Moralapostel und Missionare dieser Welt vereinigt euch
Liebe Joycluber,
ich finde es ausdrücklich begrüßenswert, dass die Beiträge anschließend im Forum zur Diskussion stehen.
Diese Diskussionen sind in der Regel nämlich deutlich aufschlussreicher als die oftmals belanglosen Artikel.
Denn hier kommen Sie alle wieder aus ihren Löchern gekrochen: Die Moralapostel, die Missionare, die alle glauben sie wären im Besitz der einzigen unverrückbaren Wahrheit und die den unbändigen Drang zu haben scheinen, ihrer Umgebung die Welt erklären zu wollen.
Wenn ich mir meine Mitmenschen betrachte, dann bekomme ich regelmäßig den Eindruck, einer anderen Spezies Lebewesen anzugehören, da ich noch nie diesen ausgeprägten Drang zu Missionierung hatte.
Auch habe ich mir nie angemaßt zu glauben, dass meine Sicht auf die Welt das Maß der Dinge wäre.
Stattdessen war ich offensichtlich schon immer deutlich neugieriger als andere die Dinge wirklich erfahren und erleben zu wollen, um anschließend aus der eigenen Erfahrung heraus argumentieren zu können.
Ich konnte z.B. schon als 12-Jähriger nicht verstehen, warum ein Priester meint mir erklären zu können welche Sexualpraktiken schmutzig sind. Aus welchen Erfahrungswerten nimmt dieser die Befugnis, anderen Menschen ihr Sexualleben vorschreiben zu können.
Warum diskutieren immer die Blindesten am unversöhnlichsten über die Details von Farben ?
In Diskussionen über Prostitution sind die vehementesten Gegner der Prostitution fast nie Ex-Prostituierte oder Menschen die in irgendeiner Form schon einmal direkten Kontakt zum Milieu hatten, sondern fast ausschließlich milieuferne Gutmenschen, die Ihre Kenntnisse darüber aus irgendwelchen Stern-Artikeln oder aus Berichten von Bekannten von entfernten Bekannten gewonnen zu haben glauben.
Wahrscheinlich entspricht dies dem selben Phänomen wie beispielsweise die Tatsache, dass es in der größten sächsischen Provinz mit einem Ausländeranteil von 0,000irgendwas% die meisten und radikalsten Ausländerfeinde gibt: Was der Mensch nicht kennt und nicht versteht macht ihm Angst und muss demzufolge mit aller Macht bekämpft werden.
Um dieser Angst keinen Nährboden zu geben, habe ich, wie schon zu Anfang geschrieben, immer versucht, alles selbst zu erfahren um mir dann eine Meinung bilden zu können.
Deswegen habe ich in jungen Jahren auch die Dienstleistungen von Prostituierte in Anspruch genommen.
Ich war in billigen Laufhäusern, in Saunaclubs und habe mir Edelprostituierte gegönnt - einfach um zu sehen, ob es mir irgendwas gibt.
Dabei habe ich festgestellt, dass Sex mit Prostituierten für mich nicht befriedigend ist, da ich nur erfüllten und befriedigenden Sex haben kann wenn mein Gegenüber ebenfalls Lust auf Lust hat und dies auch ausstrahlt. Das ist bei Prostituierten in der Regel naturgemäß nicht der Fall, da dort nur eine Dienstleistung angeboten wird, die von manchen Dienstleisterinnen besser und von anderen schlechter ausgeführt wird.
Das sind jedoch lediglich meine persönlichen Erfahrungen und Gefühle und ich gehe nicht davon aus, dass andere Männer es ebenfalls so sehen müssen wie ich und diese nicht auch für sie erfüllenden Sex im Bordell haben können.
Um bei den Fakten zu bleiben: Jeden Tag besuchen weltweit Millionen von Männer professionelle Huren und setzen Milliarden von Dollar um.
