tja, was ist denn liebe, und wie bleibt sie??
ein joyclubmitglied hat im thread
Was versteht Ihr unter Liebe??
das wunderbare gedicht von erich fried zitiert
Es ist Unsinn
sagt die Vernunft
Es ist was es ist
sagt die Liebe
Es ist Unglück
sagt die Berechnung
Es ist nichts als Schmerz
sagt die Angst
Es ist aussichtslos
sagt die Einsicht
Es ist was es ist
sagt die Liebe
Es ist lächerlich
sagt der Stolz
Es ist leichtsinnig
sagt die Vorsicht
Es ist unmöglich
sagt die Erfahrung
Es ist was es ist
sagt die Liebe
ja, ganz wunderbar, habe ich auch mal verschickt. sehr schön, nun wissen wir,
WAS liebe ist.
aber, was viel interessanter ist, (denn kommen tut sie - die liebe - komischerweise fast immer von allein):
WIE und/oder WODURCH bleibt sie denn??
und zwangsläufig die frage:
was erschwert sie, was verschüttet sie, was macht sie kaputt, was lässt sie sterben?
ich denke, dass es langfristig eine frage der bedürfnisbefriedigung ist, natürlich immer beidseitig!
denn befriedigte bedürfnisse = , glücklich sein, glücksgefühl, zufriedenheit, sich angenommen fühlen, verstanden fühlen, sicher fühlen.
mag sich für den einen oder anderen sehr "WENN, DANN..." anhören, aber ich meine bedürfnisse, die sich aus unserem wesen, unserem innersten ergeben.
ICH MEINE NICHT NUR SEXUELLE BEDÜRFNISSE!!!!!! aber ohne zweifel spielt auch dieses bedürfnis eine grosse rolle, wie wir ja aus diesem thread alle wissen.
kennt nicht jeder diesen satz: wir haben uns getrennt, weil wir nicht zusammen passen. was passte denn nicht? das geschirr? die farbe der autos? wohl eher die bedürfnisse, auf bestimmte weise zu leben/zusammen leben zu wollen.
vorangestellt: dies ist kein aufruf zum egoismus, zur rücksichtslosigkeit.
ein wirklicher kompromiss ist halt das mögliche nebeneinander von zwei verschiedenen standpunkten, bedürfnissen.
deshalb finde ich es sehr wichtig, von anfang an selbst ganz klar seine bedürfnisse zum ausdruck zu bringen, sich natürlich auch darum zu bemühen, herauszufinden, welche mein partner hat. schön, wenn man alles erahnt oder gar meint zu wissen. ich allerdings maße mir nicht an, immer und zu jeder zeit wissen zu können, was mein mann denkt oder fühlt. wenn ich mal falsch liegen sollte, kann das sehr gefährlich werden!!
(spass mal am rande: die lustigste, aber auch lästigste männliche fehleinschätzung: "komm schon, ich weiss doch, dass du es auch willst! )
in der ersten zeit ist man soooooo verliebt, nachsichtig, nachgiebig. zurückstecken fällt einem gar nicht schwer. vieles wird unter "kompromiss" abgemacht - vorsicht geboten, gelegentlich ist selbstverleugnung der sogenannte kompromiss. und ich glaube, es gibt grenzen, worauf man für seinen partner verzichten kann. wenns nur die nicht zugeschraubte zahnpastatube ist - kein problem, aber wenn es um elementare dinge geht, die das innerste, die liebe zu anderen, den kern der persönlichkeit betrifft..... kleines beispiel aus unserem bekanntenkreis: er, 1 kind, geschieden. 2. ehefrau, keine gemeinsamen kinder, sie kämpft schwer mit der eifersucht auf seine liebe zu seinem kind. verlangt direkt, aber meist indirekt, er soll auf den kontakt verzichten, ihrzuliebe, sich für sie "entscheiden". auf dauer wird das schief gehen, egal, wie sehr er sie liebt, oder ?? sein bedürfnis ist es, sein kind ohne einschränkungen lieben zu dürfen, und , dass seine partnerin dies akzeptiert, wenn sie es schon nicht mitleben kann. ihr bedürfnis ist nach bedingungslosen zugeständnissen als liebesbeweis.. vielleicht nachvollziehbar, aber völlig blödsinnig natürlich.
bedürfnisse ändern sich auch. das muss man seinem partner immer kommunizieren. sicherlich gibt es phasen, in denen die bedürfnisse auseinander gehen (siehe unser thread!):
PHASEN!!!!!
nächste frage: wie übersteht man diese phasen, in denen man sich ungeliebt, nicht angenommen, auf dem trockenen fühlt. (hatte ich auch mal während besonders fordernder prüfungssituation bei meinem mann. da habe ich einiges alleine abgemacht, weil ich ihn nicht belasten wollte. war ja auch nur ne PHASE!) sich das, was einem fehlt, woanders holen wird problematisch für die beziehung.
was passiert, wenn diese veränderungen keine phasenweise ist, sondern dauerhafter natur sind. verändern wir uns gemeinsam? können wir uns anpassen, neue kompromisse schliessen?
dazu müssen wir
REDEN, und dann auch handeln, und den kompromiss leben.
da ich die menschen hier ja nicht KENNE, fällt es mir schwer, ratschläge oder tips zu geben, zumal unaufgefordert.. nur eines habe ich bei unserer "Hilfe" unterscheiden gelernt: sogenannte du- oder ich-botschaften.
und mich macht es RASEND, wenn jemand sätze anfängt mit: "ja, aber, MAN........"
dieses neblulöse MAN..... grrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrr..... von DEM will ich nix. und versteckt euch nicht hinter diesem kerl! sagt, was IHR empfindet, ohne zu bewerten, ohne vorwurf.
ich weiss nicht mehr genau, wessen frau es war, die sagte, es (das problem mit der unerfüllten erotik/dem sex ) sei nicht ihr problem, sondern seins. so schade. sie leidet doch auch darunter (nämlich unter seiner unzufriedenheit), und sie ist vielleicht nicht der grund, aber immerhin die veranlasserin dieses problems. der blöde spruch: "geteiltes leid ist halbes leid" fällt mir ein. vielleicht doch nicht so blöd.. ausserdem, die hälfte ist für jeden alleine nicht ein sooo grosser brocken. in der partnerschaft wäre es doch schön, wenn man zusammen lösungen erarbeitet, festigt doch auch die partnerschaft, und gerade, wenn es ein bereich ist, der von beiden gegenseitig (sexualität) ausgefüllt werden möchte.
eine bekannte sagte mal zu diesem thema (wird auch mal beim "kaffeekränzchen" unter uns damen besprochen....
):
"der (ihr mann) will mir das mit dem trieb nur weiss machen, damit ich ihn ranlasse...." wir haben lange diskutiert .....
(wäre doch auch mal eine idee für einen thread: wie sage ich meinem mann, ich habe keine lust, ohne ihn zu verletzen?)
liebe grüsse
flo