Zunächst nochmal vorneweg eine Frage: Ist das Beschriebene wirklich in dieser Form passiert, die Erzählung somit ein Bericht? Oder ist es eine fiktive Geschichte?
Ich finde es in beiden Fällen jedoch etwas unpassend, ganz gezielt den Namen des Bordells zu erwähnen (und zu verlinken!), da dies schon den Eindruck von gut verpackter PR erweckt und dem ganzen ein gewisses Gschmäckle verleiht.
Den interessierten Besucher der "Sudfass"-Website erwartet jedoch eine Enttäuschung, denn "Daria" ist dort leider nirgendwo zu finden. In der Galerie präsentieren sich Susi, Roxana, Desiree usw., aber keine "Daria". Wenn man schon wirbt -und das hätte man bei der Intention der Autorin (
"Ich wollte wissen, ob Liebe käuflich ist und wie es sich anfühlt, für so eine intime Dienstleistung zu zahlen") nicht tun müssen- sollte man dies dann nicht konsequent durchziehen?
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jonnynude
wenn wir mal die vielen kriminellen aspekte ausklammern, dann ist prostitution ein ganz normaler job.
Wenn das Wörtchen "wenn" nicht wär...
Wenn es kein HIV und Geschlechtskrankheiten gäbe, könnte die ganze Welt fröhlich und unbesorgt vor sich hinvögeln. Aber nur weil einige es trotzdem tun, ist das Problem nicht verschwunden.
Auf diesen Fall bezogen: Nur weil es auch Prostituierte gibt, die ihren Job gerne und freiwillig machen, sind die Tausenden Zwangsprostituierten nicht verschwunden.
marigo
Aber so ist das doch im Leben: ich esse Schweine- und Hühnerfleisch (von gequälten Tieren), trage T-Shirts aus China (von 8-Jährigen zusammengenäht) und habe allein in meinem Haus ein Netzwerk von 10 PC´s die in Schuss gehalten werden wollen (Elektronikschrott zuhauf...)
Man muss essen, sich kleiden usw. Angesichts der Globalisierung ist es in der Tat so, dass viele für uns günstige Produkte unter ökologischen und sozialen Bedingungen hergestellt werden, die eigentlich nicht akzeptabel sind. Deshalb wird eine finanziell schwach dahestende, allein erziehende Mutter von 3 Kindern statt Bio-Fleisch wohl welches aus Massentierhaltung kaufen und ihren Kindern Kleidung vom Discounter besorgen, die zwar unter schwierigen Bedingungen produziert wurde, aber für sie billiger ist.
Das ist menschlich und vor allem ist es das kleinere Übel. Aber der Vergleich hinkt außerordentlich, denn niemand zwingt einen dazu, in den Puff zu gehen! Ich MUSS essen, also MUSS ich zwischen verschiedenen Produkten wählen. Aber ich MUSS nicht in den Puff gehen.
Angenommen, ich bin gegen Massentierhaltung, habe aber kein Geld, mir Bio-Fleisch zu kaufen und somit ein Statement gegen diese Praxis zu sezten: Dann ist das ein Umstand, der der persönlichen Situation geschuldet ist.
Aber angenommen, ich bin gegen Zwangprostitution. Dann habe ich die Wahl, KEIN Bordell zu besuchen. So kann ich auf jeden Fall sichergehen, dass ich nicht mit einer Zwangsprostituierten schlafe und so die Maschinerie weiter am Laufen halte. Dadurch verschwindet das Problem zwar nicht vom einen auf den anderen Tag, aber ich habe zumindest meinen Beitrag geleistet.
Gerade wenn ich eine ausländische Prostituierte vor mir hätte, wie z.B. die gute "Daria" aus Rumänien, würde ich stets darüber nachdenken müssen, wie sie in dieses Milieu gekommen ist. Oder ich könnte selbstverständlich NICHT darüber nachdenken und das Problem ausklammern oder denken, dass mit ihr schon alles in Ordnung ist, denn die meisten machen es ja eh gerne und freiwillig. Ob das aber die richtige Entscheidung ist...?
Dazu nur ein Zitat:
Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt.
Mahatma Gandhi