Die Prostitution gilt nicht umsonst als das älteste Gewerbe der Welt. Es gibt sie seit abertausenden von Jahren und die Anbieter der Prostitution sind fast immer Frauen, wohingegen diejenigen die diese Dienstleistung in Anspruch nehmen schon immer fast ausschließlich Männer waren.
Woran liegt es nun, dass nur Männer das Bedürfnis zu haben scheinen, professionelle Liebesdiener in Anspruch zu nehmen und zwar in den unterschiedlichsten Epochen und den unterschiedlichsten Kulturen ?
Warum sind die Konsumenten von Pornografie zum größten Teil Männer ?
Sind wir Männer einfach nur schon immer zu schlecht erzogen oder moralisch verderbt ?
Tun wir das alles um Frauen zu unterdrücken und auszunutzen ?
Müsste man uns Männer nur in die richtige Richtung erziehen und alles würde plötzlich anständig werden, wie es uns die Gender Mainstreaming-Anhänger weismachen möchten ?
Oder ist die Antwort vielleicht doch in der Natur des Mannes zu suchen ?
Frauen brauchen, anders als wir Männer, nicht unbedingt Sex.
Alle Frauen die ich bisher kennen gelernt habe hatten in den Lebensabschnitten ohne Lebenspartner nicht das unbedingte Bedürfnis nach sexueller Betätigung. Viele haben sich nicht einmal selbst befriedigt.
Als Mann muss man jedoch seinen sexuellen Trieb befriedigen - der eine öfter und der andere vielleicht weniger oft, je nach Testosteronspiegel.
Ich kann mir als Mann noch so oft einreden oder einreden lassen, dass ich meinen Trieb gefälligst unterdrücken soll. Sinnlos. Der Trieb ist immer stärker.
Durch das unterschiedliche Bedürfnis nach Sex haben die Frauen eine unheimliche Macht über die Männer.
Der Mann tut alles, um Sex von einer Frau zu bekommen. Er schuftet bis zum Umfallen um Karriere zu machen und einen Status zu erlangen mit dem er die Weibchen beeindrucken kann.
Er macht teure Geschenke. Er flunkert die Frauen auch gerne mal an, um sich besser darzustellen oder schreibt in Internetforen flammende Beiträge gegen die männliche Unterdrückung, um sich für Frauen interessant zu machen.
Die Existenz von Prostituierten und Pornografie schwächt nun die Machtposition der Frauen, da der Mann dort schnell und unkompliziert die von ihm dringend benötigte Triebabfuhr bekommen kann, ohne dass er eine langfristige Versorgerrolle erfüllen oder andere Versprechungen abgeben muss.
Deswegen reagieren insbesondere Frauen oft sehr heftig auf Prostitution und Pornografie - und nicht wegen ihren armen unterdrückten und ausgebeuteten Geschlechtgenossinnen.
Ist aber auch okay. Jeder hat das Recht, seine Interessen zu verteidigen.
Was würde nun passieren, wenn man Prostitution und Pornografie unter Androhung der Todesstrafe verböte ?
Verschwände die gigantische Nachfrage nach diesen Dienstleistungen nun plötzlich von jetzt auf gleich ?
Würden die Männer alle wieder brav bei ihren Frauen betteln, bis sie alle paar Wochen mal gnädigerweise randürften ?
Ist irgendwer hier wirklich so naiv, das ernsthaft zu glauben ?
Hier hilft ein Blick auf die Geschichte: Es wurde schon zu verschiedenen Zeiten versucht, die Prostitution durch Verbote abzuschaffen. Das Ergebnis war immer dasselbe: Die Nachfrage bestand natürlich weiter und demzufolge auch das Angebot. Prostituierte und Freier mussten nun in der Folge noch mehr im Verborgenen tätig sein. Das Geschäft wurde härter, unmenschlicher und konnte schlechter überwacht und kontrolliert werden.
Menschliche Triebe können meiner Ansicht nach nicht durch Gesetze und Anordnungen an- und abgeschaltet werden.
