Wer sagt, das nichts für die Ewigkeit existiert?
Vor 10 Jahren sagte damals meine erste Liebe auch:
"Nichts ist für die Ewigkeit", weil ihr die Eltern und Freunde diese Worte eingetrichtert haben. Dann höre ich immer wieder diese Aussage "ja, heute...heute, ist ja nichts mehr für die Ewigkeit. "Achso. War es denn früher einmal anders? Ich stelle fest: Vor 230 Jahren, zu Lebzeiten Goethes und Schillers, haben zumindest manche Menschen anders gelebt, gefühlt. Vielleicht hatten sie mehr Respekt vor der Liebe? Und mehr Respekt vor dem Tod? Hat man damals kranke und alte Menschen in Heime abgeschoben, hat man damals leichtfertig eine Beziehung beendet, oder hatte das Wort Schicksal in den Ehen, den Familien noch eine andere, tiefere Bedeutung?
Möglicherweise liegt ja die Ursache für die allgemeine Aussage "nichts ist für die Ewigkeit" einfach darin, dass niemand mehr so recht an etwas Höheres, an einen tieferen Sinn im Leben glauben mag! Unsere heutige Wissenschaft kennt keine allgemeine Formel für die Ewigkeit, den Sinn des Lebens, die Ausdehnung des Universums.
Wir wissen heute dass es Gravitation gibt, es gibt eine Formel. Aber fragen Sie mal einen Wissenschaftler warum sich Masse im Raum anzieht. Die Wissenschaft kann vieles nicht erklären. Und bei jeder gelösten Frage, tauchen ein paar neue ungelöste Fragen auf.
An die Ewigkeit, an einem Sinn des Lebens kann man nur glauben.
Und weil heute die Menschen immer weniger an einen Gott glauben, ist es nicht verwunderlich, dass niemand mehr so recht an die Ewigkeit glaubt. An ein "ewiges Leben", an einen "heiligen Geist" oder an ewige Liebe. Es ist nicht verwunderlich, dass Menschen die serielle Monogamie einfach in ihrem Leben für optimal halten und
wenn der Partner einen Unfall hat - ach, dann ist das halt so, dass man sich was neues sucht. Das macht man "heute" so, weil es juckt doch so, die Lust was neues zu starten ist doch so groß. Der Nachbar macht es doch auch! Man will sich ja damit nicht belasten. Das Leben ist doch so schön und es gibt ja andere Partner mit denen man Zeit verbringen kann. Und wenn alte Menschen krank werden, dann überlegen sie "heute", ob sie ihren Angehörigen zur Last fallen wollen. "Das macht man doch heute so, dass man auch an Sterbehilfe denkt. Das ist doch heute möglich."
Vielleicht hängt diese Einstellung, diese Überzeugung von Menschen, es gäbe nur eine temporäre Liebe, damit zusammen, dass vielen einfach der Mut fehlt, an eine Liebe zu glauben die halten kann.
Und der Kranke, der allein gelassene, der weiß: Das ist heute so.
Ich oute mich hier ganz klar mit meiner Meinung:
Wenn meine große Liebe eines Tages vor mir steht und ich sie endlich heiraten kann, und wir einige Jahre zusammen sind, dann löse ich mein Versprechen ein und bleibe bei dieser Frau ein Leben lang.
Fast ein ganzes Menschenleben ist schon eine halbe Ewigkeit und wir wissen nicht was danach kommt. Da ich an Gott glaube, glaube ich zu wissen was danach kommt.
Wenn meine Partnerin während unserer Ehe einen schlimmen Unfall hätte oder eine Krankheit (z.B. Alzheimer Demenz) im Alter, so würde ich bei ihr bleiben. Man sieht es mir nicht an, und ich binde es auch nicht jeder Frau gleich auf die Nase, dass ich an wahre Liebe glaube und "The Notebook" in meinem DVD Regal stehen habe. Frauen wissen jetzt welchen Film ich meine.
Es fehlt den heutigen Männern, und auch den Frauen an Mut und einem persönlichen Glauben an ein sinnvolles Leben. Im Konsumüberfluss, wo jeder manipuliert wird durch (Privat-) Pornos, Medien und ja vieles andere, ist es kein Wunder, dass Menschen sich nicht mehr in der Lage fühlen, zu verbleiben, ja zu sagen zu einem Menschen und auf Dauer zu vertrauen. Man könnte auch sagen, dass ist eine neue Schwäche des Menschen in der Neuzeit.
Was würde wohl Goethe dazu schreiben?
Und ob uns das langfristig weiterführt, zwischenmenschlich, technologisch?
Ich glaube an Gott und habe ein christliches Menschenbild.
Selbst wenn meine spätere Frau, die ich liebe, viele Jahre in einem Wachkoma liegen würde, würde ich bei ihr bleiben.
Und es interessiert mich nicht was andere machen.
Das Leben (zumindest dieses aktuelle) ist vergänglich. Keine Frage!
Aber ob es so sinnvoll ist ständig Partner zu wechseln im Leben, ob es so sinnvoll und erfüllend ist, ständig dem größeren Kick nachzulaufen; DAS wage ich persönlich zu bezweifeln.
Denn nur wer liebt und diese Liebe von anderen Menschen erfährt, ist glücklich, das ist meine Überzeugung, und es gibt auch Menschen da draussen, die haben einen schwer kranken Menschen zu pflegen und sie sind glücklich und zufrieden. Schwer vorstellbar, gerade hier, für viele Menschen da draussen! Ich bin froh, dass es diese Menschen gibt.
Aber es haben viele versagt, Kirchen, Medien, die Religionen an sich.
In einer Welt in der so viel Schlimmes passiert, hat keiner mehr BOCK an das Gute zu glauben. Aber wie wäre es, wenn jeder von euch mal damit anfängt, über einen höheren Sinn nachzudenken? Vielleicht macht dieses ja die menschliche Seele glücklicher?
Ich will niemanden hier "bekehren"; es kann ja jeder das machen, was er oder sie für richtig hält und für sich verantworten kann.
Es gibt in Deutschland die Religionsfreiheit, auch Atheisten können einen philosophischen Ansatz verwenden und für sich zu der Erkenntnis gelangen, dass Hilfsbereitschaft, Menschlichkeit, Nächstenliebe etwas sehr sinnvolles ist.
Vielleicht kommt auch die Wissenschaft irgendwann zu der Erkenntnis, dass das Universum ohne einen tieferen Sinn, einen bestimmten Faktor der wissenschaftlich nicht erklärbar ist, nicht existieren kann und das unser Leben auf dieser Erde im Grunde ein Geschenk ist, das wir mehr wertschätzen sollten.