Herdenverhalten
Gleich vorweg : Ja, hier schreibt der männliche Part des Paars -
Ja, ich tanze nicht.
Und ja - mir geht regelmäßig das Messer in der Tasche auf, wenn Leute in diese doch recht simple Abneigung Dinge hineininterpretieren, die an den Haaren herbeigezogen sind.
Hätte ich als Windsurfer ein kümmerliches Körpergefühl, würde ich sicherlich weit weniger Spaß an meinem Hobby haben, als es der Fall ist.
Auch das Tanzen gegen Demenz, Gürtelrose und Stinkefüße hilft...
Ja wow ! Sofern es dem Menschen Spaß macht, ist es naheliegend, das es auch gesundheitsfördernd wirkt. Vielleicht frage ich heute Abend gleich mal beim Gesundheitsamt an, ob es tatsächlich sein kann, das ein Rentner generell gesünder ist, wenn er sich regelmäßig bewegt statt vor dem Fernseher zu sitzen.
Außerdem warte ich sehnsüchtig auf den Tag, an dem sich mal ein Schreiberling hinsetzt und die Paralelen zwischen der Libido der Männer und Stabhochsprung analysiert. Das ist nähmlich pauschal genau so erfolgsträchtig wie die Behauptung, das Männer, die Tanzen leichter Kontakte schließen, besser im Bett sind oder durch Tanzen generell versuchen zu flirten.
In der Masse aller "Männer können nicht tanzen, Frauen können nicht einparken" - Artikel, die einem vermehrt an der Netzhaut vorbeiwehen, sehen ich den krampfhaften Versuch an diesen uralten Vorurteilen festzuhalten obwohl sie längst tot und begraben sind.
Jeder, der ernsthaft auf solcherlei Pauschalisierungen reinfällt, sei Dieter Nuhr empfohlen - viellicht lässt sich diese Tendenz am besten mit Humor korrigieren.
mfg