Das hat den gleichen Erfolg wie wenn man der Erde per Gesetz verbieten wolle, sich um ihre Achse zu drehen.
Die traurigen Ergebnisse solcher Menschenversuche lassen sich regelmäßig bei katholischen Geistlichen beobachten. Leidtragende sind dann die ihnen anvertrauten Kinder.
Zum Schluss möchte ich noch auf den Punkt der Zwangsprostitution eingehen.
Dabei möchte ich die Sorte Zwangsprostitution bei der Frauen entführt und mit Gewalt verschleppt werden ausdrücklich ausnehmen, da solche Fälle in Deutschland fast nicht existent sind.
Die hierzulande verbreitetste Form der Zwangsprostitution dürfte in dem Zwang bestehen, Geld für sich und die Familie verdienen zu müssen, da sich die Frau in einer finanziellen Notlage befindet oder ihre finanzielle Situation verbessern möchte. Dazu wählt sie bewusst die Erwerbstätigkeit als Prostituierte.
Keine rumänische oder bulgarische Prostituierte wird in einem deutschen Bordell gezwungen, alle sexuellen Dienstleistungen anzubieten.
Mag sie beispielsweise Spermaschlucken nicht, was in der Regel ohnehin nie angeboten wird, dann hat sie die Möglichkeit, dies abzulehnen.
Wenn ein Kunde ihr den doppelten Preis dafür offerieren würde, dann hat sie die Wahl es zu tun oder zu lassen.
Die schräge Argumentation, dass sie immer alles tun müsse, da sie ansonsten ihre Miete nicht zahlen könne, amüsiert mich jedes mal von neuem.
Das Prinzip des Marktes ist in der Prostitution das selbe wie in anderen Branchen auch.
Wenn ich eine Putzfrau anstelle, dann erwarte ich von ihr, dass sie das komplette Haus ordentlich putzt.
Hierfür erhält sie einen vorher vereinbarten Preis von mir.
Dazu zählt dann auch der Sanitärbereich.
Hat die Berwerberin nun einen ausgesprochenen Ekel davor, mein WC ordentlich zu säubern, dann habe ich dafür vollstes Verständnis. Ich werde mich dann aber wohl für eine andere Bewerberin entscheiden, da diese die von mir erforderten Kriterien nicht erfüllt.
Ich kann dann auch leider keine Rücksicht darauf nehmen, ob die Bewerberin eine pflegebedürftige Oma hat oder für eine Operation sparen muss.
In jeder anderen Branche läuft es genau so - und jeder hat Verständnis dafür, dass bei der Auftragsvergabe nicht auf die persönlichen Umstände des Dienstleisters Rücksicht genommen wird.
Nur in der Prostitution scheinen immer andere Maßstäbe zu gelten.
Und jetzt bitte nicht damit kommen, dass man Kloputzen nicht mit Spermaschlucken vergleichen kann.
Vermutlich gibt es mehr Menschen die gerne Sperma schlucken als es Menschen gibt die gerne fremde Klos putzen.
Außerdem gehört das Putzen von Klos zu einer der Grundvoraussetzung bei der Anstellung einer Putzfrau - wohingegen Spermaschlucken von keiner Prostituierten verlangt wird, und wenn Sie es gegen Aufpreis anbieten möchte, dann ist es ihre persönliche freie Entscheidung.
Wie bereits einer meiner Vorschreiber richtig festgestellt hat, dürfte die größte Zumutung für die meisten Prostituierte nicht ausfällige Freier oder gewalttätige Zuhältern sein, sondern die gesellschaftliche Ächtung.
Diese gesellschaftliche Ächtung wird befördert von Menschen wie La-Lupa und Trobador, die einerseits die in der Prostitution tätige Frauen als arme Opfer darstellen und zugleich deren Tätigkeit gegenüber anderen Berufen herabwürdigen.