prozent der Frauen, die Selbstmordgedanken haben, und 65 Prozent der Frauen, die bereits einen Selbstmordversuch unternommen hatten, Opfer körperlicher oder sexueller Gewalt waren.
Erschreckend
Doch ändert das nichts an meiner grundsätzlichen Meinung. Es gibt damit deutlich mehr Fälle, bei denen ich die Abtreibung verstehen könnte. Bei den anderen Fällen, die zahlenmäßig dann logischerweise weniger werden, bleibe ich bei meiner schon geäußerten Meinung.
twocallas (m)