Ein schöner Ansatz...
mal aus der Sicht des möglicherweise selbst eingeschränkten Menschen, den Frau Fantasy da äußert. Und ich denke, dass auf solch einer Basis faktisch alles möglich ist. Solange der Partner, der an den Spätfolgen zu knabbern hat, vom Gegenüber nicht verlangt, sein Leben für ihn aufzugeben und ihm aus Liebe auch Glück mit anderen gönnen kann, solange wird er im Zweifel das auch wieder zurück bekommen. Wenn der "gesunde" Part noch alle Möglichkeiten hat, seinen Bedürfnissen nachzukommen, dann kann er auch Kraft tanken, um dem behinderten Partner beizustehen.
Für mich persönlich wäre es nach Unfall/Erkrankung evtl. auch extrem schwierig, Hilfe anzunehmen und total abhängig zu sein. Vermutlich müsste ich gegen den Reflex, Leute wegzubeißen, ankämpfen. Und die größten Chance (mit ihrer Selbstverständlichkeit zu helfen und beizustehen) bei mir zu landen hätte in der Tat wohl meine Frau.
Im umgekehrten Fall könnte ich mir nicht vorstellen, meine Frau aufzugeben. Allerdings nur unter der Voraussetzung, dass ich auch noch zumindest teilweise mein Leben leben könnte. Tag und Nacht nur noch am Bett dessen, was von meiner Frau übrig bleibt, zu wachen, würde wohl meine Kräfte übersteigen. Aber letztlich kann man notfalls auch professionelle Hilfe in Anspruch nehmen und sich ein wenig entlasten.
Machen wir uns doch nix vor: den meisten Partnerschaften droht zumindest im Alter der Punkt, an dem einer der beiden hilfsbedürftig wird, während der andere noch fit ist. Das ist nun mal der Lauf der Dinge. Wurde früher irgendwie auch als Selbstverständlichkeit hingenommen.
Aber die Art, bei jeder auftretenden Schwierigkeit die Fliege zu machen, entwertet in meinen Augen heute viele Liebesbeziehungen.
Und vollmundige Erklärungen, glanzvolle Hochzeiten mit Showeinlage "Tauben fliegen lassen" etc. ändern daran nichts.
Kann man sogar hier und da im JC verfolgen: Paare, die ihren Hasispatzi öffentlich in den höchsten Tönen loben, die soooooo verliebt sind, dass da gar nix rankommt und die nach einem Jahr mit einem Soloprofil oder einem neuen Partner um die Häuser ziehen.