@Rückenwind
Entweder stimmt in der Beziehung etwas Gravierendes nicht
Genau das ist so ein Punkt, wo ich mich immer nur wundern kann.
In einer Beziehung geschieht ein Seitensprung (was, wie ich schätze, in 90 % aller Beziehungen mal geschieht), und schon heißt es: "In dieser Beziehung stimmt was nicht".
Ich möchte Dich jetzt wirklich nicht persönlich angreifen - ich hoffe, Du fasst es nicht so auf -, aber DAS finde ich naseweis und überheblich.
Es gibt die wunderbarsten Beziehungen, und doch passiert mal ein Fehltritt. Es gibt die furchtbarsten Beziehungen, wo sich zwei Menschen das Leben zur Hölle machen - und da gibt es den Fehltritt (bedauerlicherweise) nicht.
Dieses Urteil, in einer Beziehung würde was nicht stimmen, impliziert, dass der so Urteilende WEIß, wie eine gute Beziehung zu sein hat. Nein, weiß er nicht, weil wir alle Individuen mit unterschiedlichen Empfindungen und Bedürfnissen sind.
Oder man ist einfach so, just for fun, mal fremdgegangen, und hat auf mögliche Konsequenzen gepfiffen. In diesem Fall wäre es ein Gebot der Fairness, dem Partner die Chance zu einer Reaktion zu geben. Aber das Argument der Flächenbrandvermeidung ist wohl eher sowas wie "aus Bequemlichkeit alles so weiterlaufen lassen wie bisher". Glücklicher macht das die Beziehung nicht. Und besser erst recht nicht.
Und dem Partner Schmerz zuzufügen, das macht die Beziehung glücklicher und besser?
Du lässt bei Deinen Betrachtungen schlichtweg eine dritte Variante aus, dass nämlich der "Fremdgeher" sein Handeln wirklich bereut, er aber weiß, dass er dem Partner unwiderbringlich Schaden zufügt und damit eine Beziehung zerstört, an der ihm/ihr sehr liegt.
Ja, ich weiß, nun kommen wieder die Neunmalklugen, die sagen: "Das hätte man sich vorher überlegen müssen ... Bla Sülz!" Schön, dass es so perfekte Menschen gibt, die nie Fehler machen ...
Rückenwind, eine indiskrete Frage: Warst Du selbst jemals in der Situation der TE?
Gruß
Lord Soth