haben nach langem unser LIEBESLEBEN wiedergefunden
... war nämlich tatsächlich verloren gegangen, und das über einige jahre.
ganz typisch, wie bei fast allen paaren, die ich kenne. so fängt es an: zwei kinder, schnell hinter einander, häuschen, job, etc, etc, etc...... abends kaputt, genervt, etc, etc, etc,..... wenn die kinder mehrmals täglich an der brust gelegen, an einem gezerrt haben, rumgetragen worden sind, ist man echt froh, mal KEINEN körperlichen kontakt zu haben, und plötzlich nervt der mann und seine sonst willkommenen zärtlichkeiten sind zudringlichkeiten! schnell kommt der mann sich überflüssig, zurückgewiesen, ungeliebt vor. kennt ihr alles, nicht wahr?! wenn die kinder mal wochenends bei den grosseltern waren, kam samstags (nachdem man ausgeschlafen hatte!!!!!!!!!!!!!!!!) schon mal wieder "romantik" auf. hielt aber nur bis zum eintreffen der kids vor..
GANZ WICHTIG : SOLL
NICHT HEISSEN, DASS KINDER AN DIESEM ZUSTAND SCHULD SIND! als meine nichte ihr kind bekam, habe ich ihr dringend geraten, REGELMÄSSIG (1x woch.) einen babysitter zu engagieren, damit sie und ihr mann auch wieder mal alleine sein können. nicht, um nur zu poppen, sondern zum REDEN.
wie vollmond es sehr gut geschrieben hat:
Wir haben beide erkannt, dass wir uns Zeitfreiräume für uns schaffen müssen. Nicht, um direkt Sex zu haben, sondern um Dinge nur für uns als Paar zu zweit erleben zu können. Und wenn es sich nur um gemeinsames Joggen, ein Frühstück ohne Kind oder einen Saunabesuch handelt. Frauen neigen dazu, ihre Kinder beglucken zu müssen und als schlechte Mutter dazustehen, wenn man das Kind mal beim Babysitter abgibt. Meine zwischenzeitliche Erkenntnis: Quatsch, wenn man das Kind nicht mal abgibt, stirbt so langsam die Zweierbeziehung mit dem Mann. Und glücklicher macht das ganz bestimmt nicht........
das wichtigste ist meiner meinung nach - wie ist der schöne englische ausdruck? - quality time zusammen zu verbringen.
dazu kommt noch etwas, was ich zwar immer "wusste", aber nie wirklich verstanden haben:
weniger sex (frau hatte auch wirklich keine lust) = mann frustriert, weil LUST = TRIEB (=grundbedürfniss, wie essen, trinken, schlafen), und der verschwindet eben nicht durch die im ersten absatz erwähnten dinge. nein, im gegenteil, sex ist für männer ein ventil, eine möglichkeit der ENT-SPANNUNG! und nicht nur eine ausdrucksform der LIEBE. und er war sooooo schrecklich miesepetrig wenn wir keinen sex hatten, dann war ich stinkig, weil er miesepetrig war und hatte keine lust auf sex, dann war er sooooo schrecklich miesepetrig ....................
und das zu verstehen, damit haben viele, wenn nicht die meisten frauen (und die meisten sind ja nicht hier im joyclub...) schwierigkeiten. weil sie es einfach nicht nachempfinden können. wie heisst es so schön: frauen haben lust, männer einen trieb.
eines tages bin ich unbemerkt dazu gekommen, als mein mann sich bei sexbildern selbst befriedigte. grosse augen, nicht-verstehen, findet er andere toller als mich, und "wie erkläre ich es ihr, dass es nichts mit ihr zu tun hat, dass ich als mann eben einfach BEDÜRFNISSE habe, um die ich mich dann kümmern MUSS". na ja, auch die palette ist wohl hinlänglich bekannt!
dann endloses reden, reden und nochmal reden - ZUM GLÜCK! irgendwann merkten wir, dass wir an bestimmten punkten nicht weiter kamen und haben uns dann schnell entschlossen, von aussen hilfe zu holen und anzunehmen. (gehe ja auch zum zahnarzt bei zahnweh
)
in gesprächen dort (es waren insgesamt nur drei) und mehr noch in den gesprächen zwischen uns beiden haben wir unser interesse aneinander wiederentdeckt, mich interessierte brennend, was er dachte, fühlte. dieses wunderbare gefühl (ich hatte es fast vergessen!) in seine gedankenwelt einzutauchen, so herrlich intim zu sein - hier meine ich geistig ! und daraus entwickelte sich ganz schnell wieder ein LIEBESLEBEN, mit allem was dazu gehört, natürlich auch der sex, und zwar intensiver und intimer und hingebungsvoller als vorher! nicht nur für mich. er fühlt sich nun verstanden und angenommen und damit geliebt. und sein verhalten mir gegenüber! überwältigend, umwerbend, wunderschön!
bezgl. des triebs: mein mann erklärte mir, nach ein paar tagen wäre der sich aufbauende sexuelle druck nicht unbedingt nur ein gefühl der angenehmen lust, sondern auch ein körperlich unangenehmes, das er loswerden möchte. und das kenne ich so nicht. nun verstehe ich ihn und seinen "rattigen" blick aber besser
auch wenn ich nicht immer genauso viel lust/trieb habe wie er: mittlerweile geniesse ich die tatsache, dass ich auch für ihn das "ventil" sein kann/darf, nie muss - sozusagen in liebe, aus liebe für ihn die hand, den mund, die mu "hinzuhalten", auch wenn ich mal nicht in orgiastischer stimmung bin. und ich fühlte mich heute auch nicht mehr "unter druck gesetzt"
ich denke, sex alleine ist das problem nicht gewesen.
vielfach müssen gerade wir mütter so oft zurückstecken, dass wir dann dort uns wehren und uns verweigern, wo wir es können, nämlich beim mann. (bitte jetzt keine diskussion darüber anfangen, ab wann und wie man den kindern auch etwas verwehren sollten, theorie und praxis klaffen)
auch wenn ich jetzt das gezückte messer meinen widersachern in die hände legen: wenn wir gaaaaaanz ehrlich sind, wird die verweigerung des sex nicht auch häufig als machtmittel benutzt? nicht im sinne: kauf mir den nerz, sonst kriegste nix. eher als wortlose frustreaktion. kein machtgerangeln im üblichen sinne, aber als ausdrucksform.
denkt ihr männer, wir frauen würden nicht darunter leiden? ein schönes gefühl ist es nicht zu wissen, dass man in der auswirkung denjenigen, den man doch so sehr liebt, so oft unbefriedigt lässt und seinem partner offensichtlich nicht genügt.
das problem sind nicht die kinder, sondern das veränderte leben mit anderen prioritäten, verbindlichkeiten. wirklich darauf vorbereitet wird man nicht. da heisst es durchhalten und sich immer umeinander bemühen, nie vergessen, dass man ein paar war, eine familie ist, und wieder ein paar wird, wenn die kinder das haus verlassen. und innerhalb dieser geliebten famlie hat doch auch "das paar" seinen raum und seine daseinsberechtigung. und auf die liebe schauen und hören.
wir sind beide sehr glücklich darüber, dass wir trotz unseres frustes immer an uns geglaubt haben und letztlich die hoffnung und den wunsch, eine gute, erfüllende ehe miteinander zu führen nie aufgegeben hatten.
ui, ist lang geworden, aber war mir wichtig, das mit euch zu teilen.